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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 09.12.2002
Menschenrechte beim Weihnachtseinkauf beachten
Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember erklärt Christa Nickels, Obfrau im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe:

Die globalisierte Marktwirtschaft muss endlich ein menschliches Gesicht bekommen. Ein Schlüssel dazu sind die wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechte. Überall auf der Welt werden Waren unter teilweise unmenschlichen Bedingungen und unter Missachtung der grundlegenden Arbeitsnormen produziert. Diese Waren landen auch unter deutschen Weihnachtsbäumen. So kamen 2001 über die Hälfte aller deutschen Spielwarenimporte aus China. In asiatischen und chinesischen Spielzeugfabriken arbeiten überwiegend junge Frauen, bis zu 100 Stunden die Woche und oft mit völlig unzureichendem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Angesichts dieser Arbeitsbedingungen ist es ein Skandal, dass die deutschen Spielzeughersteller sich bisher in ihrer großen Mehrheit weigern, zumindest den Verhaltenskodex umzusetzen, den der Weltverband der Spielwarenindustrie vorgelegt hat.

Alle Beteiligten - Handelskonzerne und Hersteller in Deutschland, Europa und den USA sowie die asiatischen Zuliefer-Firmen - müssen endlich gemeinsame Schritte unternehmen, um Menschenrechte auch in der Spielzeugindustrie durchzusetzen. Besuche des westlichen Managements genügen nicht, um die nötige Kontrolle der Arbeitsbedingungen vor Ort zu leisten. Nötig ist vielmehr, dass der Branchenkodex unter Beteiligung der Beschäftigten implementiert und ein unabhängiges Monitoring für die Umsetzung etabliert wird.

Einen wesentlichen Beitrag können aber auch die Bürger und Bürgerinnen selbst leisten, indem sie beim Weihnachtseinkauf bewusst fair gehandeltes Spielzeug kaufen und Aktionen wie "fair play" unterstützen, eine Kampagne für faire Regeln in der Spielzeugproduktion, die von Misereor, der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, der katholischen Arbeitnehmerbewegung und der Werkstatt Ökonomie gemeinsam getragen wird.




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