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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
Rubrik:Energie    Datum: 27.05.2002
Energiesparen in Krankenhäusern möglich
Demonstrationsprojekt in Wiesloch eingeweiht
Krankenhäuser können mit modernen technischen Lösungen viel Energie und somit auch Kosten sparen. Das beweist das Demonstrationsprojekt "Neue Energieversorgung des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN), Wiesloch". Seit kurzem läuft in der größten psychiatrischen Einrichtung Baden-Württembergs, dem PZN Wiesloch, die neue Energiezentrale. Indem der Energieverbrauch sinkt, fällt der jährliche Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) um die Hälfte - das entspricht rund 4.000 Tonnen CO2. Das Projekt wurde durch das Bundesumweltministerium (BMU) im "Programm zur Förderung von Investitionen mit Demonstrationscharakter" mit 1,77 Millionen (Mio.) Euro gefördert. Für die 72 Gebäude mit 1200 Betten betrug die Gesamtinvestition fast 6,4 Mio. Euro.

Das Projekt hat Modellcharakter für viele der rund 2.300 Krankenhäuser in Deutschland mit mehr als 200 Betten. In fast allen diesen Einrichtungen müssen in den nächsten Jahren veraltete Energie- und Wärmeversorgungsanlagen modernisiert werden.

Im PZN Wiesloch war die Gebäude-, Wärme- und Elektrotechnik so veraltet und sanierungsbedürftig, dass nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme 1998 neue Energiekonzepte auch mit konkreten Vorgaben für Emissionsminderungen entwickelt werden mussten. Zur optimalen Energieversorgung tragen nun unter anderem folgende Maßnahmen bei:
  • Umstellung der Wärmeversorgung auf Pumpenwarmwasserbetrieb,
  • Dezentralisierung des Wirtschaftsdampfs für Küche und Wäscherei,
  • Dezentralisierung der Brauchwasserzubereitung,
  • Grundlastwärmeabdeckung durch moderne Biomasse-Kraftwärme-Kopplung,
  • 30 weitere Einzelmaßnahmen auf Verbraucherseite, wie zum Beispiel der Einbau von Lichtsteuergeräten in Kombination mit Bewegungsmeldern.
Mitte des Jahres 2000 wurde mit der Realisierung des Projektes begonnen. Ende 2002 werden die letzten Einzelprojekte abgeschlossen sein.

Dank der Kombination von unterschiedlichen Maßnahmen ergaben sich beachtliche wirtschaftliche und ökologische Einsparungen:
  • Senkung der Netzverluste um 40 Prozent (%)
  • Senkung der CO2-Emissionen um 50 %
  • Senkung des Gesamtwärmeverbrauchs um 8 %
  • Senkung des Stromverbrauchs um 8 %
  • Senkung des Wasserverbrauchs um 12 %
  • Kosteneinsparung im Primärenergieeinsatz um 179.000 Euro im Jahr (EUR p.a.)
  • Senkung der Betriebskosten um 51.000 EUR p.a.
  • Gutschrift durch Stromerzeugung 143.000 EUR p.a.
Damit trägt das Projekt "PZN Wiesloch" effektiv dazu bei Ressourcen fossiler Energieträger zu schonen. Es hilft, die Ziele der Bundesregierung bei der CO2-Minderung zu erfüllen.

Berlin, den 27.05.2002




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