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Presse-Stelle:  Dr.Hauschka Kosmetik aus dem Hause WALA Heilmittel GmbH, D-73087 Bad Boll / Eckwälden
Rubrik:Bauen    Datum: 24.10.2002
Das neue WALA Herstellungs- und Logistikzentrum
Bauen im Einklang mit der Natur
So lass uns vollenden, was wir begonnen,
beleben, was wir vollendet.

Am 18. Oktober 2002 wurde das neue Herstellungs- und Logistikzentrum der WALA Heilmittel GmbH nach 20 Monaten Rekordbauzeit feierlich eingeweiht. 27,6 Mio. € betrugen die Baukosten dieses bis dato größten Einzelbauvorhabens im Landkreis Göppingen, das unter anderem die Bereiche Wareneingang, Hochregallager, Versand und einen Großteil der Herstellung beherbergt. Mehr als 250 geladene Gäste erfreuten sich zusammen mit über 300 Mitarbeitern an dem bunten Programm aus Reden und Musik, das durch ein internationales Büfett als Ausdruck des Exports von WALA Arzneimitteln und Dr.Hauschka Kosmetik in über 30 Ländern auf zwei Etagen kulinarisch abgerundet wurde.

22.000 m³ ausgehobene Erde, 13.000 m² Grundfläche, 69.345 m³ umbauter Raum, 22.000 t verbauter Beton, über 1.000 t verbauter Stahl. Das sind nur einige äußere Daten dessen, was zu dem neuem, nach baubiologischen Gesichtspunkten durchgestalteten Gebäude geronnen ist, mit dem die WALA Heilmittel GmbH ihre Grundfläche verdoppelt.
Bereits seit den Sommermonaten werden nach und nach alle Bereiche des mit viel Glas transparent gestalteten Hauses bezogen und belebt. Um besser auf den Markt reagieren zu können, werden weitere Produktions- und Abfüllstraßen im neuen Herstellungszentrum integriert. Mit dieser Ausweitung verbunden ist die Einrichtung von ca. 70 neuen Arbeitsplätzen.

Transparenz, Offenheit und die Versöhnung mit dem rechten Winkel: die Architektur
Menschengemäßen Raum zu schaffen, war immer das oberste Ziel der WALA bei ihren Bauvorhaben. Dies zieht sich wie ein roter Faden vom ersten 1955 errichteten eigenen Firmensitz in Eckwälden hin bis zur neuesten Firmenerweiterung. Bei der Umsetzung des letzten Bauabschnittes wurde eine zeitgemäße Anpassung der bisherigen Bauweise entwickelt und dabei eine Transparenz in Gestalt, Form und Farbe mit den Anforderungen an ein modernes pharmazeutisches Unternehmen verbunden.
Die Offenheit der WALA spiegelt sich wider in der durch das Material Glas geprägten, weiträumigen Bauweise: Ein zentrales, sich über drei Stockwerke erstreckendes Foyer, lichtdurchflutet durch die große Glasfront, lädt dazu ein, sich zu begegnen und dort zu verweilen. Herzstück des Foyers bildet das Gesamtkunstwerk von Atelier Dreiseitl, das in seiner Installation aus Wasserspiel, Mineral, Pflanze und Glasprismen den Prozess der Arzneimittelherstellung in der WALA künstlerisch darstellt.
Vom Foyer aus gelangt man in sämtliche Gebäudeflügel. Die beiden neuen Flügel beherbergen ein vollautomatisches Hochregallager mit 3650 Palettenstellplätzen einerseits und neue Herstellungs- und Kommissionierflächen andererseits.
Die unterschiedliche Nutzung der beiden neuen Gebäudeflügel stellte sehr verschiedene Anforderungen an die Baukonstruktion durch das Bopp Planungsteam. Das Hochregallager sollte zum Beispiel im Innern absolut stützenfrei sein. So mussten für Dach und Außenhaut leichte Baustoffe verwendet werden. Gewicht einzusparen hatte oberste Priorität, um eine einigermaßen wirtschaft-liche Konstruktion zu gewährleisten. Für die Herstellungs- und Kommissionierflächen ist dagegen stellenweise mit einer Nutzlast von 3,5 bis 5 Tonnen pro Quadratmeter zu rechnen, sodass schwerste Stahlbetondecken (35 cm) und massive Außenwände nötig sind.
Damit sich die einzelnen Gebäudeflügel dennoch zu einem Ganzen zusammenfügen, erhielten sie eine vorgehängte Fassade aus natürlichen Materialien. Der betonierte Gebäudesockel des Erdgeschosses wurde mit einer Ziegelfassade verkleidet. Sowohl der leichte Skelettstahlbau des Hochregallagers als auch die massiven Stahlbetonaußenwände des Herstellungsgebäudes erhielten oberhalb des Sockels eine vorgehängte Holzfassade aus heimischen Douglasienhölzern.
Die Fassade des fensterlosen Hochregallagers ist durch Faserzementplatten gegliedert, die der Fensterteilung des Herstellungsgebäudes angeglichen ist. Horizontale Kupferblechbänder symbolisieren die innenstehenden Regale und stellen einen Bezug zur Nutzung des Gebäudes her.
Die Stahlträgerkonstruktionen der Dächer erhielten eine leichte Deckung aus Kupferbahnen, die - ebenso wie die Kupferbänder - vorpatiniert sind, um den natürlichen Oxidationsprozess vorwegzunehmen und einheitlicher zu gestalten. Genauso wurde die Holzverschalung mit silbergrauer Naturfarbe gestrichen, die den Ton verwitterten Holzes imitiert.

Alle Räume sind geprägt durch helle, freundliche Farben, runde Formen, natürliche Materialien und ein Licht, das nicht blendet: Diese Kombination schafft einen Atmosphäre, in dem man sich wohlfühlt und gerne aufhält. Nutzen mit Leichtigkeit zu verbinden, waren der Innenarchitektin Ute Merkel ein besonderes Anliegen.

Durch Einsatz von viel Glas wurde ein neuer Weg in der anthroposophisch geprägten Architektur begangen, der eine Brücke zur Moderne schlägt und sich mit dem rechten Winkel versöhnt.


Grüne Dächer und graues Wasser:
Bauen im Namen der Natur

Bereits bei der Bauplanung und Gestaltung des neuen Herstellungs- und Logistikzentrums wie auch der Materialauswahl wurde auf eine hohe Umweltverträglichkeit geachtet. Hierzu zählen neben der rund 90%igen extensiven Dachbegrünung auch die optimale Isolierung des Gebäudes mit Mineralwolle (kein Styropor oder Styrodur), wodurch die Anforderungen der 2. Wärmeschutzverordnung um 30 % übertroffen werden konnten. Bei der Gestaltung der Außenfassade kamen Naturmaterialien wie Kupfer, Holz aus heimischer Douglasie und Keramik zum Einsatz. Für die Farbgestaltung wurden innen wie außen Naturfarben verwendet.
Für die Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung wurde ein ausgeklügeltes Energiekonzept in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis Transferzentrum für Energie-, Umwelt- und Reinraumtechnik erstellt. Ergebnis dieser Zusammen-arbeit ist der Einsatz einer Mikro-Gasturbine für die Erzeugung von Dampf, Heizwärme und Strom. Mithilfe dieser neuen Technologie können gegenüber herkömmlichen Brenneranlagen jährlich ca. 110.000 kg CO2 eingespart werden, dies entspricht der Emissionsmenge von ca. 30 Einfamilienhäusern (Vergleichswert nach der 2. Wärmeschutzverordnung).
Bei dem intelligent verschalteten Energiemanagementsystem kommen mehrere Wärmerückgewinnungsanlagen zum Einsatz. Zum Beispiel wird der ausgeblasenen warmen Luft der Gebäudelüftung oder dem Abwasser die Wärme entzogen. Eine Angebotsnachfrageschaltung überprüft den Bedarf an Wärme oder Kälte und sorgt dafür, dass dieser Bedarf zuerst aus der Rückgewinnungsanlage gedeckt wird.
Um die Energieströme nachvollziehbar und transparent zu gestalten, wird ein durchgängiges Energie- und Wassermonitoring aufgebaut, mit dem Messwerte online erfasst und über die Gebäude-Leit-Technik (GLT) aufgezeichnet werden. Mithilfe dieser Daten werden eventuell auftretende technische Defekte sofort sichtbar und können stetig behoben werden.
Bei der Prozesskühlung von Anlagen wird mit einer sogenannten "Freien Kühlung" gearbeitet. Das bedeutet, dass zuerst die kühlere Außenluft eingesetzt wird, bevor über Kältekompressoren oder Eisspeicher die Restkühlung erfolgt. Ein vergleichbares Verfahren kommt bei der Klimatisierung der Produktionsstätten zum Einsatz. Hierbei kann die Lüftungsanlage mit bis zu 100 % Außenluft betrieben werden, wodurch bei entsprechenden Außentemperaturen vollständig auf eine Zusatzkühlung verzichtet werden kann.
Da im Hochregallager lediglich Waren gelagert werden und keine Menschen arbeiten, reichen geringe Raumtemperaturen aus. Um den Energieeinsatz dabei so gering wie möglich zu halten, wurde das Lager um 3,6 m in den Boden versenkt. Mithilfe des dabei entstehenden sog. "Kalten Sees" kann die weitgehend konstante Erdtemperatur für die Klimatisierung genutzt werden.
Die vorhandenen Wasserzisterne wurde erweitert. Das Regenwasser, sogenanntes Grauwasser, aus den zwischenzeitlich 430 m³ fassenden Zisternen wird neben dem Einsatz für die Toilettenspülungen und die Bewässerung im Balkonbereich auch für Kühlzwecke von Kompressoren, Prozessanlagen und anderen technischen Anlagen verwendet, die früher teilweise mit frischem Trinkwasser gekühlt wurden.
Auch Lärmschutz ist Umweltschutz. Aus diesem Grund wurde eine Schalldämmung für die Lüftungs- und Kälteanlagen eingebaut, um eine Lärmemission von max. 45 dB(A) nicht zu überschreiten. Um der Bodenversiegelung entgegenzuwirken, wurden die gesamte Feuerwehr-umfahrung wie auch sämtliche Stellflächen für Pkws aus Rasengittersteinen gebaut. Darüber hinaus wurden an der Außenfassade des Hochregallagers Nistkästen für Fledermäuse angebracht.

WALA®, WALA Logo®, Dr.Hauschka®, Dr.Hauschka CulturCosmetic®, CulturCosmetic® und Dr.Hauschka Design sind eingetragene Marken der Firma WALA Heilmittel GmbH.




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