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Presse-Stelle:  Sarasin Deutschland GmbH, D-80801 München
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 26.05.2003
Weltumwelttag 5. Juni 2003
Deutschland braucht Impulse auf dem Energiemarkt Globale Krisen lenken den Blick auf Erneuerbare Energien
Der Irak-Konflikt hat die Abhängigkeit der Industrienationen vom schwarzen Gold verdeutlicht. Zeitweise kletterte der Kurs pro Barrel Erdöl auf über 34 US-Dollar. Dadurch stand nicht nur die konjunkturelle Erholung auf dem Prüfstand. Einseitige Abhängigkeiten schüren Konflikte und gefährden das friedliche Zusammenleben. Der Weltum-welttag am 5. Juni erinnert daran, dass Erneuerbare Energien eine Lösung für drohende Ressourcenverknappung und globale Umweltkrisen darstellen. Um natürliche Energieträger als Alternative zu etablieren, müssen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik jedoch an einem Strang ziehen. Dies ist besonders für die Solarenergie wichtig, die das Potenzial zum Vorreiter hat.

Basel, 26. Mai 2003. Die erneuerbaren Energiequellen tragen dazu bei, die Abhängigkeit von Energieeinfuhren zu verringern. Fossile Rohstoffe werden geschont und die Versorgungssicherheit im Energiesektor verbessert. In der Begründung des Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) verdeutlicht die Bundesregierung die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt. EU-weit liegt die Abhängigkeit von herkömmlichen Brennstoffen bei etwa 50 Prozent. Prognosen sagen voraus, dass ohne Mobilisierung der Erneuerbaren Ener-gien bis zum Jahr 2010 dieser Wert auf 60 Prozent und bis zum Jahr 2020 auf 70 Prozent steigen wird. Deswegen ist es höchste Zeit zum Gegensteuern.

Wachstumsmarkt Erneuerbare Energien

Mit 2,8 Prozent ist der Anteil der Erneuerbaren Energien an der deutschen Energieversorgung noch immer gering. Der gesamteuropäische Durchschnitt liegt bei 6 Prozent. Schweden deckt fast ein Drittel des Energieverbrauchs mit natürlichen Energieträgern ab und Österreich bestreitet seinen Energiebedarf mit über 23 Prozent aus Erneuerbaren Energien (Eurostat, 2002). Um ungenutzte Potentiale zu erschließen, hat die Europäische Union das Ziel ausgegeben, bis 2010 den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Energieversorgung zu verdoppeln. Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, Solarenergie und Geothermie werden damit in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. "Insbesondere Deutschland wird von diesem Aufschwung profitieren, da sich in technischer und industrieller Hinsicht deutsche Unternehmen eine gute Wettbewerbsposition gesichert haben", erklärt Dr. Eckhard Plinke, Leiter Sustainability Research bei der auf nachhaltige Kapitalanlagen spezialisier-ten Basler Bank Sarasin & Cie AG.

Solarenergie ist der Vorreiter

Marktstudien belegen diese Einschätzung. Insbesondere die Solarenergie wird von dem kommenden Boom profitieren. Die Solarzellenproduktion hat im vergangenen Jahr weltweit um 35 Prozent zugelegt (Windpower Monthly, 01/03). Deutschland konnte an diesem Zuwachs jedoch nur teilweise partizipieren. "Die gedämpfte Nachfrage sowie die scharfe Konkurrenz der japanischen Anbieter, die die Preise und damit auch die Marge der Hersteller unter Druck gesetzt haben, legen einen Schatten auf die Bilanz", bestätigt der Nachhaltigkeitsexperte Plinke. Die weitere Entwicklung und die internationale Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen hängt deswegen auch von den zukünftigen Produktionsbedingungen ab. Mittelfristig wird jedoch mit einem weiteren steilen Wachstum in diesem Segment gerechnet.

Börse honoriert Erfolg nicht

Die positiven Branchenaussichten werden in dem allgemein schwachen Börsenumfeld derzeit nicht angemessen gewertet. Die Aktien der Marktführer Astropower Inc. (Newark/USA) und der Freiburger Solar-Fabrik AG büßten innerhalb der letzten zwölf Monate teilweise über 80 Prozent ihres Wer-tes ein. Zum Vergleich verlor der Deutsche Aktienindex DAX im gleichen Zeitraum ungefähr 40 Prozent. Um den Expansionskurs Erneuerbarer Energien zu finanzieren, benötigt die Branche die Versorgung mit frischem Börsenkapital. Dies kann jedoch beim derzeitigen Börsenumfeld nicht erlöst werden. Zwei Seiten sind jetzt gefragt: Die Unternehmen der Branche müssen dafür sorgen, dass sie sich für den Wettbewerb fit machen. Zusätzlich hat die Politik die Aufgabe, die Startbedingungen für den Wettbewerb zu schaffen. Erste Konsolidierungsphasen haben in der Branche schon eingesetzt, um auch auf dem Börsenparkett wieder das notwendige Vertrauen zurückzugewinnen. Damit Unternehmen aus dem erneuerbaren Energiebereich langfristig an Attraktivität gewinnen, benötigt es jedoch auch angemessene politische Rahmenbedingungen. Diese werden zwar auf internationaler Ebene diskutiert. Es sind jedoch verbindliche und länderübergreifende Regelungen erforderlich, um der globalen Dimension von Umweltproblemen Herr zu werden.

Umweltprobleme kennen keine nationalen Grenzen

Das Grundproblem: Die meisten Umweltprobleme lassen sich nicht regional beschränken. Die Gefahr einer Klimaveränderung, die Vernichtung des tropischen Regenwaldes oder die Ausdünnung der Ozonschicht machen nicht an nationalen Grenzen halt. Der Weltumwelttag unterstreicht den globalen Charakter von Umweltproblemen. Bis Mitte der siebziger Jahre war die Umweltpolitik in erster Linie eine Angelegenheit einzelner Staaten. Erst langsam entwickelte sich schließlich ein internationales Verantwortungsbewusstsein für eine gemeinsame Welt. Institutionalisiert wurde dies in einer Vielzahl von Weltumweltkonferenzen im Rahmen der Vereinten Nationen. Auf eine große öffentliche Resonanz stießen die Weltgipfel von Rio (1992) und Johannesburg (2002). Die Branche braucht diese positiven Impulse aus dem internationalen Umfeld, die auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Denn trotz vermeintlich hoher Umweltstandards gibt es auch in Deutschland noch immer einen großen Handlungsbedarf. Im internationalen Umweltranking belegt Deutschland nur den 54. Platz (Environmental Sustainability Index, 2002). Deutschland zählt bislang weder in der Innovations- und Wissenspolitik noch in der Umweltpolitik zu den internationalen Trendsettern. Viele Potenziale wurden bislang noch nicht genutzt.

Deutschland unterstützt Solartechnik

Erneuerbare Energien, insbesondere die Photovoltaik, profitierten in der Vergangenheit von staatlicher Förderung, breiter öffentlicher Akzeptanz und sinkenden Preisen. Auch in der Zukunft wird die weitere Entwicklung der Erneuerbaren Energien entscheidend von diesen drei Eckpunkten abhängig sein. Um eine Investitionssicherheit zu schaffen, benötigen wir auch für die Zukunft Planungssicherheit. Doch gerade der Energiesektor zeichnet sich durch große Interessengegensätze aus. Die Energieriesen der Branche sehen sich einer wachsenden Zahl kleiner Konkurrenten gegenüber. Hier gilt es darauf zu achten, dass die Erneuerbaren Energien nicht unter die Räder kommen.

Mit der 1980 vom amerikanischen Präsidenten Carter in Auftrag gegebene Studie "Energy and Defense Project" wurde ein Konzept entworfen, das die Vollversorgung der USA bis zum Jahr 2050 mit Erneuerbaren Energien vorsah. Von diesen fortschrittlichen Ansätzen wurde bisher wenig umgesetzt. Die USA konsumieren derzeit rund ein Viertel des Weltverbrauchs an Erdöl und Erdgas. Aber auch Deutschland ist auf vier Prozent des gesamten Weltverbrauchs angewiesen. Neue Zukunftsprojekte, die auch den Weg in die Umsetzung finden, sind also notwendig.

Kontakt:
Kirsten Stiller
fischerAppelt Kommunikation München GmbH
Tassiloplatz 7
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Email: kirsten.stiller@fischerappelt.de

Für fachliche Auskünfte:

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Andreas Knörzer
Direktor und Leiter Sustainable Investment
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Tel.: +41 (0)61 - 277 77 77
Email: andreas.knoerzer@sarasin.ch


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