Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Höpting Andreas, D-86441 Zusmarshausen
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 24.06.2003
13. TFF. vom 4. bis 6. Juli 2003
Deutschlands größtes Weltmusikfestival


Ob man der Zahl 13 magische Kraft zuschreibt, ist Aberglaubensfrage. Das TFF.Rudolstadt, Deutschlands größtes Weltmusikfestival, wartet in Vorbereitung seiner 13. Auflage zumindest mit einem Novum auf: Der bereits offiziell als LÄNDERSCHWERPUNKT inthronisierte Senegal wird diese Rolle kurzfristig Kanada überlassen müssen. Schuld ist das Canada Arts Council, das in diesem Jahr Auslandsauftritte der hoffnungsvollsten Künstler des Landes finanziell unterstützt. Mithin eine Gelegenheit, die man sich im deutschen Folk-Mekka nicht entgehen lassen darf. Denn ergänzt durch einige nur für das TFF. engagierte Bands, lässt sich Kanada auf einem Niveau präsentieren, wie es dem Festival im Alleingang nicht möglich wäre.
So kommen allein aus Québec zwei hochkarätige Formationen: Mit Les Charbonniers de l'enfer die A-cappella-Band von Michel Bordeleau, dem Frontmann der 97er TFF.-Helden La Bottine Souriante, während Les Batinses die junge Generation repräsentiert, durch die Rap- und Dancefloorelemente in die traditionelle Musik Québecs Einzug hält. Vielversprechendes auch aus dem "Rest" des Landes: Gesang der Inuit, Musik asiatischer und afrikanischer Immigranten, Step Dance und schließlich DJ-Culture, zelebriert von Kid Koala, der unlängst als Support von Popikone Björk Erfolge feierte.

Im FOCUS REGIONAL zeigt sich nach Bayern und dem Ruhrgebiet nun die Hauptstadt. Ganz sicher gibt es leichtere Übungen, als unter den Protagonisten der überbordend bunten Szene Berlins die richtige Auswahl zu treffen. Aber mit Gruppen wie - nomen est omen - dem Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester oder den Polkaholix und erst recht mit der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot, berühmt-berüchtigt seit 1986 und inzwischen durch die Theaterarbeit mit Hrdlicka und Schlingensief an der Volksbühne ein anerkanntes Avantgardephänomen, sollte man goldrichtig liegen. Ganz zu schweigen von den 17 Hippies, die den Soundtrack für Andreas Dresens "Halbe Treppe" lieferten. Auch Jalda Rebling, eine der herausragenden Interpretinnen jüdischer Musik vor allem des Mittelalters, und Clarissa y las Diablitas erscheinen im Programm des FOCUS REGIONAL, wobei letztere schon das Stichwort für den dritten Festivalstandard, den zum zweiten mal ausgerufenen TANZ DES JAHRES, geben: Salsa wird getanzt oder besser gedreht und dies unter anderem nach den Rhythmen jener Berliner "Teufelinnen". Die sorgen als erstes Damensalsaorchester sogar in Havanna für kochende Säle, haben Sessions mit Herbie Hancock oder den Afro Cuban All Stars bestritten und gehören zum Stammrepertoire cubanischer Radiostationen. In den Shows der schottischen Salsa Celticahingegen treffen Congas auf den Dudelsack, Timbalas auf die Violine und Salsa auf traditionelle schottische Musik.

Eine weit längere Tradition im Festival hat das MAGISCHE INSTRUMENT. Unter dem Titel Magic Marimba kündigt sich dabei eines der aufsehenerregendsten Projekte überhaupt an. Die selbstklingenden, also keinen Resonanzkörper benötigenden Instrumente bilden eine weitverzweigte Großfamilie, und die Stilvielfalt, in der auf ihnen musiziert wird, ist schier unendlich: Mamadou Diabate aus Burkina Faso, der u.a. schon mit Salif Keita oder Habib Koite gearbeitet hat, präsentiert das gewaltige melodische Klangspektrum des Balafon und Terje Isungset aus Norwegen spielt auf Steinen, Töpfen oder Holzstäben aus Norwegens Bergen. Der in New York lebende Jude Alex Jacobowitz ist passionierter Straßenmusiker und entlockt den Hölzern seiner Liebsten - "Meine Frau heißt Marimba" - Klänge über fünf Oktaven, so dass man etwa bei seinen Bach-Variationen Glasharfe, Panflöte oder Gitarre zu hören meint. Ttukunak aus Spanien bearbeiten die Holzplanken einer Txalparta, das Dresdener Stahlorchester sein Ferrophon und die schweizerische Performerin Ania Losinger betanzt ihre Xala, ein überdimensionales Bodenxylophon.

Das Konzertprogramm des TFF. bringt wieder Bands und Künstler aus aller Welt auf die Bühnen zwischen Heidecksburg und Heinepark. Aus Ghana kommen die African Show Boyz, aus Luxemburg der spektakuläre Cyberpiper Pit Vinkowski, aus Finnland der gefeierte Akkordeonvir-tuose Kimmo Pohjonen und aus der Ukraine Haydamaky, deren Karpaten-Ska von Einflüssen aus dem Folk verschiedener ukrainischer Regionen lebt und sich bei Punk und Reggae bedient.

Ein besonderes Glanzlicht verspricht der Auftritt von Österreichs Volksmusikerneuerer Hubert von Goisern mit Ägyptens größtem Popstar Mohamed Mounir. Im Vorjahr begeisterten beide 15.000 Menschen im oberägyptischen Assiut.

Schließlich wird in Rudolstadt auch RUTH wieder die Massen in ihren Bann ziehen. - DER DEUTSCHE FOLKPREIS wird zum zweiten Mal in den Sparten Newcomer, deutsche und globale Roots vergeben. Neu ins Leben gesetzt haben die Auslober MDR Kultur, PROFOLK e.V. und TFF. eine EHREN-RUTH, welche an um die deutsche Szene verdiente Journalisten, Verleger, Veranstalter und sonstige Multiplikatoren verliehen werden soll.

Nähere Informationen zum TFF. unter www.rudolstadt.de
und zum Folkpreis unter www.ruth.de.



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.