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Presse-Stelle:  re-natur GmbH Jörg Baumhauer, D-24601 Ruhwinkel
Rubrik:Bauen    Datum: 25.04.2001
Kommunale Kleinbadeteiche - eine ökonomische wie ökologische Alternative für finanzschwache Gemeinden.
Kleinbadeteiche, auch Schwimmteiche genannt, sind besonders im Privatgartenbereich schon seit längerer Zeit bekannt. Aber auch Kommunen greifen in Zeiten finanzieller Nöte verstärkt auf diese kostengünstige Alternative zu gechlorten Schwimmbädern zurück.

Mittlerweile gibt es weit über ein Dutzend dieser naturnah gebauten Schwimmbäder in Deutschland. Und auch der Gesetzgeber, in diesem Fall das Umweltbundesamt als zuständige Stelle, trägt dieser Entwicklung Rechnung. Durch die Aufnahme der Kleinbadeteiche in die neue Schwimmbad- und Badebeckenwasserverordnung ( zur Zeit im Entwurfsstadium) wird es damit auch eine Rechtssicherheit für Betreiber geben.

Ängste, z.T. bewusst geschürt von den Gegnern der Kleinbadeteiche, konnten mittlerweile durch umfangreiche und langjährige Untersuchungen wiederlegt werden. Diese beweisen, dass Badewasser in Kleinbadeteichen, auch bei Spitzenbelastungen, den hohen Qualitätsanforderungen an Badegewässer entspricht. Noch wichtiger für Gemeinden ist jedoch die Tatsache, dass mit kommunalen Kleinbadeteichen die Kassen entlastet werden.

Besonders Gemeinden, deren Schwimmbäder aus den 70iger Jahren nun umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig machen würden, sind von der Möglichkeit, ihr vorhandenes Schwimmbad in einen Kleinbadeteich umzubauen, begeistert. Die Kosten dafür sind überschaubar. So hat der Flecken Salzhemmendorf in einer informativen Broschüre die jährlichen Betriebskosten des alten, konventionell gechlorten Sportbades denen ihres neuen vollbiologisch gereinigten Kleinbadeteiches gegenübergestellt.

Das Ergebnis überzeugte selbst die kritischsten Gegner des Kleinbadeteiches: statt knapp 44.000 DM Fehlbetrag konnte ein Überschuss von 14.300 DM errechnet werden. Das Besondere dabei: nicht die Gemeinde ist Betreiber, sondern ein Verein, der sich aus engagierten Gemeindemitgliedern gegründet hat. Und dieser Fall ist nicht einzigartig: Kleinbadeteiche in Banteln, Wenningsen, Niestetal, Uslar etc. sind in ähnlicher Weise entstanden.

Besonders interessant ist dies vor dem Hintergrund, dass viele Gemeinden ihr Freizeitangebot ansonsten verringern müssten. Entweder die notwendige, kostspieliege Sanierung des gechlorten Sportbades mit den hohen Folgekosten oder ein vollbiologisch gereinigter Kleinbadeteich. Die Entscheidung fällt leicht.

In den o.g. Fällen haben sich aus diesen Gründen Interessengemeinschaften gefunden, die mit der Gemeinde zusammen eine Möglichkeit suchen, ihr Schwimmbad zu erhalten. Der Umbau in einen Kleinbadteich war in den o.g. Fällen eine ökonomische und ökologische Lösung. Die Umbaukosten des Schwimmbades zum Kleinbadeteich liegen in der Regel geringfügig über den geplanten Sanierungskosten.

Durch die entschieden geringeren Unterhaltungskosten (keine Chemikalien, deutlich weniger Stromverbrauch) amortisiert sich der Umbau jedoch in kürzester Zeit. Damit sind Kleinbadeteiche auch ökologisch eine sinnvolle Alternative zu gechlorten Schwimmbädern. Ökologisch gesehen entlasten die geringen Betriebskosten der Kleinbadeteiche die Umwelt und bieten einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ein Refugium. Ganz zu schweigen vom Naturerlebnis des Badegastes. Kommunale Kleinbadeteiche sind also die ökonomische und ökologische Alternative für finanzschwache Gemeinden.


Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer.

Literatur:
Naturerlebnisbad Lauenstein e.V.: Broschüre zur Freizeitanlage Lauenstein - naturerlebnisbad, Naturerlebnisbad Lauenstein e.V, 1999.



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