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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Naturschutz    Datum: 29.07.2001
Das Walfang-Moratorium aufrecht erhalten
Zur Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) vom 23. bis 27. Juli 2001 in London erklärt die Parlamentarische Geschäftsführerin Steffi Lemke:

Wir unterstützen die Bundesregierung, die sich auf der IWC- Konferenz in London mit Nachdruck für eine unbefristete Aufrechterhaltung des Walfangmoratoriums und die globale Ausweisung von Walschutzgebieten einsetzt.

Das seit 1986 geltende unbefristete Moratorium für kommerziellen Walfang wird bereits seit Jahren von einzelnen IWC-Mitgliedstaaten - insbesondere Japan und Norwegen - umgangen, indem sie ihre Walfangaktivitäten als "wissenschaftlichen Walfang" deklarieren.

Als Bedingung für eine Wiederzulassung des kommerziellen Walfangs hatte die IWC sich die Verabschiedung von Richtlinien für eine nachhaltige Bewirtschaftung - das sog. Revised Management Scheme (RMS) - zur Auflage gemacht. Der Wissenschaftsausschuss der IWC arbeitet seit Jahren an diesem Konzept, die Fortschritte sind unserer Ansicht nach jedoch nicht überzeugend:

Die Datengrundlage zur Populationsentwicklung bei den einzelnen Walarten ist ungenügend und reicht nicht aus, um daraus Empfehlungen bzw. Jagdquoten ableiten zu können.
Die sich verändernden Umweltbedingungen durch Meeresverschmutzung, Überfischung, Erderwärmung und verstärkte UV-Einstrahlung werden im RMS nicht berücksichtigt; sie sind jedoch die Hauptgefährdungsfaktoren für das Überleben der Wale.
Die IWC verfügt bisher nur über unzureichende Kontroll- und über keinerlei Sanktionierungsinstrumente, mit denen bei der Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs die Nachhaltigkeit der Walbestände gewährleistet werden könnte.

Für uns ist eine Verabschiedung des RMS daher gegenwärtig nicht vertretbar.




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