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Presse-Stelle:  Katalyse - Institut für angewandte Umweltforschung e.V., D-50937 Köln
Rubrik:Verkehr    Datum: 15.01.2002
Bundesumweltminister Trittin will Regionalzüge umweltfreundlicher machen
Pilotprojekt des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg macht die Züge leiser und sauberer.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat vor einer Vernachlässigung von Umweltstandards im öffentlichen Personennahverkehr gewarnt. "Anspruchsvolle Umweltstandards dürfen bei der Ausschreibung von Verkehrsleistungen im öffentlichen Nahverkehr nicht unter die Räder kommen, sonst verlieren Busse und Bahnen nicht nur bei der Mobilität, sondern auch bei der Umweltbilanz den Wettbewerb mit dem PKW", sagte Trittin heute bei der Vorstellung eines Modellprojekts der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH (VBB).

Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt anspruchsvolle Umweltstandards entwickelt, die jetzt bundesweit erstmals bei einer Ausschreibung für schienengebundene Verkehrsleistungen auf vier wichtigen Regionalbahnlinien zum Tragen kommen.


RB 25 Berlin Lichtenberg - Werneuchen - Tiefensee

RB 36 Berlin Lichtenberg - Beeskow - Frankfurt (Oder)

RB 60 Berlin Lichtenberg - Eberswalde - Frankfurt (Oder)

RB 63 Eberswalde - Templin

Die Leistungen sollen auf diesen Linien in Berlin und Brandenburg von Dezember 2004 bis Dezember 2014 mit abgas- und lärmarmen Fahrzeugen erbracht werden. Den Zuschlag werden nur Bieter erhalten, die die hohen Umweltanforderungen erfüllen. Bundesumweltminister Trittin: "Diese Standards bedeuten, dass der Umwelt auf den hier ausgeschriebenen Strecken über die Laufzeit des Vertrages im Vergleich zu den heutigen Nahverkehrszügen ein Berg von etwa 13 Tonnen Russ und rund 825 Tonnen Stickoxyden erspart bleibt. Die neuen Triebfahrzeuge werden ihre Lärmemissionen insbesondere gegenüber den derzeit eingesetzten Lokomotiven auf ein Sechstel der zur Zeit abgestrahlten Schallenergie reduzieren."

Mit der Verkehrsleistung wird ein Förderkredit der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) in Höhe von mehreren Millionen Euro zur Beschaffung von Schienenfahrzeugen ausgeschrieben. Den Kredit, der aus dem Haushalt des Bundesumweltministers mit mehr als 2 Millionen Euro verbilligt wird, bekommt das Unternehmen, das innerhalb der Ausschreibung den Zuschlag erhält.

"Mit dieser unkonventionellen Form der Förderung betreten wir Neuland und zeigen, dass bei enger Kooperation Förderung und Wettbewerb vereinbar sind", sagte Trittin. Das innovative Vergabekonzept stelle nicht nur auf die reine Verkehrsleistung ab, sondern berücksichtige mit den Umweltstandards auch die Interessen der Anwohner entlang der Schienentrassen.

Seit der Bahnreform von 1994 ist die Finanzierung des Schienennahverkehrs neu geregelt. Das Verkehrsangebot wird von den Aufgabenträgern (Länder/Zweckverbände) definiert, ausgeschrieben und bestellt. Erbracht wird es gegen Vergütung und im Wettbewerb von Eisenbahn-Verkehrsunternehmen. Finanziert werden die Verkehrsleistungen in hohem Masse aus öffentlichen Mitteln. Trittin appellierte an die Länder und Zweckverbände, bei Ihren Ausschreibungen dem Vorbild des VBB zu folgen und nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die Umwelt im Auge zu haben. "Wenn wir Verkehr von der Strasse auf die Schiene verlagern wollen und hierzu enorme öffentliche Mittel mobilisieren, dann wird es künftig für die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz - und das heisst auch für die Akzeptanz der Anwohner von Schienentrassen - unumgänglich sein, die Umweltverträglichkeit des Schienenverkehrs zu verbessern."



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