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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Familie, Reise, Erholung    Datum: 09.02.2004
Biodiversitätskonferenz in Kuala Lumpur - Chance für einen nachhaltigen Tourismus
Zur heute beginnenden 7. Vertragsstaatenkonferenz der CBD in Kuala Lumpur erklärt Undine Kurth, naturschutz- und tourismuspolitische Sprecherin:

Die 1992 in Rio beschlossene Konvention zum Schutz der Biodiversität (CBD) ist eines der bedeutendsten Instrumente zur Sicherung der biologischen Vielfalt unserer Erde. Sie verbindet den Schutzgedanken mit dem Ziel der nachhaltigen Nutzung und des gerechten Ausgleichs des entstehenden wirtschaftlichen Nutzens.

Die Vertreter von über 180 Vertragsstaaten verhandeln in Kuala Lumpur unter anderem über die Errichtung eines weltweiten Netzwerkes von Schutzgebieten, das angesichts des weltweiten Verlustes an Arten- und Biotopvielfalt immer dringender wird. Gerade in Regionen mit besonders hoher Artenvielfalt sind die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen oft ungünstig und führen zu Raubbau. Hier muss sich die Staatengemeinschaft mit konstruktiven Vorschlägen engagieren. Sichergestellt werden muss auch, dass begonnene Naturschutzvorhaben nachhaltig realisiert und weitergeführt werden. Wir erwarten bei der Finanzierung eines weltweiten Schutzgebietssystems auch eine Unterstützung der staatlichen Aktivitäten durch die Privatwirtschaft. Die Erhaltung der natürlichen Ressourcen in ihrer Vielfalt sichert auch die Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns.

Von besonderer Bedeutung ist für uns, dass auf der 7. VSK der maßgeblich von Deutschland vorbereitete "Entwurf von internationalen Richtlinien für Aktivitäten für eine Nachhaltige Tourismusentwicklung in sensiblen Ökosystemen" zur Beschlussfassung vorliegt.

Der weltweite Tourismus hatte 2003 einen Umsatz von 3,3 Billionen Dollar und erwirtschaftete damit 10,2 Prozent des Welt-Bruttoinlandproduktes. Viele Länder setzen auf den Tourismus als Motor wirtschaftlicher Entwicklung.

Auch die sozialen Gefüge der Zielländer werden durch touristische Aktivitäten entscheidend beeinflusst. Tourismus muss dem Gerechtigkeitsgedanken verpflichtet sein. Er muss den örtlichen Gemeinschaften nutzen, einheimische Arbeitskräfte beschäftigen. Lokale und traditionelle Lebensweisen und Kulturen dürfen durch den Tourismus nicht zerstört werden.

Mit der Tourismus-Richtlinie der CBD würde ein international gültiges Instrument für nachhaltigen umweltverträglichen Tourismus geschaffen werden, das auch einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten würde.



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