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Presse-Stelle:  Messtechnik Gummerum, D-96145 Seßlach
Rubrik:Bauen    Datum: 31.03.2003
Giftfreie Schimmelpilzentfernung nach Hochwasserschaden Teil 2
Mikrobiologische Untersuchung

Da die betroffenen Säle als Verkaufsräume genutzt werden sollten und so von einem breiten Publikum genutzt werden, musste eine bestehende Gesundheitsgefahr ausgeschlossen werden. Es wurde eine qualitative, quantitative und humantoxikologische Analyse der Raumluft des Verkaufsraumes im Erdgeschoss durchgeführt. Damit sollte die Belastung durch eventuell gewachsene Mikroorganismen in diesem Bereich eingeschätzt werden, da dieser sofort wieder genutzt werden musste. Es erfolgte eine Ermittlung der Schimmelpilzsporenzahl der Luft mittels Luftkeimsammler.


Das Ergebnis zeigte eine extreme Sporenbelastung der Luft mit über 20000 Koloniebildenden Einheiten (KBE)/m³ Luft. Das machte eine Reinigung unumgänglich. Im Vergleich dazu wird im "Standard der baubiologischen Messtechnik" eine Konzentration von >1000 KBE/m³ Luft als extreme Anomalie eingestuft. Diese bedarf danach einer konsequenten und kurzfristigen Sanierung, da schon von dieser Sporenkonzentration gesundheitliche Gefahren, wie zum Beispiel allergische Reaktionen, ausgehen können. Diese möglichen pathogenen Gefahren sind vor allem beim zu erwarteten Kundenverkehr nicht tolerierbar.

Wie konnten aber diese hohen Sporenzahlen in der Luft entstehen?

Durch das Entfernen der befallenen Materialien und den Einsatz der Luftturbulenzen bildenden Trockner wurden massenhaft Sporen an die Raumluft abgegeben. Die Belastung war in der Kelleretage am höchsten. Da hier aber die Luft bei der Entfeuchtung erwärmt wurde, erfolgte ein schneller Aufstieg in kältere Zonen. So konnte die hohe Sporenbelastung auch in der ersten Etage auftreten. Reichlich Zugangswege sind dafür vorhanden. Es bestehen Luftwege durch die vorhandene Rolltreppe, das Treppenhaus und den Fahrstuhl, welche jeweils vom Keller in das Erdgeschoss führen.

Baubiologische Reinigung der entstandenen Schimmelbelastung

Da sich die Reinigung nur auf den Verkaufsraum im ersten Geschoss erstrecken sollte, war das luftdichte Verschließen die wichtigste Aufgabe vor der Sanierung. Es erfolgte die Verkleidung der Rolltreppe mit Gipskarton. Der Zugang des Fahrstuhles wurde mit Folie abgeklebt. Das Eindringen von kontaminierter Luft aus dem Treppenhaus durch den Hintereingang konnte durch Abriegelung desselben erreicht werden. Besonderes Augenmerk musste auch auf den Bereich über der abgehangenen Decke gelegt werden. Es fehlten einige Deckenplatten während des Hochwassers, was eine Kontamination in diesem Teil zugelassen hatte. Da aber die Zeit fehlte, hier eine komplette Reinigung durchzuführen, musste auch in diesem Fall eine Luftdichtigkeit geschaffen werden. Dazu sind alle Platten eingesetzt worden. Zu bemerken ist, dass sich die Installationsebene während des Betriebes der Lüftungsanlage im Unterdruck zum Verkaufsraum befindet. Die Lüftungsanlage konnte zur Entkeimung durch den Austausch der Raumluft im Verkaufsraum nicht genutzt werden, da durch den so erzeugten Unterdruck die extrem belastete Luft aus dem Keller durch alle Leckagen nach geströmt wäre.

Erst jetzt konnte mit der Sanierung begonnen werden. Zuerst sind zwei Tage lang mehrere auf das Raumvolumen abgestimmte Luftreiniger im Verkaufsraum und im Bereich oberhalb der Deckenkonstruktion zum Einsatz gekommen. Diese filtern aus der Luft alle Partikel >300 nm heraus. Darunter fallen alle Pilz- und Bakteriensporen. Damit konnte die Luftbelastung drastisch verringert werden. Nun wurden alle Wand-, Decken- und Fußbodenoberflächen der Halle akribisch von diversen Schimmelpilzsporen gereinigt. Dazu haben Industriestaubsauger (Staubklasse K / H + Asbest) Verwendung gefunden .

Parallel zu den Saugern liefen natürlich auch die Luftfilter, um immer wieder aufgewirbelte Keime aus der Luft zu entfernen.

Wie waren nun die Ergebnisse nach dieser Reinigung? Konnten die Sporenkonzentrationen auf das Niveau der Außenluft angeglichen werden? Lesen Sie weiter im letzten Teil!

(Der gesamte Artikel ist auch als pdf-Version unter hygiene@gummerum.de erhältlich)


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