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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Politik    Datum: 19.10.2001
BUND: Union verharmlost tödliche Gefahr von Atomterror
Berlin, 18.10.01: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist
entsetzt über die Behauptung der CDU/CSU-Fraktion im Umweltausschuss, dass
die Warnungen der Bundesregierung vor einer Strahlenkatastrophe nach einem
Terrorangriff auf ein Atomkraftwerk übertrieben seien. Mit einer solch
verantwortungslosen Verharmlosung der existierenden Gefahren und der
Atomkraft zeige die Union, dass sie noch immer im Denken einer
energiepolitischen Dinosaurier-Position verwurzelt sei. Damit lasse sie jede
Fähigkeit vermissen, substantielle Konsequenzen für die Sicherheit von
Atomkraftwerken aus den Terroranschlägen zu ziehen, die am 11. September das
World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington getroffen
haben.

Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND-Bundesvorstandes: "Die
Äußerungen von Vertretern der Unions-Fraktion im Umweltausschuss des
deutschen Bundestages geben einen interessanten Einblick in die für morgen
im Bundesrat zu erwartende Diskussion über die Novelle des Atomgesetzes. Und
sie zeigen sehr deutlich, dass mit einer Unionsregierung trotz der riesigen
Gefahren der Atomenergienutzung ein atomares Revival zu erwarten wäre. Der
von der Reaktorsicherheitskommission (RSK) vorgelegte Zwischenbericht
bestätigt genauso wie die Einschätzung der BUND-Experten, dass ein Super-GAU
nicht zu vermeiden wäre, wenn es zu einem Absturz eines Linienflugzeugs auf
ein laufendes Atomkraftwerk kommen würde. Ein solches Linienflugzeug würde
die Stahlbetonhülle von Atomkraftwerken problemlos zerstören und so schwere
Verwüstungen anrichten, dass ein Kernschmelzunfall unvermeidlich wäre. Wie
die Unions-Fraktion angesichts dieser Fakten zu dem Schluss kommen kann,
dass ein zweites Tschernobyl in solch einem Fall ausgeschlossen werden
könne, bleibt der Vernunft verschlossen. Da Deutschland ungleich dichter
besiedelt ist als die Ukraine und es sich zudem um eine Atomkatastrophe mit
offenem Reaktorgebäude handeln könnte, ist vielmehr zu erwarten, dass die
Folgen noch katastrophaler wären als in Tschernobyl. Der BUND sieht als
einzige Möglichkeit, das Bedrohungspotential der Atomtechnologie zu
beseitigen, sofort aus der Atomkraftnutzung aus- und auf andere
Energieträger umzusteigen."

Bei Rückfragen:
Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND-Bundesvorstandes, Tel:
030-27586-421, renate.backhaus@bund.net oder der BUND-Pressestelle, Rüdiger
Rosenthal/Daniel Kluge, Tel: 030-27586-454/ -464/ -425, Fax: -449;
presse@bund.net;


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