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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 22.02.2003
Das Dosenpfand ist hilfreich
Was für einen Aufstand hatten sie gemacht! Die Gegner des Dosenpfandes sahen natürlich wieder einmal Nachteile der deutschen Wirtschaft gegenüber der ausländischen Konkurrenz, 200.000 Arbeitsplätze gefährdet und den Wirtschaftstandort Deutschland bedroht. Wegen des Drucks von der Getränkeindustrie waren selbst Kanzlerkandidat Stoiber aber auch Ministerpräsident Clement kurz vor der Bundestagswahl in die Knie gegangen. Und jetzt?

Wie vor 20 Jahren bei der Einführung des Drei-Wege-Katalysators beim Auto, so erweist sich der Aufstand gegen das Dosenpfand als Lachnummer. Die Konsumenten verhalten sich einfach vernünftig. Jürgen Trittin wird auf ganzer Linie bestätigt. Seine Konsequenz wird belohnt. Die Umwelt gewinnt.

In Zahlen: Beim Bier ist innerhalb von zwei Monaten, in denen das Dosenpfand von 25 Cents in Kraft ist, der Mehrweganteil von 74 Prozent auf 91 Prozent gestiegen und bei Limonade von 50 Prozent auf 75 Prozent!

Das Verursacherprinzip wirkt: Wer sich falsch verhält, zahlt. Es lebe die ökosoziale Marktwirtschaft! Endlich mal eine mutige politische Entscheidung, die gegen den Willen von verbohrten Wirtschaftsfundis durchgesetzt wurde. Ob Clement und Stoiber etwas lernen aus ihren Fehlern?

In den unbepfandeten Getränken setzt sich hingegen die Talfahrt der Mehrwegquote fort. So ist bei den fruchthaltigen Getränken die Mehrwegquote von 18,3 auf 16,2 Prozent weiter zurückgegangen. "Mit dem geplanten Inkrafttreten der Novelle zur Verpackungsverordnung zum 1. Oktober 2003 wird sich auch bei Fruchtsäften ein Wiederanstieg der Mehrwegquote ergeben. Mit der geplanten generellen Bepfandung aller Getränkedosen und Einwegflaschen wird auch das Dosenpfand für alle Bürger verständlicher", so Resch. Über alle Getränkesorten hinweg, d. h. inkl. der unbepfandeten Fruchtsäfte, Wein und Sekt ist die Gesamt-Mehrwegquote von 52,2 Prozent im 4. Quartal 2002 auf 61,1 Prozent im Januar 2003 angestiegen.

"Wir werden dabei auch von unserer Seite alles tun, um den Verbraucher von den Vorteilen der Mehrwegverpackungen zu überzeugen und so noch einen dritten Frühling einzuleiten", so Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des deutschen Getränkefachgroßhandels. BUND-Bundesgeschäftsführer Dr. Gerhard Timm: "Die Testkäufe der Umweltschutzverbände haben gezeigt, dass das Pfand wirkt. Die Zunahme der Mehrweggetränkeverpackungen spricht für sich."

Als Reaktion auf das Dosenpfand verkauft die Deutsche Bahn in ihren Zügen Getränke ab sofort nur noch in Mehrwegflaschen. Nach dem Fernverkehr wurde nach Angaben der Bahn auch im Nahverkehr der Verkauf von Dosen und Einwegflaschen gestoppt.



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