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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 22.09.2001
Größter Flächenankauf im Grünen Band
BUND veranstaltet "Aktionärs-Versammlung" in Salzwedel
Berlin/Salzwedel, 22.09.01: An diesem Wochenende veranstaltet der Bund für
Umwelt und Naturschutz (BUND) in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt Salzwedel
und dem Landschaftspflegeverband Wendland-Altmark eine
"Aktionärs-Versammlung" für das Grüne Band. Die anreisenden Aktionäre tragen
durch den Erwerb von Anteilsscheinen am BUND-Projekt Grünes Band zur Rettung
wertvoller Biotope bei. Mit Hilfe der Einnahmen aus dem Aktienverkauf
erwirbt der BUND besonders schützenswerte Flächen in diesem europaweit
bedeutsamen Biotopverbund, um sie vor der Zerstörung insbesondere durch
landwirtschaftliche oder bauliche Maßnahmen zu bewahren.

Im Oktober 2000 erwarb der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) die ersten 14 Hektar Flächen im "Grünen Band", dem ehemaligen
innerdeutschen Grenzstreifen im Altmarkkreis Salzwedel im nördlichen
Sachsen-Anhalt. Heute, knapp ein Jahr später, hat sich der Altmarkkreis zum
größten und erfolgreichsten Ankaufsgebiet des BUND im Grünen Band
entwickelt. Gut 38 Hektar aus Privatbesitz wurden bisher vom BUND angekauft.
Über den Erwerb von weiteren 30 Hektar wird derzeit verhandelt. Damit ist
eine langfristige Sicherung dieser wertvollen Lebensräume im Grünen Band,
das ein für Deutschland einzigartiges Biotopverbundsystem darstellt,
gewährleistet. Das Grüne Band wurde vom BUND 1989 initiiert. Es ist eines
der ältesten und größten Naturschutz-Projekte des BUND.

Ermöglicht wird dieses erfolgreiche Projekt durch den Kauf der seit November
2000 aufgelegten "Grünen Aktie" von bisher über 1.800 Spenderinnen und
Spendern - den "Aktionären". Die Aktie taugt zwar nicht zu Spekulationen an
der Börse, aber mit dem Verkaufserlös werden Grüne Band-Flächen erworben und
damit für die Zukunft gesichert.

Mit einer Länge von 119 km laufen 8,5 % des Grünen Bandes entlang des
Altmarkkreises Salzwedel, dem aus Sicht des Naturschutzes eine besondere
Bedeutung zukommt. Dies resultiert sowohl aus der naturräumlichen
Ausstattung von überregionaler Bedeutung als auch den Möglichkeiten zur
weiteren Entwicklung. Besonders hervorzuhebende "Rote Liste"-Arten im Gebiet
sind Kranich, Braunkehlchen, Großer Brachvogel, Weißstorch und Neuntöter
sowie die abendlich zu hörenden Laubfrösche. Im früheren Kfz-Sperrgraben
entlang der ehemaligen Grenze tummeln sich sogar Fischotter. An Lebensräumen
finden sich naturnahe Fließgewässer ebenso wie großflächige Erlenbruchwälder
und artenreiche Feuchtwiesen auf intakten Niedermoorstandorten.

Die aufwendige Recherche der Eigentumsverhältnisse im ehemaligen
Grenzstreifen und die Kaufabwicklungen werden durch die hervorragende Arbeit
des Landschaftspflegeverbandes Wendland-Altmark in Absprache mit dem
Umweltamt Salzwedel in enger Abstimmung mit dem BUND-Projektbüro Grünes Band
durchgeführt. Flächenbesitzer ist der BUND-Landesverband Sachsen-Anhalt. Die
BUND-Ortsgruppe Altmark Nord-West betreut seit März 2001 Bereiche im Grünen
Band zwischen Ziemendorf nördlich von Arendsee bis Klein Chüden nordöstlich
von Salzwedel.

Von der Ostsee über Elbe und Harz bis zum Dreiländereck bei Hof zieht sich
das 1393 km lange Grüne Band, durch insgesamt 17 naturräumliche Regionen.
Mit einem Anteil von nahezu 60% ist die Bundesregierung größter
Flächeneigner entlang der ehemaligen Grenze. Der BUND fordert, diese Flächen
dem Naturschutz zur Verfügung zu stellen und nicht auf dem freien
Grundstücksmarkt zu verkaufen, wie es vom Bundesfinanzministerium
praktiziert wird. Bundesweit sind entlang des Grünen Bandes bis heute 174
Naturschutzgebiete (NSG) ausgewiesen worden, 52 NSG befinden sich in
Planung. Damit sind aber nur knapp ein Fünftel der Biotope im Grünen Band
als Schutzgebiete ausgewiesen.

Im Zeitraum von April 2001 bis Juni 2002 fördert das Bundesamt für
Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums ein Projekt zur
Bestandsaufnahme des Grünen Bandes. Das BUND-Projektbüro Grünes Band beim
Bund Naturschutz in Bayern hat die Projektleitung für das Vorhaben
übernommen. Ziel ist es, aktuelle Daten und Grundlagen für den Schutz dieses
länderübergreifenden Biotopverbundes zu ermitteln.


Bei Rückfragen:
Dr. Liana Geidezis, Projektbüro Grünes Band, Bund Naturschutz in Bayern,
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg, Tel. 0911/81878-17, Fax: 0911/869568,
eMail: l.geidezis@lfg.bund-naturschutz.de

Alexander Purps, BUND, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/275 864 47, Fax: 030/275 864 40, eMail: purps@bund.net
mobil: 0177 - 263 13 19



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