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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 07.09.2001
Renate Künast stellt Ökosiegel vor
Renate Künast, grüne Bundesministerin für VerbraucherInnenschutz, hat heute das neue Gütezeichen für Produkte aus dem ökologischen Landbau vorgestellt. Das neue Siegel sei ein "wichtiges Puzzleteil für die ökologische Agrarwende", sagte Künast in Berlin.

Das Ökosiegel besteht aus einem grün umrandeten Sechseck mit der Aufschrift "BIO nach EG-Öko-Verordnung". Damit sollen VerbraucherInnen beim Einkauf im Supermarkt künftig schnell erkennen können, welche Produkte aus dem ökologischen Anbau stammen. Nach Angaben der Ministerin für VerbraucherInnenschutz haben bereits zahlreiche Verbände angekündigt, das Siegel verwenden zu wollen, unter ihnen "demeter", "bioland", "anog" und "Gäa". "Je mehr es anwenden, desto besser für die Natur", sagte Künast. Das Zeichen solle dazu beitragen, den ökologischen Landbau bis zum Jahr 2010 auf etwa 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche auszudehnen.

Künast startete ebenfalls symbolisch die Reise eines Infomobils durch Deutschland, das ab Anfang Oktober in zahlreichen Städten Station machen soll. Außerdem ist eine Informationskampagne geplant, für die das Ministerium im kommenden Jahr rund 15 Millionen Mark zur Verfügung stellen will.

Die grüne Ministerin wandte sich außerdem gegen Bedenken, die europäischen Richtlinien seien zu schwach gefasst, um wirklich ökologischen Landbau zu garantieren. Hier sei die Entscheidung gefragt, ob das Siegel mit einem hohen Standard nur wenige Produkte und VerbraucherInnen erreiche, oder ob es mit etwas abgeschwächten Kriterien eine größere Verbreitung ökologischer Produkte erreiche. "Ich glaube, dass nachweislich Breite Sinn macht", so die Ministerin. Das Siegel in seiner jetzigen Form eröffne einer Vielzahl von Läden die Möglichkeit, das ganze Jahr zahlreiche Bioprodukte anzubieten. Außerdem gebe es weiterhin Gespräche mit der zuständigen EU-Kommission mit dem Ziel, die europäischen Richtlinien enger zu fassen.

Unterstützung erhielt Künast von Thomas Dosch, Mitglied im Bundesvorstand des "bioland"-Verbandes. Dosch betonte, das neue Ökosiegel sei kein Konkurrenz-Label zu bereits bestehenden Zeichen, sondern solle nur einen gewissen Standard garantieren. Wer mehr wolle, könne weiterhin auf andere Marken zugreifen. Die EU-Verordnung sei außerdem keineswegs "zu lasch", vielmehr sei der darin festgehaltenen Standard "meilenweit" von dem der konventionellen Landwirtschaft entfernt.

Noch vor seiner Präsentation hatte bereits die Bundesregierung das neue Siegel beschlossen. Das Kabinett billigte einen Gesetzentwurf, das die Einführung und Verwendung des Zeichens regeln soll. Künast teilte außerdem mit, dass bei der Öko-Prüfzeichen GmbH in Berlin eine Informationsstelle für das Bio-Siegel eingerichtet wurde. Sie soll die Markteinführung des Labels organisieren. Außerdem gibt es seit heute unter www.bio-siegel.de Informationen rund um das Kennzeichen.


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