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Rubrik:Bauen    Datum: 18.02.2000
Wohnanlage "Druffels Weg" in Coesfeld:
Versickern statt Kanalisieren Pflastersteinsysteme und Rigolen sichern ökologische Entwässerung
Extensiv begrünte Dächer und großflächige Grünzonen - schon auf den ersten Blickvermittelt die Sozialwohnungsanlage "Druffels Weg", Coesfeld, einen naturnahen Eindruck. "Ökologie, Ökonomie und Ästhetik unter einen Hut bringen," mit diesen Worten skizziert der für die Außengestaltung zuständige Planer und Bauleiter Bernhard Küdde seine Aufgabe. Planerische Aspekte, die bei der Niederschlagsentwässerung eine konsequente Umsetzung erfuhren. Ein Fall für Klostermann, Mitgliedswerk der natürlichStein Herstellergemeinschaft: Neben gelieferten Beton-Rohrrigolen ergab die funktionale Vielfalt der angebotenen versickerungsfähigen Pflasterstein-Systeme maßgeschneiderte, umweltschonende Lösungen für die zu befestigenden Außenflächen.

"Die Wohnanlage beweist, daß eine Berücksichtigung der Ökologie nicht zu Lasten der Ökonomie gehen muß," meint Professor Gerd Hamacher (BDA) vom für die Gestaltung der Wohnbebauung zuständigen Architekturbüro Gitter + Hamacher. Als Zielvorgabe war bei der acht Reihenhäuserund 61 Wohneinheiten als Geschoßwohnungen incl. Kindertagesstätte umfassenden Bebauung eine Obergrenze von 1800 Mark pro Quadratmeter Nutzfläche bei den reinen Baukosten einzuhalten. Trotz dieses engen Kostenrahmens wurden hohe bauliche Standards realisiert. Die Gebäude entsprechen Niedrigenergiehausstandard und liegen beim Jahresheizwärmebedarf 25 Prozent unter den Anforderungen der geltenden Wärmeschutzverordnung. Eine an den Ecken geöffnete Randbebauung und die schalenförmige Anordnung von Grün- und Verkehrsflächen prägen auf rund 1,5 Hektar das Bebauungskonzept. Die erstellten Gebäude - verputztes Kalksandstein-Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem - passen sich in das vorhandene städtebauliche Gefüge ein, ohne auf ein eigenes, unverwechselbares Erscheinungsbild zu verzichten.

Versickerungsfähige Pflasterstein-Beläge gefragt

Sinkende Grundwasserstände, überlastete Kläranlagen und steigende Kosten für Entwässerungseinrichtungen: Gründe, warum im zunehmenden Maße der Gesetzgeber eine natürliche Rückführung von Niederschlagswasser in den Wasserkreislauf fordert. Das Land Nordrhein-Westfalenwar hier Vorreiter. Nach dem Landeswassergesetz (§ 51a) ist bei Grundstücken, die nach dem 1. Januar 1996 bebaut oder befestigt wurden, Niederschlagswasser vor Ort zu versickern, zu verrieseln oder ortsnah in ein Gewässer einzuleiten. Diese Vorgaben wurden bei der Bebauung am Druffels Weg in enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt Coesfeld durch versickerungsfähige Pflasterstein-Beläge und Rohrrigolen-Versickerung berücksichtigt.

Zeigen, was möglich ist: Für jede Oberfläche der richtige Stein

Spezielle Anforderungen erfordern individuelle Lösungen. Bei Stellplätzen, Gehwegen und Verkehrsflächen kamen unterschiedliche, versickerungsfähige Pflastersteinsysteme zum Einsatz.
Viele der Wohneinheiten sind als Seniorenwohnungen vorgesehen. Fußwege und wohnungsnahe Flächen waren deshalb mit einem trittsicheren Belag auszustatten. Mit Drainston wählten die Planer einen Pflasterstein, der durch seine feinrauhe Oberfläche die Gefahr des Ausrutschens minimiert und aufgrund der schmalen Fugen auch keine Stolperfalle darstellt. Trotz des geringen Fugenanteils ist eine hohe Versickkerungsfähigkeit (>600 l/sek x ha.) gewährleistet. Garant dafür ist die patentierte Steinform: Integrierte Abstandsnoppen ergeben beim Verlegen ein System von horizontalen und vertikalen Kanälen, das auch größere Wassermengen problemlos in den Untergrund führt. Wie bei der Dachgestaltung der Bebauung stand bei der Befestigung der Stellplätze die Begrünbarkeit im Vordergrund. Küdde: "Wir wollten einen Stein, der schnell und dauerhaft eine geschlossene Rasenfläche gewährleistet. Hier erwies sich der Rasenkammerstein Greenston von Klostermann als ideale Lösung." Die vielen 3 x 3 cm großen Kammern (576 pro qm), die mit Rasen-Extensivsubstrat gefüllt wurden, sorgten rasch für die gewünschte Begrünung. Gleichmäßige Lastverteilung garantiert, daß die Graswurzelhälse trotz der verkehrlichen Nutzung nicht abgeschnitten werden. Ein Vorteil gegenüber anderen Rasenkammersteinen sind die haufwerksporigen Betonstege des Greenston. Sie verhindern das Aufheizen der Steine und somit ein Vertrocknen der Gräser. Hoher Poren- und Vegetationsanteil sorgen für entsprechendes Speichervolumen. Niederschläge können größtenteils verdunsten und begünstigen die Klimabildung im Boden. Für die Verkehrsfläche zwischen den Stellplätzen bot sich der Vegraston von Klostermann an. Der Stein hat integrierte Noppen als Abstandhalter und verfügt über hohe Druckfestigkeit. Aufgrund einer Vorsatzschicht aus Edelsplitt ist er zudem extrem verschleißfest.

Versickerungsfähig durch Kiesgraben

Ein großes Problem stellte der vorhandene Untergrund dar. Der sandige Boden war im Laufe der Jahrzehnte mit "Schluffböden" aufgefüllt worden. Der verdichtete Füllboden wies eine nur geringe Versickerungsfähigkeit auf. Nicht überall war es möglich, den aufgefüllten Bodenzu entfernen. Eine vor dem Einbau der Tragschicht vorgenommene Verlegung eines Versickerungsgrabens (T= 1,0 m, B =0,6 m) mit Grobkiesverfüllung in der Gründungssohle (Planum) sicherte die Versickerung des Wassers bis in den sandigen "Original"-Untergrund. Die Einbau-Schichtdicken entsprachen dem üblichen Schichten-Aufbau: Die unterste Schicht (10 cm) der 40 cm dicken Tragschicht ist aus Gründen des Frostschutzes aus Sand, die übrigen 30 cm bestehen aus Schotter (HKS 0/45) mit einem geringen Feinanteil. Als Bettungsschicht-Material (5 cm) der Pflastersteine wurde zur Gewährleistung der Sickerfähigkeit feinkörniges Splittmaterial (2/5 mm) eingesetzt. Insgesamt verlegte man 1000 qm Greenston-Rasenkammersteine (25/12,5/10), 550 qm Drainston (14/14/8) und 100 qm Vegraston (23/15/10). "Wir haben uns für graue Pflastersteinbeläge entschieden, weil Beton nun einmal von Natur aus diesen Farbton besitzt", erklärt Küdde. Außerdem ist der graue Stein kostengünstiger. Der optische Eindruck bestätigt den Planer: Im Zusammenwirken mit den durchHainbuchen-Hecken eingefaßten Gärten ergibt sich ein natürliches und lebendiges Erscheinungsbild.

Ökologisch vom Dach bis zur Versickerung

Die Bebauung ist nicht an das kommunale Entwässerungsnetz angeschlossen: Das ausder Dachentwässerung anfallende Niederschlagswasser versickert durch Rohrrigolenortsnah im Boden. Dabei gelangt Regen oder Tauwasser vom Dach über Fallrohre in eine Muldenrinne aus Betonfertigteilen, die in Strassenabläufen endet. Von dort aus wird durch eine Grundleitung (PVC-Rohre) das Wasser der Rigole zugeführt. Sie besteht aus zwei parallel in einer Versickerungsmulde angeordneten Teilsicker-Betonrohren (d = 30 cm).

Alles aus einer Hand

"Die Sickerrohre von Klostermann haben sich bei vielen Objekten durch dauerhafteFunktionsfähigkeit bewährt. Ein Qualitäts-Aspekt, der für Rohrrigolen von entscheidender Bedeutung ist", erklärt Martin Dreinemann, Geschäftsführender Gesellschafter des bauausführenden Unternehmens M + O Garten und Landschaftsbau GmbH. Mit einem Querschnitt von 3,80 x 0,8 m garantiert zudem die mit Rheinsand gefüllte und mit einem Wurzelschutzvlies ummantelte Sickermulde hohen Speicherraum. Sie wurde mit 40 cm Mutterboden überdeckt. Ein Rückstau der Wassermengen an die Grundstücksoberfläche wird auch bei sehr extremen Niederschlägen durch einen Notüberlauf-Schacht verhindert. Derfixierte Termin für die Fertigstellung der Außenanlagen konnte pünktlich eingehalten werden. Küdde: "Die Tatsache, daß wir alles aus einer Hand in hoher Qualität von einem ortsansässigen Lieferanten bekamen, erleichterte wesentlich die Gesamtplanung."



Weitere Informationen:
natürlichStein-Infozentrum,Hastenbecker Weg 8 B, 31785 Hameln, Tel.: 05151/12570, Fax: 05151/12574

Heinrich Klostermann GmbH & Co. KG, Werk Coesfeld, Am Wasserturm 20, 48653 Coesfeld, Tel.: 02541/749-0, Fax: 02541/749-36











































Bautafel:

Bauträger: Wohnungsgesellschaft Münsterland mbH, Geiststraße 106, 48151 Münster;Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Coesfeld, Zapfeweg 18, 48653 Coesfeld; Stadt Coesfeld

Gebäudeplanung: Büro für Architektur und Stadtplanung Knut Gitter + Prof. Gerd Hamacher, Benzweg 5, 64293 Darmstadt

Außengestaltung: Küdde, Planung für den Außenraum, Bernhard Küdde, Weskerhok 3, 48734 Reken

Ausführung: M & O Garten- und Landschaftsbau GmbH, Friethöfer Kamp 13, 48727 Billerbeck

Lieferant: Heinrich Klostermann GmbH & Co.KG, Am Wasserturm 20, 48653Coesfeld


Foto: natürlichStein Herstellergemeinschaft

Autor: Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye





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