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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie    Datum: 05.08.2001
Ökoenergie aus Schilfgras, Gülle, Mist und Holz
Vor 10 Jahren hat sich "Der Spiegel" über Energiegewinnung aus Biomasse noch lustig gemacht. Mein Buch Schilfgras statt Atom" wurde als esoterische Spinnerei abgetan. Doch Ende Juli 2001 schreibt derselbe "Spiegel" anerkennend über Biomasseenergie: "Power vom Bauer".

Wörtlich: "Mit Ökostrom will Deutschland seine Treibhaus-Gas-Bilanz aufbessern. Energie aus Holz, Gras, Gülle oder Mist könnte dabei bald ähnlich erfolgreich sein wie die Windkraft."

Und dann folgen eine Reihe aktueller und vorbildliche Modelle: Bauern, die in der Schweiz 16 Franken für 100 Kilogramm Gras kassieren, das zu Strom und Wärme verarbeitet wird. In diesen Wochen geht das erste kommerzielle Graskraftwerk in Schaffhausen in Betrieb. Die "Bio-Raffinerie" vergärt Halme zu Methangas, dieses wird verbrannt und in Strom und Wärme verwandelt. 200 Bauern der Nordwestschweiz liefern den Rohstoff. 3 Millionen Kilowattstunde Strom werden so umweltfreundlich und ohne ein Gramm Klimabelastung erzeugt - das ist so viel Strom wie 3000 Menschen verbrauchen.

In Österreich werden heute schon 15 Prozent aller Energie aus Holzpellets und Holzhäcksel, aus Baumrinden und Sägerestholz, aus Stroh, Schilfgras oder Rapsöl, aus Gülle, Kuh- und Hühnermist gewonnen. "Der Spiegel" zitiert eine Studie des Wirtschaftsministeriums in Berlin, wonach in Deutschland 10 Prozent der Energie vom Acker und Wald gewonnen werden könnten.
Wenn wir in vielleicht 20 oder 30 Jahren gut geworden sind beim Energiesparen und in der Energieeffizienz, dann brauchen wir allenfalls noch die Hälfte der heutigen Energieverbräuche. Dann bedeuten 10 bis 14 Prozent Biomasseenergie am heutigen Energieverbrauch gleich den doppelten Anteil - also mehr als ein Viertel. Das wir langfristig 25 bis 30 Prozent aller Energie aus Biomasse gewinnen können, vermutet auch die Europäische Kommission. Anfang Juni 2001 hatte der Bundestag beschlossen, die Biomasseenergie massiv zu unterstützen.

In ganz Deutschland boomt seither die Biomasseenergie-Gewinnung. Shell kündigte an, acht Holzkraftwerke zu bauen - je zu 10 Megawatt. Das erste Kraftwerk in Brandenburg soll schon in drei Jahren 80 Millionen Tonnen Kilowattstunden Strom produzieren - Strom für 80.000 Menschen.

Die RWE-Tochter Harpen AG will in Kehl ein 6,4 Megawatt-Holzkraftwerk bauen. Windenergiefirmen wie die Umweltkontor AG in Erkelenz oder die Plambeck Neue Energien AG in Cuxhaven planen große Biomassekraftwerke. Die Solarstrom AG in Freiburg wird nicht abseits stehen und prophezeit "Renditen zwischen 15 und über 20 Prozent".

Fachleute meinen, dass Biomasseenergie sich rechnet, wenn der Liter Heizöl über 70 Pfennig kostet - im letzten Winter war der Heizölpreis teilweise bei über einer Mark.

Informationen zu dem Buch "Schilfgras statt Atom"






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