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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 21.06.2004
Essen wir uns krank? Die "Volksseuche Nr. 1"
Essen ist alltäglich - aber eine Ausstellung über das Essen ist außergewöhnlich. Was essen wir wirklich? Hauptsache billig? Hauptsache satt? Unter diesen Fragestellungen hat der einst größte Metzger Europas und heute einer der erfolgreichsten Biobauern Europas, Karl L. Schweisfurth im Völkerkundemuseum in München eine außergewöhnliche Ausstellung initiiert.

Übergewicht und Fettleibigkeit sind die "Volksseuche Nr. 1", das Gesundheitsproblem der zivilisierten Welt nach der Feststellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das gilt vor allem für Kinder und Jugendliche mit Folgekrankheiten, die unser Gesundheitssystem in wenigen Jahren völlig sprengen werden.

Unsere Lebens-Mittel sollen uns Freude, Gesundheit, Tatkraft und Energie für den Alltag und ein langes Leben geben. Aber welche sind gut für uns und welche machen uns krank? Oder reicht es uns, einfach nur satt zu werden? Warum werden viele Menschen - mittlerweile auch schon unsere Kinder - immer dicker? Wo kommen unsere Lebensmittel her und wie hat sich deren Herstellung bis heute gewandelt? Die Industrialisierung hatte eigentlich ein edles Motiv: Alle satt zu machen. Maschinen brachten Arbeitserleichterung und höhere Erträge. Nur die Lebens-Mittel sind mit der Zeit immer billiger geworden, während aber alle übrigen Lebenshaltungskosten fortwährend gestiegen sind.

Die Ausstellung geht der Frage nach, welchen Preis wir Verbraucher für den rücksichtslosen Preiskampf des Handels zahlen, der Hersteller und Landwirte veranlasst, alle technischen Möglichkeiten zu nutzen, noch billiger und noch billiger zu produzieren. Sie setzen die billigsten Zutaten aus aller Welt ein. Frische und Geschmack, die auf den langen Transporten auf der Strecke bleiben, müssen dann "künstlich" wiederhergestellt werden. Hauptsache billig! Aber wo bleibt dabei das Leben in den Lebens-Mitteln?

Wir geben viel Geld für exklusive Produkte und Schönheit versprechende Kosmetika aus - und dann essen wir Fast Food, Fertiggerichte und minderwertige, billige Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Geschmacksverstärkern. Sollte unser eigener Körper uns nicht mehr wert sein? Lassen wir uns vom äußeren Schein der Produkte so blenden, dass wir nicht mehr nach dem inneren Wert für unsere Gesundheit fragen?

Nach dem Blick in die raue Wirklichkeit von Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Handel bietet die Ausstellung einen positiven Ausblick, wie Lebens-Mittel ohne Tierquälerei, Pestizidverseuchung und Antibiotika mit moderner, sinnvoll eingesetzter Technik und der Schaffung von wertvollen Arbeitsplätzen hergestellt werden können, Lebens-Mittel, die nicht nur gut schmecken, sondern uns auch richtig gut tun.

"Was essen wir wirklich?" ist ein unterhaltsamer Rundgang mit ungewöhnlichen Exponaten und abwechslungsreichem Filmmaterial. Er gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Lebensmittel, viele Anregungen für den Alltag und ist dank der anschaulichen Umsetzung auch besonders für Familien geeignet

Öffnungszeiten:
Staatl. Museum f. Völkerkunde München
Donnerstag und Freitag von 9.30 Uhr bis 19.00 Uhr,
Samstag und Sonntag von 9.30 Uhr bis 17.15 Uhr

Für eine neue Esskultur Karl L. Schweisfurth hat seine Essensphilosophie in diesem "Roten Faden" so beschrieben:

Der rote Faden
  • Ehrfurcht vor dem Leben in jeglicher Form
  • Achtsamkeit im Umgang mit Menschen, Tieren, Pflanzen, Wasser, Boden
  • Respekt vor der Würde der Kreatur
  • Das Zweckmäßige und das Schöne miteinander verbinden
  • Suche nach dem Echten, dem Ehrlichen, dem Sinnvollen, nach Qualität in
    allen Lebensbereichen
  • Gute Handwerkskunst und gute Technik zusammenfügen;die Hand des Menschen spürbar lassen
  • Die lebensfördernden Kräfte in den Lebens-Mitteln schützen und bewahren
  • Lebens-Mittel, die gut schmecken und gut tun

Unser Surftipp:
Schweisfurth Stiftung
www.hauptsachesatt.de


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