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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
Rubrik:Naturschutz    Datum: 21.02.2002
Kroatischer Delfinforscher kommt nach München
Vortrag über deutsch-kroatisches Delfinschutzprojekt
Einer der führenden Delfinforscher in Europa, Professor Hrvoje Gomercic von der Tierärztlichen Fakultät der Universität Zagreb, berichtet am 22. und 23 Februar über die Arbeit des ersten deutsch-kroatischen Delfinschutzprojekts auf der Messe C-B-R in München.

Der Hauptvortrag, auf deutsch gehalten von einer seiner Mitarbeiterinnen, der Tierärztin Dr. Martina Duras, findet statt am:
23. Februar 2002, während des CBR-Tauchermeetings des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST)
Neue Messe München, Konferenzraum KA 6.1, Halle A6, 1. Stock
(In der Nähe des Stands 544 des Bayerischen Landestauchsportverbandes / BLTV, Halle A6)
Uhrzeit: ca. 13:35

Für Interviews und Fotos stehen Prof. Gomercic und zwei seiner Mitarbeiter am 23.02.2002 ab ca. 12:00 am Stand des BLTV (Neue Messe München, Halle A6, Stand 544) zur Verfügung.

Im Anschluss an den Vortrag wird der dreimalige Weltumsegler Rollo Gebhard, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Gründer der Münchner Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD), für sein Lebenswerk vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) auf dem CBR-Tauchermeeting mit der VDST-Ehrenplakette geehrt:
Neue Messe München, Konferenzraum KA 6.1, Halle A6, 1. Stock
(In der Nähe des Stands des Bayerischen Landestauchsportverbandes / BLTV)
Uhrzeit: ca. 14:00


Bereits am Vortag können sich Interessierte im Rahmen des Umwelttages des Bayerischen Landestauchsportverbandes über die Arbeit der Delfinschützer informieren:
22. Februar 2002, Umwelttag des BLTV, Neue Messe München, Konferenzraum KA 6.1, Halle A6, 1. Stock (In der Nähe des Stands 544 des Bayerischen Landestauchsportverbandes / BLTV, Halle A6)
Uhrzeit: ca. 16:00


Das Projekt "Rettung der letzten Adria-Delfine" wird unterstützt von:

Deutsche Umwelthilfe (DUH) SGT/ProTier, Zürich
Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) Bayerischer Landestauchsportverband (BLTV)


Hintergundinformationen zu Prof. Hrvoje Gomercic und dem Projekt "Rettung der letzten Adria-Delfine":

Seit ungefähr 15 Jahren sammelt Prof. Hrvoje Gomercic, Professor der Anatomie, Histologie und Embryologie an der tiermedizinischen Fakultät der Universität Zagreb, Informationen über Delfine im Adriatischen Meer. Seinen Bemühungen ist es zu verdanken, dass sie in Kroatien seit 1995 gesetzlich geschützt sind. Nichtsdestotrotz schrumpft die Population, deren Bestand Anfang der 90er Jahre auf etwa 300 Tiere geschätzt wurde, stetig. Andere, früher zahlreich vorhandene Delfinarten werden heute in der Adria nur noch ganz selten gesichtet, wie der Gemeine Delfin (Delphinus delphis), der Streifendelfin (Stenella coeruleoalba) und der Rundkopfdelfin (Grampus griseus). Mangelnde Überwachung der Gesetze führt dazu, dass jedes Jahr immer noch etliche Delfine durch Fischernetze oder Dynamitfischerei sterben.

Heute lebt entlang der kroatischen Adriaküste nur noch eine kleine residente Population Großer Tümmler (Tursiops truncatus). Sie sind die letzten Delfine, die in der Adria überlebt haben. Ihr Bestand wird auf etwa 220 Tiere geschätzt. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) will gemeinsam mit Prof. Gomercic und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Delfin-Population vor dem Aussterben retten und ihre Lebensräume schützen. Hierzu wurde im Jahr 2000 das erste deutsch-kroatische Gemeinschaftsprojekt "Rettung der letzten Adria-Delfine" gestartet.

Langfristiges Ziel ist die Einrichtung eines oder mehrerer Schutzgebiete. Hier sollen für Delfine schädliche Aktivitäten, wie z.B. Fischerei, verboten sein. Dafür müssen die für Vermehrung und Ernährung der Adria-Delfine wichtigen Gebiete durch regelmäßige Patrouillenfahrten und Bestandszählungen lokalisiert und die Zusammensetzung der Delfinfamilien mittels Fotoidentifikation untersucht werden. Erst wenn entsprechende wissenschaftliche Daten vorliegen, wird die Regierung die dringend notwendigen Schutzgebiete ausweisen. Im Juni 2000 konnten unsere kroatischen Partner dank des ersten GRD-Patrouillenbootes und weiterer von uns gelieferter Basisausrüstung mit dieser wichtigen Feldarbeit beginnen.

Parallel dazu werden in Kroatien mehrsprachige Poster und Flugblätter verteilt oder Informationsveranstaltungen durchgeführt, um in der Bevölkerung, bei Politikern oder Touristen ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit des Schutzes der Delfine und ihrer Lebensräume schaffen. Zusätzlich können mit Hilfe des GRD-Patrouillenbootes Rettungsmaßnahmen für lebend gestrandete oder in den zahlreichen Buchten und Flussmündungen der Adria verirrte Wale und Delfine durchgeführt werden.

Das unter der Schirmherrschaft des kroatischen Umweltministeriums stehende Gemeinschaftsprojekt richtet sich nach den Vorgaben des internationalen Schutzabkommens für Cetaceen im Schwarzen Meer und Mittelmeer ACCOBAMS (Agreement on the Conservation of Cetaceans of the Black Sea, Mediterranean Sea and Contiguous Atlantic Area). Dementsprechend umfassen weitere Ziele des Projekts Datenaufnahme und Management der Interaktionen zwischen Mensch und Meeressäugetieren, wie Fischerei, Tourismus und Umweltverschmutzung, sowie Datenerfassung über Strandungen oder Umwelterziehung.



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