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Presse-Stelle:  Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V., D-53177 Bonn
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 31.01.2000
Europäisches Parlament entscheidet über Altauto-Richtlinie
Automobil- und Chemieindustrie setzen Abgeordnete unter Druck
Vor der entscheidenden Abstimmung am kommenden Donnerstag im Europäischen Parlament über die Altauto-Richtlinie versuchen Auto- und Chemieindustrie mit allen Mitteln die von Europas Umweltministern beschlossene Rücknahme von Altautos zu verhindern, kritisierte der Deutsche Naturschutzring (DNR). Der gegen deutschen Widerstand vom Umweltministerrat verabschiedete Beschluß, ab dem Jahr 2015 mindestens 85% aller Altautos zu recyceln, soll am Donnerstag auf Vorschlag der beiden deutschen Europaabgeordneten Bernd Lange (SPD) und Karl-Heinz Florenz (CDU) auf die lange Bank geschoben werden. "Wenn die deutschen Volksvertreter als Meinungsführer der beiden großen Volksparteien im Europaparlament eine Recyclingsverpflichtung lediglich für Neufahrzeuge ab dem Jahr 2005 vorschlagen, bedeutet dies eine Hinauszögerung um mindestens 12 Jahre", beklagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Bereits jetzt gibt es über 100 Millionen Altfahrzeuge in Europa, die auf eine ordnungsgemäße Wiederverwendung warten.

Als völlig verantwortungslos muß zudem der Versuch der Abgeordneten Lange und Florenz gewertet werden, das Verwendungsverbot von Schwermetallen bei der Herstellung von Neufahrzeugen ab dem Jahr 2006 zu unterlaufen. Obwohl die gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Schwermetalle Blei, Quecksilber, Kadmium und Chrom teilweise längst bewiesen sind, soll jetzt durch weitere Risikoanalysen Zeit gewonnen werden, sagte der DNR. Die Chemieindustrie will für den gesamten Abfallbereich das drohende Aus für die Verwendung von Schwermetallen und den Einstieg in eine Stoffstrompolitik verhindern, so der DNR.

Weitere Informationen:
Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär, Tel.: 0170 - 52 18 815



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