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Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Verkehr    Datum: 08.03.2001
Klimagas-Minderung durch umweltorientiertes Pkw-Flottenmanagement
PKW-Flottenbetreiber der Wirtschaft, der öffentlichen Hand, von GEbietskörperschaften und Verbänden können den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) im Straßenverkehr erheblich mindern. Umweltbundesamt (UBA), Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), und Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) riefen die Betreiber großer PKW-Fuhrparks zu Sofortmaßnahmen auf. Ein Workshop am 8. und 9. März im Umweltbundesamt weist nach: Eine Minderung des CO2-Ausstoßes um mehr als 20 % ist durch den Einsatz von Leichtlaufreifen, Leichlaufölen und ein breit angelegtes Eco-Fahrertraining kurzfristig möglich. "Ohne derartige Maßnahmen wird der CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs in den kommenden Jahren weiter steigen", sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des UBA. "Das Engagement der gewerblichen Nutzer von Pkw und Lieferfahrzeugen ist deshalb besonders wichtig. Ihr Kaufverhalten beeinflusst in erheblichem Maße die Angebotspolitik der Fahrzeughersteller."
Wie eine aktuelle Umfrage unter Flottenbetreibern zeigt, spielen Umweltaspekte - und gerade das Thema CO2-Minderung - bislang eine untergeordnete Rolle bei der Beschaffung und dem Einsatz der Flotten. Das soll sich ändern - es ist einfacher, als viele glauben. "Durch den Einsatz von Leichtlaufreifen und Leichtlaufölen kann der CO2-Ausstoß um bis zu 5 % reduziert werden", rechnet Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, vor. "Die Minderung des CO2-Ausstoßes ist also ohne großen Aufwand möglich."

Teil- oder vollsynthetische Leichtlauföle reduzieren nicht nur den Kraftstoffverbrauch, sondern halten auch den Motor sauberer und altern langsamer. Zusätzlicher Effekt: Die Ölwechselintervalle verlängern sich deutlich. Rollwiderstandsarme Reifen wiederum reduzieren nicht nur den Kraftstoffverbrauch, sondern können auch um die Hälfte leiser sein, bei denselben sicherheitsrelevanten Eigenschaften wie herkömmliche Reifen.

Doch Technik ist nicht alles. "Benzinverbrauch und Abgasmenge hängen nicht nur vom Fahrzeug ab - entscheidend ist auch die individuelle Fahrweise", hob Ute Hammer, Geschäftsführerin des DVR, hervor. "Jede Autofahrerin und jeder Autofahrer kann eine umweltfreundliche Fahrweise lernen und damit den CO2-Ausstoß vermindern." Interessant dabei: Durch eine geeignete Schulung der Fahrerinnen und Fahrer können große Pkw-Flottenbetreiber bis zu 20 Prozent an Kraftstoff sparen. Das schont die Umwelt, verringert den Verschleiß und mindert Unfälle. Es entlastet damit auch die Kassen der Unternehmen, Gebietskörperschaften und Verbände. In den Betrieben bieten die Berufsgenossenschaften und der DVR das Training dieses Fahrstils seit vier Jahren besonders für berufliche Vielfahrer an. "Der DVR und die gewerblichen Berufsgenossenschaften werden dazu beitragen, dass die Ziele des Klimaschutzprogramms erreicht werden können", sagte Hammer.

Hintergrund: Am 18. Oktober 2000 hat die Bundesregierung das nationale Klimaschutzprogramm verabschiedet, das ehrgeizige Ziele für die Reduktion von klimawirksamen Gasen enthält. Während in anderen Bereichen die Emissionen an Klimagasen abnahmen, sind in den vergangenen zehn Jahren die verkehrsbedingten CO2-Emissionen in Deutschland (ohne den besonders stark wachsenden Flugverkehr) um mehr als 12 % gestiegen. Darum sieht das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen im Verkehrsbereich vor - konkret ist eine Reduktion des CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2005 um 15 bis 20 Millionen Tonnen festgelegt. Mit dem Workshop im UBA, der von der Bundesstiftung Umwelt im Rahmen der Initiative "CO2-Minderung im Straßenverkehr" finanziell gefördert wird, sollen diese Maßnahmen unterstützt werden.

UBA-Präsident Troge kündigte an: "Dieser Workshop soll kein einmaliges Ereignis sein. Er stellt vielmehr den Beginn einer Initiative dar, um die im nationalen Klimaschutzprogramm genannten Maßnahmen im Verkehrsbereich zu verwirklichen". Hierzu werde es weitere Schritte geben, darunter einen Workshop über Einsparpotenziale bei schweren Nutzfahrzeugen.

Für Rückfragen:
Pressestelle des Umweltbundesamtes
Tel. 030/89 03-2215; eMail thomas.hagbeck@uba.de

Christina Schaper, Deutsche Umwelthilfe e. V.
Tel. 0 77 32-99 95 61 oder Handy 0171-58 50 479; eMail: schaper@duh.de

Deutschen Verkehrssicherheitsrat
Tel. 030/22 69-1844; eMail DVR-Berlin@t-online.de



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