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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 14.02.2002
WWF-Aktion zur Bremer Fischmesse: "Kein toter Wal für Fischfilets!"
EMNID-Umfrage: Verbraucher wollen keinen Kabeljau aus Fängen, die Nordseewale töten
Bremen, 14.02.2002
Am Eröffnungstag der Internationalen Fischmesse demonstriert der WWF in Bremen dafür, dass das Mittöten von kleinen Schweinswalen in der Nordsee beim Fang von Kabeljau, Scholle und Steinbutt nicht länger in Kauf genommen wird. WWF-Aktivisten servieren vor den Messehallen auf einem 3 Meter großen Teller symbolisch ein überdimensionales Fischmenü mit Kabeljaufilet und Kartoffeln.
Auf dem Tellerrand: die Attrappe eines toten Schweinswals - stellvertretend für die rund 7.500 Wale, die jährlich in den Stellnetzen der Nordseefischerei ertrinken.

"Wir fordern Fischindustrie und -handel auf, über ihre Lieferanten Einfluss auf die Fischereimethoden zu nehmen und die Verbraucher besser über Herkunft und Fangmethoden von Speisefischen zu informieren", sagt WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper.
Das Interesse der Verbraucher an der Herkunft des Nahrungsmittels Fisch und an umweltgerechten Fangmethoden ist sehr groß:
Das Meinungsforschungsinstitut EMNID hat dazu im Auftrag des WWF im Februar eine repräsentative Umfrage durchgeführt, bei der die Befragten zunächst über die Fakten zum Beifangproblem der Nordseewale informiert wurden. Ergebnis: Drei Viertel aller deutschen Fischkonsumenten würden Kabeljau entweder komplett meiden oder nur noch dann kaufen, wenn sie eine Garantie bekämen, dass der ihnen angebotene Fisch nicht aus Fängen stammt, die Schweinswale gefährden.

Eine kürzlich vom WWF veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass nicht auszuschließen ist, dass Verbrauchern auch in Deutschland Kabeljau angeboten wird, bei dessen Fang Schweinswale sterben mussten. Die Untersuchung hat auch ergeben, dass die Verbraucher keine Chance haben, anhand objektiver Informationen das genaue Fanggebiet oder die genaue Fangmethode für den ihnen angebotenen Fisch zu erfahren.
"Wer Kabeljau, Steinbutt oder Scholle isst, will dafür keine toten Schweinswale in Kauf nehmen", resümiert Heike Vesper. "Die Fischwirtschaft muss dringend handeln, wenn sie ein Desaster wie in den achtziger und neunziger Jahren beim Delfin gefährdenden Tunfischfang vermeiden will."



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