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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 29.05.2002
Kleine Gorillas: Im Visier von Tierschmugglern
WWF befürchtet Wiederaufleben der Jagd auf Gorilla-Babies
29.05.02: Die Wildhüter des Vulkan Nationalparks in Ruanda machten Mitte Mai eine grausige Entdeckung: Sie fanden zwei erschossene Berggorillas und ein verängstigtes Gorilla-Baby das sich eng an seine tote Mutter klammerte. Nach einer Weile stießen die Ranger auf ein weiteres verwundetes Tier, ein junges Männchen.
"Die Wilderer sind wieder da und bei der gnadenlosen Jagd auf Jungtiere, die sie auf dem illegalen Markt für Wildtiere verschachern, gehen sie über Leichen", sagt Annette Lanjouw, Direktorin des internationalen Gorilla-Schutzprogramms, bei dem die Naturschutzorganisationen WWF, African Wildlife Foundation und Fauna und Flora International zusammenarbeiten.
Das Gorillaweibchen Impanga war elf Jahre alt und hatte ein zwei Jahre altes Baby. Auf das Jungtier hat-ten es die Wilddiebe offenbar abgesehen. Der kleine Menschenaffe wurde bis heute nicht gefunden und vermutlich längst über die Grenze geschmuggelt. Das zweite getötete Weibchen hatte ebenfalls Nachwuchs: Ihr Baby, Ubuzima, haben die Wilderer aus irgend einem Grund zurückgelassen, es wurde schließlich von den Wildhütern bei seiner toten Mutter gefunden. Die Männer brachten Ubuzima zu seiner Familie zurück. Keine leichte Aufgabe, denn die Schüsse hatte die Gruppe in Panik versetzt. Der Familienverbund war in alle Richtungen geflüchtet. Erst Tage später kamen die Tiere zur Ruhe: Alle Familienmitglieder hatten sich wieder im Gebiet eingefunden. Das verwaiste Gorillababy, wurde inzwischen rührend von der Gruppe aufgenommen: Mehrere Männchen und ein 26 Jahre altes Weibchen haben sich ihrer angenommen - Gorillababys werden erst mit drei Jahren entwöhnt.
Der WWF befürchtet, dass der Vorfall im Vulkan Nationalpark kein Einzelfall bleibt. Schon einmal, Anfang der 80er Jahre, boomte der Schwarzmarkt für Gorillas. Die Wilderei hatte Hochkonjunktur und der Mord an der US-amerikanischen Gorilla-Forscherin Diane Fossey löste weltweit Entsetzen aus. Seitdem konnte die Wilderei erfolgreich bekämpft werden. Der Vulkan Nationalpark galt wegen seiner starken Präsenz von Rangern als sicher. Den gesellschaftlichen Unruhen in der Region zum Trotz war es gelungen, durch ein internationales Gorilla-Schutzprogramm und die Zusammenarbeit der Nationalparksverwaltungen der drei angrenzenden Länder den Bestand an Menschenaffen im vergangenen Jahrzehnt um zehn Prozent zu steigern. Dennoch gehören Berggorillas nach wie vor zu den bedrohtesten Arten der Welt.: Nach Schätzungen des WWF gibt es noch 660 Tiere weltweit.



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