Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Richard Wagner SUNRISE SERVICES - Gesellschaft f. innov. Umwelttechnologien, D-97070 Würzburg
Rubrik:Technologie    Datum: 16.05.2000
Gedanken zum Begriff 'Umwelttechnologie'
Umwelttechnologien und Ethik Pressemeldung zum Sondernewsletter 'Umwelttechnologie'
"Umwelt", "Öko", "Bio", "Natur" und daran angelehnt "Umwelttechnologie", "Biotechnologie" usw. - solcherlei Begriffe und Attribute werden heutzutage von immer mehr Firmen und sogar Konzernen benutzt. Neben der "berechtigten" Verwendung dieser Worte findet auch eine Verwässerung statt. Zum einen ist es gut für das Image - oder schlecht, wenn man nicht in irgendeiner Art und Weise als "umweltfreundlich" erscheint -, zum anderen möchten viele auf dem Zug der Zukunftstrends aufspringen. Daher sei an dieser Stelle grundsätzlich der Begriff "Umwelttechnologie" hinterfragt.

Man kann den Begriff "Umwelt" ja auch sehr weit fassen und beinahe alles darunter subsumieren. Dann allerdings ist er relativ nichtssagend. Ich möchte daher folgende Definition vorschlagen, welche im Folgenden weiter mit Inhalt gefüllt werden soll: Unter Umwelt versteht man die Gesamtheit aller Lebewesen und Ökosysteme mit all ihren fein vernetzten Beziehungen, Kommunikationen und Regelkreisen, in denen sich die Individuen ihrem Wesen entsprechend bewegen und sind - und zwar in ih-rem Verhältnis zu mir selbst, zum jeweiligen Betrachter; also die Welt, die einen um-gibt - und zwar in ihrem natürlichen Charakter. Der Begriff Umwelt ist in dieser Definition also an den Begriff Natur bzw. Natürlichkeit gekoppelt.

Umwelttechnologie müßte sich demnach, vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung, an der natürlichen Umwelt orientieren, und in seiner Anwendung sich für deren Erhaltung einsetzen. Ersteres heißt, daß Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten, wie sie in der Natur ablaufen, angewendet werden; das zweite, daß der Einsatz der Technologie nicht nur nicht schädlich für Natur und die darin lebenden Individuen sein darf, sondern daß vor allem natürliche Vorgänge unterstützt werden bzw. der Natur wieder zu ihrer natürlichen Ordnung verholfen wird, wenn sie (z.B. aufgrund der ausbeuterischen Handlungen des Menschen) geschädigt worden ist.

Selbstverständlich sollten auch toxische und andere umweltgefährdende (Neben-) Wirkungen vermieden werden - bei der Produktion, Anwendung und auch bei der Entsorgung der verwendeten Materialien! Der Einsatz jeder Art von Technologie und insbesondere von Umwelttechnologien sollte zukunftsorientiert sein und damit ein hohes Maß an Verantwortungsbewußtsein voraussetzen. Das bedeutet eine klare Überschaubarkeit der Wirkungen und Einflüsse im oben genannten Sinn - und zwar nicht nur kurzfristig, sondern mittel- und langfristig. Damit ist der ethische Aspekt angesprochen. Umweltethik sollte also essentieller Bestandteil in jeder Firmenphilosophie sein, v.a. wenn Worte wie "Umwelt", "Öko" usw verwendet werden.

Achtung und eine gewisse Ehrfurcht vor der Natur und ihren Wesen mitsamt ihren unendlich vernetzten Beziehungen erscheint dabei als Hauptforderung an alle, die solche Technologien entwickeln und bedienen. Jedoch: Ist Letzteres möglich ohne ein persönliches "Naturerleben", ohne eine personal-emotionale Beziehung zur Natur selbst? - Ohne die Koppelung an das persönliche Naturerfahren fehlt einer Technologie, besonders einer Umwelttechnologie, ein fundamentaler Bezug, der meiner Ansicht nach wirkliche ethische Verantwortung eigentlich erst ermöglicht.

Richard Wagner



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.