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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 10.01.2013
Billigfleisch kommt Verbraucher teuer
Zum heute vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Heinrich-Böll-Stiftung vorgestellten Fleischatlas erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Der Fleischatlas zeigt einmal mehr, dass Billigfleisch für die Verbraucherinnen und Verbraucher teuer kommt. Beim Kauf von Billigschnitzel für wenige Cent erfährt der Käufer nicht, dass Umweltschäden vom Steuerzahler bezahlt werden. Fleisch muss endlich den realen Preis kosten, damit es vom Ramschprodukt wieder zum wertgeschätzten Genussmittel wird. Das geht nur über verbindliche Standards in der Tierhaltung.

Dazu müssen wir zwei Punkte ändern: Zum einen brauchen wir Steuerungsmöglichkeiten, um die Tierhaltung auf ein für Mensch und Umwelt verträgliches Maß zu begrenzen. Bisher haben Kommunen kaum Möglichkeiten, die stetig zunehmende Zahl an Agrarfabriken zu begrenzen. Das führt in viehdichten Regionen Niedersachsens und NRWs zu hochgradig mit Nährstoffen überversorgten Böden, mit gravierenden Folgen für Natur und Umwelt, für die der Steuerzahler aufkommen muss.

Zum zweiten brauchen wir deutlich bessere Haltungsbedingungen für Nutztiere. Der große Preisdruck an der Ladentheke bedeutet für die überwiegende Zahl der Tiere qualvolle Haltungsbedingungen. Bisher ist es erlaubt, zwei über 110 Kilogramm schwere Schweine auf der Fläche eines Einzelbetts mit zwei Quadratmetern zu halten, ohne Auslauf, Frischluft und ohne Einstreu.

Dass es anders geht, zeigen Bioverbände und Neuland. Ministerin Aigner und der schwarz-gelben Koalition ist Tierschutz egal. Das hat das eben beschlossene Tierschutzgesetz gezeigt, das seinen Namen nicht verdient.

Wir erwarten von Ministerin Aigner, dass sie den Rest ihrer Amtszeit als Landwirtschaftsministerin nutzt und die Billigproduktion von Fleisch im Interesse von Bürgerinnen und Bürgern, Tieren und Umwelt endlich beendet.


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