Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 29.11.2002
BioFach, NürnbergMesse, Organisches Wachstum im Bio-Markt
Weltleitmesse BioFach 2003: Zukunftsmarkt mit rosigen Aussichten
2.000 Aussteller und gut 27.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet die BioFach 2003 vom 13. bis 16. Februar im Messezentrum Nürnberg. Neben dem umfassenden Angebot der Aussteller verführt die Weltleitmesse für Bio-Produkte auch diesmal die Sinne mit zahlreichen Sonderschauen: Ein Abstecher auf die "Milchstraße", eine spezielle Präsentation von Milchprodukten, ist ebenso möglich wie Degustationen im Weindorf oder an der Olivenölbar. Erholung vom Messestress verspricht der exotische Tea-Garden oder das gemütliche Bierdorf. Gourmets dürfen sich besonders auf Frankreich als "Land des Jahres" der BioFach 2003 freuen, steht doch die französische Messebeteiligung diesmal unter dem Motto "Leben wie Gott in Frankreich". Dagegen durchweht karibisches Flair die Messehalle 8, die international bedeutendste Naturkosmetik-Fachmesse.

Der weltweite Markt für Bio-Produkte ist einer der dynamischsten Bereiche der Lebensmittelindustrie. Seit Jahren verzeichnet er Zuwächse im zweistelligen Bereich. Organic Monitor, britisches Marketing- und Beratungsunternehmen, bezifferte für 2001 den Umsatz von Bio-Lebensmitteln weltweit mit 26 Mrd. US $ (26,7 Mrd. EUR). Das bedeutet eine Steigerung um 23 % gegenüber dem Vorjahr. 46 % dieses Umsatzes entfallen auf Europa, 37 % auf Nordamerika, 16 % auf Asien und 1 % auf Australien und Neuseeland. Vorsichtigen Schätzungen zufolge könnte der Bio-Markt weltweit bis zum Jahr 2008 auf einen Umsatz von 80 Mrd. US $ (82 Mrd. EUR) ansteigen. Das jährliche Wachstum läge bei knapp 18 %. Der bedeutendste Markt bliebe Europa mit gut 43 %. Das größte Wachstum gäbe es aber in den bisher sehr exportorientierten Ländern Australien und Neuseeland, wo sich schon heute die Hälfte der weltweiten Öko-Anbaufläche befindet.

Der Bio-Markt konsolidiert sich
Nach dem Bio-Boom-Jahr 2001, in dem sich viele deutsche Unternehmen über Wachstumsraten von 30 bis 50 % freuen konnten, stellt sich die Bio-Branche in diesem Jahr auf eine Konsolidierung der Umsätze ein. Bio-Produkte für rund 13 Mrd. EUR ließen sich die Europäer im Jahr 2001 schmecken, rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. In der EU werden derzeit rund 4,4 Mio. ha von 141.218 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Die umsatzstärksten Bio-Sortimente sind Gemüse und Milchprodukte.

Mit 632.165 ha ökologisch bewirtschafteter Fläche, das sind ca. 3,7 % der Gesamtanbaufläche, und rund 14.700 Biohöfen belegt Deutschland bezogen auf die umgestellte Fläche europaweit Platz 3 nach Italien und Großbritannien, jedoch vor Spanien und Frankreich. Mit einem Anteil von 26 % (rund 3,4 Mrd. EUR) hat Deutschland mit seinen über 80 Mio. Einwohnern den größten Markt für Bio-Lebensmittel in Europa. Allerdings geben die Deutschen pro Kopf weit weniger für ökologisch erzeugte Lebensmittel aus als beispielsweise Dänen, Schweden oder Schweizer. Während die nord- und mitteleuropäischen Länder Bio in größeren Mengen genießen, sind die Mittelmeerländer Spanien und Italien stark im Anbau. Über ein Viertel der Bio-Fläche in der Europäischen Union, 1 Mio. Hektar (28 %), liegen in Italien. Obwohl Italien ein klassisches Bio-Exportland ist, wächst auch hier die inländische Nachfrage nach Bio-Produkten erheblich.

Trotz schwacher Binnenkonjunktur in Deutschland und kurzzeitiger Umsatzrückgänge wegen des Nitrofenskandals im Frühsommer gehen Experten davon aus, dass Bio-Produkte 2002 ihre Marktanteile halten werden. Mit diesem Ergebnis sind viele Unternehmen zufrieden, weil sie zum einen deutlich besser abschneiden als der konventionelle Lebensmittelmarkt und zum anderen der enorme Umsatzzuwachs des Boomjahrs 2001 konsolidiert wird.

Entwicklungen im Lebensmitteleinzel- und Fachhandel
Die Anzahl von Unternehmen in Europa, die Bio-Produkte gelistet haben, nimmt beständig zu, ebenso wie die Zahl der Bio-Produkte und entsprechende Marketingaktivitäten. Während vor zwei Jahren Bio-Sortimente mit 800 bis 1.500 Artikeln noch die große Ausnahme waren, gibt es inzwischen bereits zahlreiche Filialisten, die eine solche Angebotsvielfalt in ihren Regalen präsentieren. Mehrere Supermarktketten in Deutschland, Schweden und Dänemark erzielen bereits zwischen 8 % und 10 % ihres Lebensmittelumsatzes mit Bio-Produkten. Mit dem weiteren Ausbau des Angebots im Lebensmitteleinzelhandel ist auch der Marktanteil gegenüber dem Fachhandel und der Direktvermarktung europaweit gewachsen. Deutliche Entwicklungsschwerpunkte liegen derzeit im skandinavischen Raum, wie aus einer Studie des Schweizer FiBL-Instituts, die rechtzeitig zur BioFach 2003 veröffentlicht werden wird, hervorgeht.

In Deutschland wird 2002 mit einem weiteren Zuwachs der Naturkostfachmärkte ab 200 m² Verkaufsfläche von 30 bis 40 auf dann insgesamt ca. 150 Geschäfte gerechnet. Einer der größten deutschen Bio-Supermärkte mit 1.000 m² Verkaufsfläche öffnete Anfang Oktober in der BioFach-Messestadt Nürnberg seine Pforten. Nachdem es in den vergangenen Jahren in München und Berlin wahre Gründungsbooms gab, zieht nun Köln nach. In kürzester Zeit öffneten hier fünf Bio-Supermärkte mit zusammen 2.800 m² Verkaufsfläche, allein drei in diesem Jahr.
Auch in Italien, Österreich, Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und in Großbritannien nimmt die Zahl der Bio-Supermärkte beständig zu, so dass eindeutig von einem konstanten Trend zur Erweiterung von Fachgeschäf-ten und der Neugründung von Bio-Supermärkten gesprochen werden kann.

Bio-Förderung durch den Staat
In vielen Ländern der Welt - in Europa, den USA, aber auch in Ent-wicklungs- und Schwellenländern - haben Regierungen die Chance des Öko-Landbaus erkannt. Mit jeweils 35 Mio. EUR für die Jahre 2002 und 2003 wurde in Deutschland ein Aktionsprogramm aufgelegt, das eine Vielzahl von Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und Entwicklung unterstützt.
In Großbritannien soll ein "21-Punkte-Aktionsplan Bio-Anbau und -Vermarktung" die Importabhängigkeit reduzieren helfen. Derzeit werden 70 % der verkauften Bio-Lebensmittel eingeführt. Angestrebt wird ein Selbstversorgungsgrad mit biologischem Gemüse von 70 %, wie dies im konventionellen Bereich bereits der Fall ist. Das Department for Environment, Food and Rural Affairs (DEFRA) hatte im Juli den "Action Plan to Develop Organic Food and Farming in England" der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auch die US-Regierung nutzt die Möglichkeiten, die in der Förderung des Bio-Segments stecken. 15 Mio. US $ für ein Bio-Forschungsprogramm stellt eine neues Landwirtschaftsgesetz über den Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Damit werden die Feld-Forschung auf Bio-Höfen sowie Fördermöglichkeiten für Bio-Betriebe deutlich verbessert. Das Gesetz unterstützt außerdem die internationale Forschungszusammenarbeit. Dadurch können Ergebnisse internationaler Bio-Forschung ausgewertet und an amerikanische Öko-Farmer weitergeleitet werden. Eine Besonderheit des neuen Gesetzes ist die Kostenbeteiligung an den Bio-Kontrollen. Dafür sind 5 Mio. US $ vorgesehen, um landwirtschaftliche Betriebe und Bio-Händler bei der Zertifizierung über das National Organic Program zu unterstützen.

Kantinen steigen um auf Bio-Essen
Was in Feinschmeckerrestaurants schon sehr gut klappt, ist in Großküchen oftmals noch schwer umzusetzen. Seit Jahren bemühen sich zahlreiche Kantinen, Mensen und Betriebsrestaurants, mit Bio-Lebensmitteln zu kochen. Dieses Jahr nun sind verschiedene Aktivitäten in Frankreich, Italien und Deutschland angelaufen, die eine größere Verankerung einer gesunden und biologischen Kost in der Gemeinschaftsverpflegung zum Ziel haben. In den nächsten drei Jahren sollen beispielsweise 8.000 Bio-Essen an Schulen in Rom sowie 4.000 Bio-Mahlzeiten in Sardinien ausgeliefert werden. Auch in Frankreich gibt es unter dem Begriff "cantines bio" eine Vielzahl von Aktivitäten. In Deutschland wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau eine Info-Kampagne durchgeführt. Sie ist auf die Dauer von mehr als einem Jahr angelegt. Eckpfeiler der Kampagne sind bundesweite Info-Veranstaltungen, umfangreiches Informationsmaterial und eine Service-Hotline für interessierte Großverbraucher. Erstmals wird auch ein Berater-Netzwerk mit Unterstützung von regionalen Akteuren initiiert.


Haben Sie schon den kostenlosen BioFach-Newsletter abonniert?
Einfach anklicken: www.biofach.de

Weitere Informationen zur BioFach 2003:
NürnbergMesse GmbH
Messezentrum
D-90471 Nürnberg
Tel +49 (0) 9 11. 86 06-0
Fax +49 (0) 9 11. 86 06-82 28
info@biofach.de
www.biofach.de


Ansprechpartner Presse/Medien:
Petra Trommer, p.trommer@nuernbergmesse.de
Ellen Rascher, ellen.rascher@nuernbergmesse.de
Tel +49 (0) 9 11. 86 06-83 28
Fax +49 (0) 9 11. 86 06-82 56
www.pressonly.de



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.