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Presse-Stelle:  Stiftung Wald in Not, D-53175 Bonn
Rubrik:Naturschutz    Datum: 02.04.2003
"Seltene Baumarten" auf Sturmwurfflächen in Gengenbach/Schwarzwald gepflanzt!
Stiftung Wald in Not hilft mit Spendengeldern.
Der Orkan "Lothar" ist in vielen Teilen unseres Landes längst vergessen. Nicht so im Hauptschadensgebiet rund um Gengenbach, wo nahezu 2.000 ha Sturmwurffläche entstanden. Obwohl insgesamt 1,3 Mio. Pflanzen auf 500 ha Sturmwurffläche in den letzten Jahren gepflanzt wurden und weitere rund 1.200 ha als Naturverjüngung übernommen werden konnten, müssen noch rund 300 ha in den nächsten Jahren bepflanzt werden. Eine nicht nur finanzielle Belastung, sondern auch eine arbeitsmäßig kaum bewältbare Aufgabe für die Waldbesitzer in der Region, zumal Erträge auf diesen Flächen erst in 50 Jahren zu erwarten sind.

Neben der Wiederaufforstungsförderung des Landes Baden-Württemberg, war es daher sehr wichtig, dass die Stiftung Wald in Not in den letzten Jahren Waldbesitzer in der Region um Gengenbach mit über 110.000,- € Spendengeldern (Wert von ca. 220.000 Pflanzen) unterstützt hat. Die Abschlussrate von 12.000,- € hat die Stiftung mit der Bitte verbunden, bei der Wiederaufforstung, die seltenen Baumarten nicht zu vergessen.

Nicht ohne Grund: Während früher in den Wäldern ein sehr viel breiteres Artenspektrum vorhanden war, hat sich die Verjüngung der Wälder in den letzten 50 Jahren auf die Hauptbaumarten Tanne, Fichte, Buche, Eiche, Esche, Ahorn und Douglasie konzentriert.

Der Leiter des Forstamtes Gengenbach, Ewald Elsäßer, hat den Wunsch der Stiftung Wald in Not, die biologische Vielfalt der Wälder zu erhalten, aufgegriffen. Rund 150 Waldbesitzer erhielten seltene Baumarten im Wert von jeweils 50,- €, die in diesem Frühjahr in den Privatwäldern gepflanzt werden. Dazu gehören die Baumarten Sommerlinde, Bergulme, Speierling, Eibe, Spitzahorn, Hainbuche, Eberesche, Wildbirne und Elsbeere. Einige dieser Bäume waren auf Grund ihres Seltenheitswertes in den letzten Jahren auch "Baum des Jahres".

Wenn in 20 bis 30 Jahren wieder Wälder auf den Sturmwurfflächen entstanden sind, wird man in den schwerpunktmäßig begründeten Mischwäldern auch wieder seltenen Baumarten als waldbauliche Attraktion erleben. "Minderheitenschutz" wird hier als eine in den letzten Jahren wieder modern gewordene forstliche Grundregel praktiziert. Insbesondere die Waldränder werden dadurch einen besonderen landschaftlichen und ästhetischen Reiz bekommen.

Eine gewisse Gefahr droht diesen seltenen Baumarten durch das Rehwild. Das Reh ist bekanntlich ein "Feinschmecker" und auf solche seltenen "Delikatessen" besonders scharf. Daher müssen Jäger und Waldbesitzer gemeinsam auf der Hut sein und die seltenen Baumarten besonders schützen.

Mit der Pflanzung ist es allerdings noch lange nicht getan. Die Wiederbewaldungsarbeit ist erst abgeschlossen, wenn die gepflanzten Bäume zwei bis drei Meter hoch sind, dann können den jungen Pflanzen die Begleitflora oder das Rehwild nichts mehr anhaben. Dies wird noch einige Jahre dauern. Solange wird auf die Waldbesitzer noch viel Arbeit zukommen.

Ausführliche Informationen über seltenen Baumarten erhält eine Broschüre der Stiftung Wald in Not mit dem Titel: "Seltene Bäume in unseren Wäldern - Erkennen, erhalten, nutzen". Diese ist erhältlich bei der Stiftung Wald in Not, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn. Bitte 0,77 € Rückporto in Briefmarken bei Bestellung beifügen. Informationen auch im Internet unter www.stiftung-wald-in-not.de.




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