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Dachbegrünung fürs Kleinklima
Magazin-Beitrag
Die Begrünung von Dächern ist nicht nur optisch wirkungsvoll und ein sichtbarer Ausdruck für eine veränderte Einstellung gegenüber der Natur, sondern bietet dem Hauseigentümer auch eine Reihe praktischer Vorteile. Gründächer wirken lärm- und temperaturisolierend, halten große Teile des Niederschlages vom Dach zurück und verlängern so unter Umständen die Lebensdauer der Dachabdichtung auf das Doppelte. Außerdem verbessern sie das Kleinklima, in dem sie Schadstoffe und Staub binden sowie die Luft befeuchten und durch Wasserverdunstung kühlen. Sogar Elektrosmog von Mobilfunksendern können sie teilweise abschirmen.

Nicht jedes Dach eignet sich für eine Begrünung, weshalb schon vor Beginn der Renovierung entsprechend geplant werden sollte, falls ein Gründach gewünscht wird. Ganz flach darf das Dach jedoch nicht sein, denn eine geringe Neigung verbessert die Entwässerung. Für flache Bungalow-Dächer ist daher ein keilförmiger Unterbau notwendig, um eine künstliche Neigung zu erreichen. Dächer ab 15° Neigung benötigen Schubschwellen zur Festigung der Substrat- und Vegetationsschicht, Dächer mit mehr als 30° Neigung kommen für eine Begrünung nur noch bedingt in Frage. Vor jeder Dachbegrünung ist unbedingt ein Statiker zu Rate zu ziehen. Prinzipiell sind Dächer ab einer Dachlast von 40 kg/m2 begrünbar, besser ist natürlich, wenn sie eine zusätzliche Dachlast von 60 bis 120 kg/m² aushalten.

Schicht für Schicht
Ein begrüntes Dach besteht aus sechs Schichten: Der Dachabdichtung, der Schutzlage, der Dränageschicht, der Filterschicht, der Vegetationstragschicht und der Vegetation selbst. Das Dach muss zunächst wurzelfest abgedichtet werden. Dafür reicht in der Regel eine Wurzelschichtbahn, die auf Polymeroder Bitumen-Grundlage hergestellt wird. Diese Dachabdichtung muss zum Schutz vor mechanischer Beschädigung mit einer Schutzlage von etwa 300 g/ m2 überzogen werden. Dazu eignen sich dickere synthetische Schutzvliese, die zugleich relativ viel Wasser speichern können. Da vor allem bei starken Regenfällen Überschusswasser schnell und zügig abgeführt werden muss, ist eine Dränageschicht unabdingbar. Sie sollte durchwurzelbar sein und möglichst viel pflanzenverfügbares Regenwasser speichern können. Ideal sind dafür Lava und Bims, Kies ist dagegen zu schwer und künstliche Materialien sollten nur verwendet werden, wenn die Tragfähigkeit des Daches begrenzt ist. Die Filterschicht schützt die Dränage vor der Verstopfung durch Feinteile aus der Vegetationstrageschicht.

Für die Vegetationstrageschicht werden statt Gartenboden oder Blumenerde entsprechende Dachbegrünungssubstrate verwendet, die je nach Art und Umfang der Bepflanzung variieren. Am besten sind Substrate auf Basis natürlicher Materialien wie Lava oder Bims. Da Pflanzen auf Dächern den Witterungsbedingungen stärker als am Boden ausgesetzt sind, braucht man bei der Begrünung entsprechend robuste Überlebenskünstler, die sowohl mit längerer Trockenheit als auch mit plötzlicher großer Feuchtigkeit und starken Winden klarkommen. Daher eignen sich besonders Fetthennengewächse und Hauswurze, aber auch widerstandsfähige Kräuter wie Thymian, Lavendel und Habichtskraut zur Bepflanzung.
 
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