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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 28.02.2002
Japan will gefährdete Wale töten
WWF verurteilt die Ausdehnung des japanische Walfangs auf die seltenen Seiwale
Frankfurt a. M.,28.02.2002 - Die Umweltstiftung WWF rief heute die japanische Regierung auf, ihre Pläne, 50 gefährdete Seiwale zu töten, sofort wieder einzustellen. Ebenso sollte das Vorhaben, 50 Prozent mehr Nördliche Minkewale als im letzten Jahr zu töten, sofort wieder aufgegeben werden.
Die japanischen Pläne sehen vor, dass japanische Walfangschiffe 50 Seiwale unter dem Vorwand des "wissenschaftlichen" Walfangs jagen dürfen.
Die jüngste Schätzung der Seiwal-Population im Nordpazifik lag bei rund 9000 Tieren. Deren Art wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als "gefährdet" eingestuft. Die internationale Walfangkommission IWC stoppte jegliche Jagd auf diese Art schon 1978. Aber immer wieder suchen die Japaner neue Schlupflöcher im Moratorium der IWC zum kommerziellen Walfang, das seit 1986 international anerkannt ist. In dieser Woche tagt eine Arbeitsgruppe der IWC hinter verschlossen Türen. Sie diskutiert einen Managementplan, der die Walfang-Aktivitäten von Norwegen und Japan wieder unter internationale Kontrolle zurückholen soll.
"Wir fragen uns, ob die Japaner wirklich verhandeln wollen" meint Roland Melisch, Artenschutzexperte des WWF. "Jedes Jahr töten die Japaner immer mehr Wale. Das gleicht einer Drohung an die IWC-Mitglieder, die keinen Walfang betreiben: Wenn diese den Forderungen der Japaner nach windelweichen Regelungen nicht zustimmen, dann drohen die Japaner einfach damit, aus 'wissenschaftlichen Gründen' immer mehr Wale zu jagen."
Das neue japanische Programm soll die Tötung von 150 Nördlichen Minkewalen erlauben - nach den 100 vom letzten Jahr eine Erhöhung der Quote um die Hälfte. Die japanische Regierung will offenbar Fischern aus kleinen Dörfern den zusätzlichen Walfang ermöglichen. Nachdem der Antrag der japanischen Regierung an die IWC, den Walfängern aus kleinen Dörfern den kommerziellen Walfang zu erlauben, regelmäßig schon seit Jahren abgelehnt wurde, übergeht Japan eindeutig die IWC, in dem es den Fischern die zusätzliche "wissenschaftliche" Minkewalquote zuweist. Damit ist klar, dass die japanische Regierung nicht einmal mehr den Anschein wahren möchte, es handele sich hier um wissenschaftliche Forschungen.
"Die IWC darf jetzt nicht nachgeben und den als 'Wissenschaft' getarnten kommerziellen Walfang wieder zulassen," so Roland Melisch. "Wir fordern Japan auf, die Anstrengungen der IWC zum Schutz der Wale nicht weiter zu unterminieren, und in die internationale Gemeinschaft zurückzukehren, die sich für die Erhaltung der Wale einsetzt."



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