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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik    Datum: 19.10.2000
Die Wendehälse der Stromwirtschaft
Zuviel Strom auf dem Markt
Jahrzehntelang haben uns Atompolitiker und AKW-Betreiber erzählt:
Deutschland braucht Atomstrom, ohne neue AKW gehen die Lichter aus.


Jetzt müssen dieselben Herrschaften im Zuge der Liberalisierung der Strommärkte kleinlaut zugeben, dass es in Deutschland viel zu viel Strom gibt. Deshalb wollen jetzt die alten Energieversorger eine ganze Reihe von Großkraftwerken schließen: das AKW Stade, die Kraftwerksgruppe West in Nordrhein-Westfalen, das Kraftwerk Offleben und den Standort Arzberg. Die Energieversorger sagen, sie hätten zehn Prozent Überkapazitäten, unabhängige Experten gehen von mindestens 20 bis 25 Prozent aus. Das ist beinahe so viel Überkapazität wie alle AKW zur Zeit an Strom erzeugen.

Der Energieriese EON will 15 Prozent seiner bisherigen Produktion stilllegen: Mehrere Kohlekraftwerke, je ein Gas- und Braunkohlekraftwerk und das Atomkraftwerk in Stade. Bisher wurde behauptet: Stade müsse aus ökonomischen Gründen weiter laufen. Jetzt wird so argumentiert wie es die AKW-Gegner schon lange tun: Stade muß auch aus ökonomischen Gründen stillgelegt werden. Erstmals müssen die Atomfreunde zugeben: Atomenergie ist zu teuer.

Die Wendehälse der Energiewirtschaft gehen heute davon aus, dass jede Kilowattstunde Strom, die mehr als drei Pfennig kostet, unrentabel ist. Nach dieser Rechnung ergibt sich die Frage, wann erklärt RWE, dass der Braunkohleabbau in Garzweiler II zu teuer werde? Wann läuten die Wendehälse ihre nächste Wende ein? Garzweiler II ist nämlich nicht nur ökologisch unverantwortlich, es ist auch ökonomisch nicht vertretbar. Und was im Westen für Garzweiler II gilt, gilt ebenso in Ostdeutschland für Horno.



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