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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 29.04.2004
Wassertourismus naturverträglich ausbauen und fördern
Der Wassertourismus hat in Deutschland noch große Potenziale
Zur heutigen Einbringung des Koalitionsantrags "Naturverträglichen Wassertourismus in Deutschland ausbauen und fördern" erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische Sprecherin:

Die Verstädterung und Bewegungsarmut einerseits, die Zunahme an Freizeit und Mobilität andererseits führen zu einer immer stärkeren Nachfrage nach Erholung und Sport in der freien Natur. Der Wassersport profitiert davon, da er zu den besonders naturorientierten Sportarten zählt.

Und Deutschland ist ein Wasserland. Mit etwa 6,4 Millionen Menschen, die sich zumindest gelegentlich auf, im oder unter Wasser befinden, hat sich der Wassersport längst zu einem Breitensport entwickelt.

Für uns ist es allerdings auch von großer Bedeutung, dass dem Naturschutz Rechnung getragen wird. Wer nämlich meint, dass bei den Abwägungen zwischen den Belangen des Naturschutzes und den Interessen der Wassertouristen immer automatisch eine Entscheidung zu Gunsten des Naturschutzes erfolgen würde, der verkennt die Realitäten und unterschätzt die große Belastung, die vom Wassersport für die Pflanzen- und Tierwelt unseres Landes ausgehen kann.

Deshalb wollen wir integrierte Schutz- und Nutzungskonzepte fördern und stabilisieren. So werden wir Wassersportverbänden Gelder zur Verfügung stellen, mit denen die Schulungs- und Ausbildungsarbeit für einen naturverträglichen Wassersport unterstützt wird.

Das neue Bundesnaturschutzgesetz hat die Möglichkeit freiwilliger Vereinbarungen gestärkt. Wo immer Spielraum gegeben ist oder Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen einen wirklich effizienten Schutzmechanismus ermöglichen, sollte dieser Weg auf jeden Fall versucht und beschritten werden.

Wir regen an, dass die Länder mit Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz Kriterien für übergreifende, flusseinheitliche Befahrensregelungen für den Wassersport entwickeln sowie ein einheitliches Verfahren, wie diese regional anzuwenden sind.

Hilfreich würde es für den Wassertourismus auch sein, wenn sich die Länder auf einheitliche wasserseitige Hinweisschilder verständigten, unser Antrag regt auch dies an.

Größere Fortschritte wünschen wir uns zudem hinsichtlich eines barrierefreien Wassertourismus. Gute Beispiele wie "Boote ohne Handicap" oder das Vorhaben des Vereins "Sail together", der ein integratives Segelschiff bauen will, sollen viele Nachahmer finden und eine gemeinsame Freizeitgestaltung Behinderter und Nichtbehinderter ermöglichen.

Der Wassertourismus hat in Deutschland noch große Potenziale. Mit unserem Antrag werden die Voraussetzungen dafür verbessert, diese naturverträglich auszuschöpfen.


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