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Presse-Stelle:  ECO-News, D-81371 München
Rubrik:Bauen    Datum: 26.03.1999
Nachwachsende Rohstoffe als Baustoffe.
Lange Zeit vor dem Einsatz von mineralischen Baustoffen stammten die wichtigsten Baumaterialien für das Erstellen von Behausungen von Pflanzen und Tieren. Die seßhaften Ackerbauern benützen bis heute Blätter, Äste und leichte Holzstämme für ortsgebundene Behausungen. Die umherziehenden Jäger und Viehzüchter gebrauchen Häute und aus Tierhaaren gewebte Stoffe für Zelte. Ausgrabungen zeigen uns, wie schon in der Stein- und Bronzezeit aus Holz Pfahlbauten entstanden. Im Pfahlbaumuseum am Bodensee, das eine Siedlung aus der Zeit von 4000 bis 850 Jahren v.Chr. rekonstruiert, kann studiert werden, mit wieviel Sachverstand schon damals Holz bearbeitet wurde.

Nach den verheerenden Brandkatastrophen, welche die mittelalterlichen Städte und Dörfer Europas mehrere Male in Schutt und Asche legten, wurden gesetzliche Bestimmungen für den Hausbau innerhalb der Städte erlassen. Sie legten die Brandabstände fest und forderten feuerbeständige Dachdeckungen. Bauten aus Stein wurden aber auch weiterhin nur für Wehrbauten (Burgen, Türme, Stadtmauern) oder Repräsentationsbauten (Rathaus) eingesetzt.

Holz zum Hausbauen
Der Blockbau war immer auf die waldreichen Gebiete mit großen Nadelholzwäldern beschränkt. Der Fachwerkbau war bereits eine Mischbauweise mit einem Holzanteil von höchstens 50%. Dabei wurden besonders kurzstielige, fäulnisresistente Laubhölzer wie z.B. Eiche eingesetzt. Die Fachwerkbauweise blieb bis ins 19. Jahrhundert für den Wohnungsbau vorherrschend. Für neue Gebäudenutzungen wie die die großen Verwaltungsbauten von Kirche und Staat, die Manufakturhallen und Gewerbebauten wird zunehmend Stein eingesetzt. Aber erst der Massenwohnungsbau mit seinen hohen Gebäudedichten in den Industriezentren des 19.Jahrhunderts verdrängte den Baustoff Holz aus der Außenwand. Holzbalkendecken dagegen blieben bis zur starken Verbreitung der Betondecken ab 1920 der Standard im Wohnungsbau und hölzerne Dachstühle sind bis heute weit verbreitet.

Holz der Universalbaustoff
Aber es wurde jahrhundertelang nicht nur Holz als konstruktiver Baustoff eingesetzt, sondern aus Holz wurden viele andere Baustoffe hergestellt. Gespaltenes Lärchenholz wurde zu Schindeln verarbeitet, aus gesägten Brettern wurden Verkleidungen für die Fassade hergestellt oder gehobelte Bretter für Wände und Fußböden im Innenbereich eingesetzt. Aus einjährigen Pflanzen wie dem Hanf wurde Dichtungsmaterial, Seile und Dämmstoffe gefertigt. Stroh und Torf wurde zu Dämmstoffzwecken in Hohlräume gestopft.

Die Kunstoff-Revolution
Im Innenausbau wurden Baustoffe aus Holz erst seit Ende des zweiten Weltkrieges verdrängt. Sie teilen dieses Schicksal mit vielen anderen Naturbaustoffen. Die Ersatzstoffe wurden vor allem aus den neuartigen Kunststoffen wie Bakelit oder PVC hergestellt. Diese sind das Ergebnis der chemischen Revolution durch die Erschließung der Kohlenstoffwelt aus Kohle, Erdöl und Erdgas. Diese Baustoffe schienen in Bezug auf ihre Qualitäten den bislang verwendeten weit überlegen. Da diese Stoffe auf einen bestimmten Einsatzzweck hin künstlich hergestellt werden, weisen sie tatsächlich extreme Eigenschaften auf. So sind viele Hart-PVC-Produkte hoch widerstandsfähig gegen Abrieb und mechanische Belastung bei niedrigem Eigengewicht, Polystyrol-Dämmstoffe erreichen niedrigste Wärmeleitzahlen, HDPE-Folien sind wasserdicht und extrem reißfest bei geringem Gewicht, Kunstharzfarben trocknen durch die schnelle Verdunstung des Lösemittels in kurzer Zeit. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden diese Stoffe im Baubereich seit den 50er Jahren intensiv angewendet. Bis in die achtziger Jahre hinein waren die umweltbelastende Ölförderung und der riskante Transport, das giftige Herstellungsverfahren, die gesundheitlichen Belastungen der Verarbeiter und Nutzer und die ungelöste Abfallbeseitigung kein Gegenstand der öffentlichen Diskussion.

Seit den 70er Jahren kündigt sich ein erneuter Wandel bei der Baustoffbewertung an. Wir betrachten zunehmend nicht mehr allein die Nutzungsphase eines Baustoffes, sondern die Herstellungsseite und den Aufwand zur Stoffbeseitung .

Nachwachsende Rohstoffe
Dadurch entdecken wir die großen Vorteile der pflanzlichen und tierischen Baumaterialien aufs Neue:
. nachwachsende Rohstoffe
. kein toxikologisches Risiko
. Wiedereingliederung in die natürlichen Stoffkreisläufe.
Mit diesen grundlegend positiven Merkmalen sind die Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen den synthetischen in einem Maße überlegen, daß der vorurteilslose Betrachter sich kopfschüttelnd fragen muß, wie wir die vergangenen vierzig Jahre so blind in die Sackgasse der synthetichen Stoffproduktion laufen konnten. Von den "neuen" Baustoffen werden zwar keine Höchstleistungen in einem speziellen Bereich erreicht, aber über das gesamte Leistungsspektrum hinweg werden überdurschnittliche Werte im Vergleich mit synthetischen Stoffen erzielt.

Von diesem Wechsel im Bereich der Baustoffbewertung ist die gesamte Baustoffproduktion betroffen. Die nachwachsenden Rohstoffe im pflanzlichen Bereich spielen dabei die tragende Rolle. Es wird allerdings nicht bei einem simplen Stoffaustausch bleiben, sondern die Herstellungstechnologie, die bauphysikalischen Leistungsspektren, die Zusammenstellung von Bausystemen und die komplette Elementvorfertigung werden bestimmend für die schnelle Marktdurchdringung sein.

Im einzelnen sind folgende Produkte auf dem Markt bereits präsent:

.Holzbausysteme: Holzblocktafeln, Brettstapelbau, Holzrahmenbau, Großtafelbau
.Holzwerkstoffe mit hohen Leistungsspektren: OSB-Platte, Parallam, Masonite-Träger, Ty-Träger, Baufurniersperrholz
.Fassadenmaterial: Fassadensperrholz, Holzfenster, Fensterläden, sägerauhe Bretter, gehobelte Bretter
.Winddichtungssysteme: Winddichtungspappe, Dampfbremspappe
.Wärmedämmsysteme: Holzhartfaserplatte, Holzfaserdämmplatte, imprägnierte Holzfaserplatten mit gefrästen Profilen (Unterdach), Holzspäne, Holzwolle, Cellulosedämmplatte, Cellulosedämmstofflocken, Baumwolldämmstoff, Flachsdämmstoff, Korkdämmung, Kokosdämmung, Schafwolldämmung
.Fußbodenaufbau: Hartfaserplatten (Beschwerung), Holzfasertrittschalldämmplatte, Holzfaser-Sandwichplatte als Trockenestrich
.Trockenbausysteme: Holzfaserdämmplatten
.Fußböden: Massivholzdielen, Massivfertigparkett, Fertigparkett, Stabparkett, Holzpflaster, Kork, Linoleum, Kokosteppich, Sisalteppich, Schafschurwolleteppich, Ziegenhaarteppich
.Innenraumbekleidung: Massivholzverschalungen an Wand und Decke, Holzwerkstoffplatten
.Inneneinrichtung: Massivholz, Holzwerkstoffplatten
.Klebstoffe: Naturharzkleber für Fußbodenbeläge, Kleber für Tapeten
.Oberflächen: Wandfarben mit Naturharzen, Leimfarben, Kaseinfarben, Naturharzanstriche als Lasuren und als Lacke, Bienenwachs für Möbeloberflächen, Hartwachse für Fußbödenbeschichtungen.

Gesundheitliche Belastungen durch Kleber
Durch die in der Vergangenheit auftretende Belastung der Innenraumluft durch Ausgasungsbestandteile der synthetischen Verleimungen von Holzwerkstoffprodukten, die synthetischen Beschichtungen und chemischen Holzschutzmittel sind das Holz und die Holzwerkstoffe in Verruf geraten. In der Zukunft muß es das erklärte Ziel der Holzbaustoffproduktion sein, die Raumluftbelastungen durch Zusatzstoffe im Holz und den Holzwerkstoffen grundsätzlich zu vermeiden. Dort wo ein Einsatz dieser Zusatzstoffe nicht vermieden werden kann, sind nur minimal invasive Stoffe zu verwenden. Für die Zukunft ist unter diesen Umständen ein erheblich verstärkter Einsatz von Naturbaustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, vor allem Holz im Hochbau zu erwarten.

Der ÖkoPlus Baustoffhandel
Die ÖkoPlus-Baustoffhändler sind bestrebt diejenigen Bauprodukte anzubieten, die das beste Leistungsspektrum auch unter ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten aufweisen. Durch die ÖkoPlus-Produktprüfung kann er dies gewährleisten.

Der ÖkoPlus-Baustoffhandel: Wir machen ökologisches Bauen möglich.

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