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Presse-Stelle:  Institut für sozialökologische Forschung ISOE, D-60486 Frankfurt am Main
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 10.03.2003
Bevölkerungsentwicklung und Versorgungskrisen
PRESSEINFORMATION

Die Versorgung der Bevölkerung - ein Umweltproblem?

Die Tagung "Nachhaltigkeit neu denken" des Frankfurter Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersucht Zusammenhänge zwischen der Bevölkerungsentwicklung und Versorgungskrisen

Frankfurt am Main, im März 2003

"Nachhaltigkeit neu denken - Die Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft im Umbruch" lautet der Titel der vom Institut für sozialökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main veranstalteten Jahrestagung anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Instituts am 3. April 2003. Doch was heißt "Nachhaltigkeit" angesichts der sozialökologischen Probleme, die sich aus dem Anspruch an die Versorgung der Bevölkerung und den demographischen Trends in Deutschland und Europa ergeben? Was sind die besonderen Probleme einer nachhaltigen Versorgung in den Feldern der Bevölkerungspolitik, Wohnungs- und Siedlungspolitik, Geschlechter- und Sozialpolitik?
Diesen Fragen widmet sich einer der vier Brennpunkte der Tagung, "Versorgung: Demographischer Wandel und Nachhaltigkeit" unter der Leitung von Dr. Diana Hummel. Eine Gruppe von Wisenschaftlerinnen und Experten wird dabei Themen und Politikfelder zusammenführen, die in der öffentlichen Debatte derzeit noch stark getrennt voneinander diskutiert werden.

Probleme der Nachhaltigkeit werden in erster Linie mit dem Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern in Verbindung gebracht: Eine rasch anwachsende Bevölkerung gefährdet die Grundversorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln, verstärkt den Druck auf die natürlichen Ressourcen und bringt Umweltgefährdungen mit sich. Doch was ist mit den Industrieländern? Kann davon ausgegangen werden, dass Versorgungsprobleme hier keine Rolle spielen?
Weltweit bestehen derzeit sehr unterschiedliche Bevölkerungstrends: globales Bevölkerungswachstum, rückläufige Geburtenraten und massive Alterung einerseits, Bevölkerungsrückgang, Städtewachstum und Wanderungsbewegungen andererseits. Hauptmerkmale der demographischen Entwicklung in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern sind anhaltend niedrige Geburtenraten, eine steigende Lebenserwartung, der daraus resultierende steigende Anteil von älteren Menschen sowie eine wachsende Zahl von Einwanderern. Die Konsequenzen dieses Wandels werden öffentlich breit diskutiert - im Zentrum stehen vor allem die Folgen für den Arbeitsmarkt, die Rentenfinanzierung und die sozialen Sicherungssystemen. Weit reichende Folgen hat die Bevölkerungsentwicklung aber auch für die Wasser-, Energie- und Wohnungsversorgung sowie die Stadtentwicklungspolitik. Geringe Beachtung findet in den Debatten zudem die Lebenssituation von Frauen. Vielfach wird von einer Feminisierung des Alterns gesprochen: Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer und es sind überwiegend hochbetagte Frauen, die Hilfe- und Pflegedienste in Anspruch nehmen, die wiederum mehrheitlich von Frauen geleistet werden.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Brennpunkt mit folgenden Fragen:In welchen Politikfeldern und ökonomischen, gesellschaftlichen oder politischen Bereichen werden eine schrumpfende Bevölkerung und ihre sich wandelnde Struktur eine besondere Wirkungskraft entfalten? Was bedeuteten Abwanderung und rückläufige Geburtenraten z.B. für den Wohnungsbau? Was heißt dies für die Stadt- und Siedlungsentwicklung? Welche Probleme einer nachhaltigen Versorgung stellen sich aus der Perspektive der Ökonomie? Wie muss eine soziale Sicherung unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Versorgung gestaltet sein? Was bedeutet dies aus geschlechterpolitischer Perspektive?
An der Diskussion teilnehmen werden:
- Prof. Dr. Adelheid Biesecker, Universität Bremen, FB Wirtschafts-wissenschaften, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie, Professur für "Ökonomische Theorie unter besonderer Berücksichtigung der gesellschafts-historischen Entstehungsbedingungen"
- Dr. habil Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Bevölkerungswissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für demographische Forschung in Rostock, Leiterin der Independent Research Group on Population, Economy and Environment
- Prof. Dr. Matthias Koziol, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Lehrstuhl für Stadttechnik
- Dr. Mechthild Veil, Büro für Sozialpolitik und Geschlechterforschung in Europa, Frankfurt a.M.
- Marion Schmitz, Nassauische Heimstätte, Projektleiterin Unternehmensbereich Stadt- und Baulandentwicklung

Die Moderation übernimmt Dr. Diana Hummel, Leiterin der interdisziplinären Nachwuchsforschungsgruppe am Institut für sozialökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt. Der trans- und interdisziplinäre Ansatz dieser Gruppe Natur- und Sozialwissenschaftlern ist im Rahmen der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung ein Novum, mit dem sich das ISOE einmal mehr als Innovator auf dem Gebiet der sozialökologischen Forschung zeigt.

Weitere Brennpunkte der Tagung "Nachhaltigkeit neu denken" sind "Gender und Ernährung: Umwelt- und Verbraucherpoltik kontra Geschlechtergerechtigkeit", "Wasser: Mangel versus Überfluss" und Lebensstile: Expansion - Exklusion - Exklusivität?"

Tagungsanmeldung und Informationen unter www.nachhaltigkeit-neu-denken.de.


Pressekontakt:

Maren Dey
Luna Park 64
Medien Konzepte Projekt GmbH
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel. 069 - 256 697 - 31
Fax 069 - 256 697 - 39
dey@lunapark64.de
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