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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Bildung    Datum: 15.05.2004
Warum foltern Frauen?
Don't send women to war?
Dieser Mann scheut vor nichts zurück. Als George W. Bush sich für die Folterungen im Irak entschuldigte und behauptete, dass die Folterungen nur das Werk von Wenigen seien, behauptete er allen Ernstes zugleich: "Wir haben nur 'die Edelsten der Edelsten' in den Irak geschickt. Was wäre wohl, wenn dabei auch einige weniger Edle wären? Es ist ja gar nicht auszudenken, wie die Bilder dann aussehen würden.

Unter den "Edelsten der Edelsten" sind etwa 12 Prozent Frauen. Viele Menschen sind besonders entsetzt, dass unter den "edlen" Folterern auch Frauen sind. Auf die Frage, ob sie darüber überrascht sei, sagt die Militärexpertin und Soziologin Karin Gobbert in der TAZ » am 12. Mai 2004: "Nein, dass Frauen das Gleiche machen wie Männer, wissen wir schon lange."

Und auf die Frage, ob die Schwelle zur Gewalt in der traditionellen Mädchenerziehung nicht doch höher sei, antwortet sie: "Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Männer unterliegen öfter Bedingungen, die Gewalt hervorrufen können. Wenn Frauen diesen Bedingungen auch ausgesetzt sind, handeln sie genauso. Es wurde ihnen gesagt, dass ihre Gefangenen potenzielle Terroristen seien. Der Geheimdienst hat offenbar ausgenutzt, dass diese Reservisten die Regeln des Kriegsrechts überhaupt nicht kennen. Übrigens war nicht nur die Leiterin des Gefängnisses eine Frau, sondern auch die Chefin des Militärgeheimdienstes, die diese Folterungen zumindest gebilligt hat."

Als im Fernsehmagazin "Grenzenlos" in 3Sat vor einiger Zeit ein Jurist und Gewaltforscher erklärte, dass Frauen Männern "ähnlich Gewalt antun wie umgekehrt" war der Sturm der Entrüstung unter Feministinnen noch riesig. Was werden diesmal fundamentalistische Feministinnen an Argumenten vorbringen, um zu beweisen, dass selbst folternde Soldatinnen natürlich nur Opfer von typischer Männergewalt sind?

Tatsache ist, dass das US-Militär einen riesigen Bedarf an Kanonenfutter, Männer wie Frauen, hat. Im Krieg oder in Gefängnissen sexuell missbrauchte Männer werden sich nicht anders fühlen als sexuell missbrauchte Frauen. Der Krieg ist das Übel, nicht ein bestimmtes Geschlecht. Allerdings: Umfragen zeigen eindeutig, dass vor und nach dem Irak-Krieg Frauen diesen Krieg weit eher abgelehnt haben als Männer. Und das ist in den USA bis heute so.

Die Konsequenz aus diesen Erkenntnissen kann nicht heißen - wie es die konservative britische Zeitung "Spectator" fordert: "Don't send women to war", sondern: "Nie wieder Krieg".


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