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Presse-Stelle:  Ökologisch-Demokratische Partei Bundesverband, D-97070 Würzburg
Rubrik:Politik    Datum: 20.12.2002
ödp Niedersachsen zu neuen DB-Tarifen:
Nachbesserungen erforderlich
Der niedersächsische Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp) fordert den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG auf, sofort das neue DB-Preissystem vom DB-Vorstand kurzfristig nachbessern zu lassen. Das vollmundige Versprechen in der Werbung, dass das Bahnfahren billiger wird, hat sich nicht bestätigt.

"Mitglieder unserer Partei, die überdurchschnittlich häufig Bahn fahren, haben für sich nachgerechnet, was das neue Preissystem bringt: Verteuerungen von 10 bis 50 Prozent p.a. sind für Vielfahrer und Pendler der Normalfall", stellt der Landesvorsitzende Matthias Dietrich fest.

"Uns ist klar, dass Bahnchef Herr Mehdorn sich weigern wird, Änderungen vorzunehmen, da er Nachbesserungen bereits vollmundig ausgeschlossen hat - aber dann bleibt halt nur dessen Entlassung als Alternative", so Matthias Dietrich. "Für die DB ist es billiger einen Vorstandsvorsitzenden und evtl. einen Teil seiner Gefolgsleute ggf. mit Abfindungen aus verantwortlichen Positionen zu entfernen, anstatt dass die DB Hunderttausende von guten und sehr guten Kunden vielleicht für immer verliert." Bereits jetzt sind dem Landesvorstand Fälle bekannt geworden, dass Bürger, die jährlich 40.000 km und mehr mit der Bahn gefahren sind, angesichts der Verteuerungen auf das Auto umsteigen werden.

So ist die alte BahnCard mit 50%-Rabatt, welche durch eine 25%-BahnCard ersetzt werden soll, auch zukünftig erforderlich, da insbesondere Geschäftsreisende von den scheinbar so interessanten Plan&Spar-Angeboten mit 25%- und 40%-Nachlass durch Klauseln (Wochendtage und Bindung an bestimmte Züge) faktisch ausgegrenzt sind. "Es kann nicht sein, dass die DB in so schwierigen Zeiten auch noch die Unternehmen mit 30 bis 50% Preiserhöhungen im Personennah- und Fernverkehr belastet," so der Landesvorsitzende. "Allerdings wundert uns die DB-Belastung der Unternehmen nicht, denn Herr Mehdorn hat sich auch schon in der Vergangenheit nicht übermäßig um die Wünsche seiner gewerblichen Kunden gekümmert, als z.B. Güterzentren und Gleisanschlüsse stillgelegt wurden." Aber auch die Bestrafung von Pendlern in Fernverkehrszügen, die zum Teil bis zu 250 km täglich mit der Bahn fahren, muss rückgängig gemacht werden. "Preisaufschläge bei Monatskarten von bis zu 10% und bei rabattierten Einzelfahrscheinen von bis zu 60 % sind mit nichts zu rechtfertigen," so der ödp'ler. "Hier werden Menschen bestraft, die bereit sind, für ihre Arbeit erhebliche Belastungen auf sich zu nehmen. Da können wir mit Arbeitslosen viel über mehr räumliche Flexibilität reden. Wenn diese dann merken, dass sie von anderen abgezockt werden, ist die Bereitschaft, weiter entfernte Arbeitsstelle anzunehmen, wieder dahin."

Wenn die ödp im Februar in den nds. Landtag käme, würde sie sich für die Stärkung der Eisenbahn in Niedersachsen einsetzen. Eine der ersten Maßnahmen wäre deshalb die Heraustrennung des Eisenbahnnetzes aus dem DB-Konzern, denn nur so sieht die ödp eine Chance, die Monopolstellung der DB beim Verkehrsträger Schiene zu knacken. "Wäre die DB in einem echten Wettbewerb, wäre es nie zu diesem neuen Preissystem gekommen, aber so kann sie tun und machen was sie will. Bei keinem anderen Verkehrssystem, sei es die Straße oder die Luft, aber auch die Schiffahrtstraßen, gibt der Staat die Herrschaft über die Infrastruktur auf - dann darf sie dies auch nicht bei der Schiene tun. Nur ein Schienensystem, dass der Staat pflegt, verwaltet und gegen Gebühr nutzen läßt, wird auf Dauer ein attraktives Angebot von Verkehrsleistungen auf der Schienen bieten," so Dietrich abschließend.



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