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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 17.03.2002
Dem Naturschutz geht die Luft aus
WWF fordert Umweltfonds zur langfristigen Sicherung von Naturschutzprojekten
Monterrey/ Frankfurt a. M., 15.03.2002-Am Montag beginnt im mexikanischen Monterrey die erste UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung. Der WWF fordert zum Auftakt der Konferenz von der Bundesregierung ein Umdenken bei der Vergabe von Entwicklungshilfe. "Viele gute Ansätze und und Projekte zum Schutz der Artenvielfalt drohen im Sande zu verlaufen, weil die Finanzierung langfristig nicht gesichert ist", bemängelt Uwe Klug, Afrikaexperte des WWF Deutschland.
Um dieses Dilemma zu lösen, schlägt die Naturschutzorganisation die Gründung so genannter Umweltfonds vor. Bei dem Modell werden die bereitgestellten Gelder in Fonds angelegt. Deren Erträge dienen dazu, die laufenden Kosten z.B. zum Erhalt von Schutzgebieten über Generationen hinweg zu sichern. International liegen bereits positive Erfahrungen mit diesem Ansatz vor, die Vorschriften in Deutschland lassen solche Fonds bisher nicht zu.
In Monterrey wird erneut über die Höhe der Entwicklungshilfe debattiert.

1970 hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Entwicklungshilfe bereit zu stellen. Kaum ein Land hat diese Vorgaben erfüllt. Deutschland investiert derzeit etwa 0,23 Prozent des BIP in solche Projekte. Die Erfüllung dieses Versprechens sei zwar längst überfällig, so Uwe Klug, aber es wäre ein Fehler, die Diskussion auf die Höhe der Zahlungen zu beschränken. Es werde viel von Nachhaltigkeit geredet, die deutsche Entwicklungshilfe im Naturschutz sei es aber noch lange nicht.
"Es macht keinen Sinn, noch die letzten Gardinen in irgendeinem afrikanischen Nationalparkzentrum zu bezahlen, wenn die langfristige Finanzierung nicht steht", kritisiert Uwe Klug. Wildhüter müßten ausgebildet, bezahlt und ausgerüstet werde, ein vernünftiges Management müsse aufgebaut werden und es gelte, Einnahmemöglichkeiten für die Menschen vor Ort zu schaffen. All das seien laufende Kosten. Einmalige Finanzspritzen sind nach Einschätzung des WWF nicht genug. Die Naturschützer appellieren an die Bundesregierung,

durch die Einrichtung innovativer Umweltfonds die bereits erfolgten Investitionen langfristig zu sichern. Die nötigen Mittel könnten zum einen aus dem Entwicklungshaushalt, aber auch aus den Partnerländern selbst kommen. Darüber hinaus sei die Umwandlung von Auslandsschulden (Debt for Nature Swaps) eine geeignete Finanzquelle. Der WWF hält zudem die Mobilisierung von privaten Sponsoren für denkbar.
Spätestens zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Spätsommer müsse die Bundesregierung ein neues Konzept auf den Tisch legen.





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