Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Transfair e.V., D-50937 Köln
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 14.09.2001
Ökologie und Fairer Handel - ein ideales Paar
Faire Woche vom 24.bis 30. September 2001
Das Aroma frisch gekochten Kaffees oder Tees, ein Stück feinster Schokolade, das auf der Zunge zergeht oder der erfrischende Geschmack von Südfrüchten, all dies verheißt puren Genuss.

Was die Sinne meist nicht mehr wahrnehmen, sind die chemischen Rückstände der Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel, die beim konventionellen Anbau dieser Produkte großteils in den Erzeugerländern des Südens verbleiben. Dort belasten sie Böden und Gewässer und gefährden Gesundheit und Leben der Menschen. Aber der konventionelle Anbau hat noch eine ganz andere Dimension: Die Rohstoffe aus dem Süden - wie z.B. Kaffee, Tee, Kakao, Orangen oder Bananen werden meist in Monokulturen erzeugt, großen Plantagen also, denen nicht nur die Vielfalt der Natur zum Opfer gefallen ist, sondern vor allem auch riesige Flächen des für das gesamte Weltklima so bedeutenden Regenwaldes.

Umweltverträgliche Produktionsweisen

Der Faire Handel steht in erster Linie für sozialverträgliche Arbeitsbedingungen, trotzdem wird umweltverträglichen Produktionsweisen eine wichtige Bedeutung zugemessen. Der Erhalt der Umwelt in den Anbauländern spielt eine starke Rolle: Mensch und Umwelt stehen in engster Wechselwirkung. Dennoch wäre es falsch, von unseren Produzentengruppen von vornherein biologisch hergestellte Produkte zu verlangen - im Gegenteil: erst der Faire Handel mit seinen kontinuierlichen Handelsbeziehungen und den Preisgarantien jenseits der oft nicht einmal die Produktionskosten deckenden Weltmarktpreise schafft die nötigen Rahmenbedingungen zur Umstellung auf den zu Beginn finanziell aufwendigeren und weniger ertragreichen biologischen Anbau. Daher bieten mittlerweile 15.000 Supermärkte und 800 Weltläden fair gehandelte Produkte in Bioqualität an.

Deshalb werden die Partner im Fairen Handel vorerst nur zu dem verpflichtet, was sie von Anfang an leisten können, wie etwa nachhaltige Wirtschaftsweise, Schutz des Trinkwassers oder Diversifizierung. Von vornherein "bio" zu verlangen, würde bedeuten, dass genau jene sozial besonders Schwachen, welche die Mehreinnahmen durch den Fairen Handel am dringendsten brauchen, wieder ausgeschlossen wären.

In Europa erhältlicher Biokaffee kommt fast ausschließlich von Partnergruppen des Fairen Handels. Ist die Umstellung auf ökologischen Landbau erreicht, fördert der Faire Handel die biologische angebaute Produkte mit einem Bioaufschlag.

Die meisten Produkte aus Fairem Handel stammen von Kleinbauernfamilien und dort ist der Einsatz von Pestiziden und künstlichem Dünger nicht zuletzt aus Kostengründen traditionell gering. Die gezielte Förderung von Kleinbauernfamilien hat aber eine weitere ökologisch immens wichtige Dimension: die Familien, die sonst aufgrund der Dumpingpreise am Weltmarkt oft genug zur Aufgabe und damit meist zur Abwanderung in die Slums der Städte gezwungen werden, können durch die Mehreinnahmen aus dem Fairen Handel ihr Stück Land weiter bewirtschaften.

Weitere Informationen zu Trägern und Aktionen der Fairen Woche gibt es unter: www.Faire-Woche.de


Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.