 |
 |
Online-Tourismus-Boom: 9,45 Mrd. Euro Umsatz 2005 in Deutschland |
Reisemarkt macht fast 25 Prozent des deutschen E-Commerce aus |
 |
Aktuelles
München -
Der Online-Tourismus boomt wie nie zuvor. Zu diesem Schluss kommen Experten von Ulysses - Web-Tourismus www.web-tourismus.de in der heute, Dienstag, veröffentlichten Studie "Web-Tourismus 2006". Demnach konnte die deutsche Tourismuswirtschaft 2005 allein über das Internet 9,45 Mrd. Euro Umsatz generieren. Die gesamte Branche erzielte im gleichen Zeitraum 38,11 Mrd. Euro Umsatz. Im Vergleich dazu waren es 2004 rund 35,7 Mrd. Euro.
Starkes Wachstum im Online Sektor
Das Wachstum der Gesamtbranche ist fast ausnahmslos auf den Internet-Tourismus zurückzuführen", so Dominik Rossman, Geschäftsführer von Web-Tourismus im Interview. "Angetrieben wurde die gute Entwicklung erneut durch den Netzverkauf von Flugtickets. Der Flugbereich und damit verbundene Reiseleistungen wie etwa Hotels sind der Wachstumsmotor des Online-Tourismus", führt der Experte aus. Gegenüber 2004 wuchsen die erwirtschafteten Online-Umsätze um 37 Prozent. "Damit präsentiert sich die Tourismuswirtschaft auch 2005 als extrem dynamischer Wirtschaftszweig und als Großverdiener im Netz", erklärt Rossmann. Im Endkonsumentenbereich (B2C) entfalle fast ein Viertel des gesamten deutschen E-Commerce auf den Tourismus.
"In der Zwischenzeit beträgt die E-Commerce-Quote im Tourismus 93 Prozent. Somit bieten mittlerweile fast alle Unternehmen die Möglichkeit von Online-Buchungen und Kauftransaktionen an", so Rossmann. Bei den Veranstaltern wurden online am meisten Pauschalreisen vertrieben, bei den Online-Reisebüros/Portalen hingegen die Last-Minute-Angebote. "Generell treiben Flugtickets und Übernachtungsleistungen den Online-Tourismus überproportional an." Immer mehr Kunden würden dazu übergehen, sich aus einzelnen Leistungen wie "Flug und Hotel" eigene Reisen zusammenzustellen. "Der viel diskutierte Trend zur individualisierten Pauschalreise im Dynamic Packaging, also die kundengerechte Bündelung diverser Reisekomponenten in Echtzeit, boomt und wird sich zukünftig sogar verstärken." Jene Anbieter, die darauf reagierten, haben 2005 signifikant zulegen können.
Transportsektor ist das Zugpferd
Generell ist der Transportsektor nicht nur die dominierende, sondern auch eine ausgesprochen interessante Branche. Denn obwohl sie stets am deutlichsten unter externen Störungen wie etwa Kriegen oder Katastrophen zu leiden hat, weist sie trotzdem die höchsten Quoten und Umsätze aus", erklärt Rossmann. Allein die Linienflieger erzielten 2005 etwas mehr als die Hälfte aller Online-Umsätze im Transportbereich, die Billigflieger kommen auf 26,9 Prozent Anteil, gefolgt von Ferienfliegern mit 8,5 Prozent. "Der Prozentanteil der Billigflieger ist gegenüber 2004 zwar geschrumpft, doch lässt sich das einerseits auf die gesunkenen Durchschnittspreise zurückführen und andererseits auf Umverteilung aufgrund von Überschneidungen mit dem Sektor Ferienflug, in den inzwischen immer mehr Billigflieger vordringen", meint der Experte. Ebenfalls sehr dynamisch präsentierte sich 2005 die Beherbergungsbranche. Was den Internet-Vertrieb anbelangt, rangierte sie auf Platz zwei.
Online-Werbung wird immer wichtiger
Auch die Online-Werbung wächst beständig weiter: 68,2 Prozent der Unternehmer haben inzwischen schon einmal auf kostenpflichtige Online-Werbung zurückgegriffen, um so ihr eigenes Angebot zu vermarkten. Am häufigsten verwenden Portale und Transportunternehmen kostenpflichtige Internetwerbung. Laut Ansicht der Experten wird sich der Online-Tourismus auch in den nächsten Jahren weiterhin positiv und in zweistelligen Wachstumsraten entwickeln. Für die klassischen Reisebüros sehe es allerdings schlecht aus: "Allein in den vergangenen fünf Jahren verlor der klassische Reisevertrieb fast 25 Prozent-Punkte an die neuen Vertriebswege und ein Ende ist immer noch nicht in Sicht", so Rossmann abschließend. Für die Studie, die ab Mitte Mai auch im Print erhältlich sein wird, wurden 343 Manager internationaler und nationaler Unternehmer der Tourismus-Branche befragt.
|