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Magazin ![]() Natürlich sollten baubiologische und bauökologische Kriterien bei den Bau- und Erneuerungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle spielen. Denn aus baubiologischer und gesundheitlicher Sicht sind Häuser, die bis unters Dach mit Kunststoffen in Belägen, Chemikalien in Klebern, Farben und Gipsen sowie Schadstoffen in Holzschutzmitteln wie PCP oder Formaldehyd ausgerüstet sind, höchst bedenklich. Sich in einer solchen Umgebung wohl zu fühlen, fällt den meisten Menschen schwer. Schadstofffrei vom Keller bis zum Dach Der Wunsch, das Haus frei von Schadstoffen zu halten, ist für die meisten selbstverständlich, aber bei rund 300.000 Bauprodukten ist es nicht gerade einfach, den überblick zu behalten. Dabei gibt es für alle wichtigen Renovierungs- und Ausbauarbeiten baubiologisch und ökologisch verträgliche Alternativen zu herkömmlichen Baustoffen. ![]() Aus naheliegenden Gründen kommt der Auswahl der Baumaterialien vor allem im Innenbereich eine besonders große Bedeutung zu, denn sie wirken direkt auf uns ein. Zunächst empfiehlt es sich, die Wände bis auf die Grundmauer abzuschleifen, um alte Tapeten samt Klebstoffen, Putzen und sonstige MaterialienBaubiologie und Bauökologie zu beseitigen. Auch alte Fußbodenbeläge wie Teppiche, Spanplatten und PVC-Beläge müssen erst rausgerissen werden, bevor über einen Ersatz nachgedacht werden kann. Bei alten Dielen kann es sich dagegen lohnen, sie entsprechend instand zu setzen und neu zu versiegeln. Der entsprechende Baustellenabfall gehört natürlich nicht in den Hausmüll, sondern sollte bei entsprechenden Mülldeponien abgegeben werden. Bei Steinfußböden und altem Parkett stellt sich die Frage, ob sie nicht belassen bzw. abgeschliffen und neu eingelassen werden. Renovierung Betrachten Sie ein altes Haus wie einen Organismus. Wenn Sie einen Teil davon ändern oder austauschen, so ändern sie dessen Biologie - mit entsprechenden Auswirkungen auf den Rest des Hauses. Der Austausch alter Fenster bietet dafür ein gutes Beispiel: Durch den Einsatz von Isolierglas statt Einfachglas verbessert sich die Wärmedämmung, was wiederum zur Ersparnis von Heizenergie führt. Die besser isolierenden Fenster wirken sich jedoch auch auf das Raumklima aus. Denn wo vorher die Feuchtigkeit an den Scheiben gefror und später als Kondenswasser ablief, bleibt es jetzt trocken. Also sucht sich die Feuchtigkeit einen neuen, den nächst kältesten Platz zum Kondensieren. Das kann der Rolladenkasten sein, aber auch die Innenseite der Außenwand. Die Feuchtigkeit entsteht prinzipiell dort, wo nicht genügend Wärmedämmung vorhanden ist, setzt sich und führt - sofern die betroffene Stelle nicht getrocknet wird - zu Schimmelbildung. Wenn Sie das Haus also nur an einer Stelle ausbessern, kommen Sie unter Umständen vom Regen in die Traufe. Daher sollte eine Renovierung möglichst umfassend und umsichtig vorgenommen werden. Der ökologische Aspekt einer Renovierung - bei Fenstern zum Beispiel die Wahl zwischen Holz, Kunststoff und Aluminium als Rahmenmaterial - ist ebenso drastisch: Für die Herstellung von Kunststofffenstern ist 25-mal so viel Energie nötig wie für Holzfenster. Für Aluminium-Rahmen sieht die Bilanz noch schlechter aus: Sie verschlingen 80-mal so viel Energie wie Holz.
Innenausbau - Putz und Tapeten ![]() Putze auf Kalkbasis sind schadstofffrei, bei Gipsputzen hingegen ist auf die Zusätze zu achten. Naturgips, der im Tagebau gewonnen wird, und REA-Gips, der aus Rauchgas-Entschwefelungs- Anlagen stammt, sind beide bedenkenlos einsetzbar, das gilt auch für entsprechende Gipskartons oder Gipsplatten. Vorsicht ist dagegen bei Chemiegipsen geboten, da diese mit verschiedenen Schadstoffen belastet sein können. Wenn Gips entsprechend aufgetragen wird, sei es durch farbige GGips-Spachteltechnik, Filzen oder Strukturieren, dann ist ein weiterer Anstrich oder eine Tapete überflüssig. Gerade das früher so beliebte Tapezieren der Wände ist in doppelter Hinsicht problematisch: Zum einen kommt die industrielle Herstellung nicht ohne synthetische Bindemittel aus, zum anderen braucht man zum Auftragen derselben große Mengen Tapetenkleister. Zwar sind Raufaser, Papiertapeten und Papier-Prägetapeten meist unbedenklich und auch bei Kleistern gibt es welche, die ohne die gefährlichen Fungizide auskommen, aber dennoch sind Tapeten nur die zweitbeste Lösung. Wer auf den Tapeten- Look nicht verzichten möchte, dem bieten sich so genannte Textilputze als Alternative. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Baumwolle, Viskose, Zellstoff und Textilfasern und werden wie konventioneller Putz aufgetragen, ähneln im Aussehen aber eher Tapeten. Farben - (k)eine Geschmacksfrage ![]() Bodenbeläge - Nageln statt Kleben ![]() Statt Holz kommt aber auch Kork als natürlicher Bodenbelag in Frage. Dreischichtkorkböden mit einer Trägerschicht aus Holz können sogar schwimmend verlegt werden, einfachere Korkböden sowie bei der Verlegung auf Estrichen muss eine Polyäthylenfolie als Dampfsperre unterlegt werden. Für die Verklebung normaler Massivkorkböden mit drei bis fünf Millimeter Stärke stehen auch Naturharzkleber zur Verfügung. Korkböden können ebenso wie Holzböden mit entsprechenden Naturharzölen und Wachsen oberflächenbehandelt werden. Korkböden sind ebenso robust wie Holz und auch in Sachen Pflege recht einfach: Staubsaugen oder nebelfeuchtes Wischen mit Ph-neutralen Reinigern reicht völlig. Natürliche Dämmung beim Dachausbau ![]() Die Ausbesserung der Wärme- und Schalldämmung gehört zu den häufigsten Renovierungsarbeiten, vor allem wenn das Dachgeschoss ausgebaut und für die Nutzung als zusätzlicher Wohnraum erschlossen werden soll. Früher befand sich im Dach oft der Speicher und da störte es nicht, wenn es kalt war. Doch heute kann sich kaum einer mehr eine solche Raumverschwendung leisten. Gerade beim Dachausbau gibt es eine Fülle von natürlichen Dämmmaterialien, die nicht nur finanziell und ökologisch günstig sind, sondern auch über hervorragende Eigenschaften verfügen. Hanf z.B. ist eine alte Kulturpflanze, deren rauschgiftarmen Sorten seit fünf Jahren auch in Deutschland wieder angebaut werden dürfen. In Form von Matten kann Hanf zur Dämmung in Dach und Wänden sowie Decken und Böden eingesetzt werden. Gleiches gilt für Baumwolle, die jedoch für derlei Zwecke in Deutschland nicht mehr angebaut wird und deshalb importiert werden muss. Sie wird durch die Zugabe von Borsalz gegen Schädlinge und leichte Entflammbarkeit aufgebessert. Beide Rohstoffe wachsen nach und sind problemlos recycelbar. Und sogar aus Altpapier wird ein Dämmstoff gewonnen, der lückenlos in Hohlräume geblasen werden kann. Aber auch Schurwolle kann in Form von Dämmbahnen zum Schutz des Hauses verwendet werden. Beim Heizen geizen ![]() Die Anschaffung einer neuen Heizung kommt für einige Erben allein schon deshalb in Betracht, weil sie die schärferen Auflagen der neuen Bundes-Immissionsschutzverordnung erfüllen müssen. Ziel der Verordnung ist die Verringerung des Energieverbrauchs und damit des Ausstoßes von Schadstoffen. Experten schätzen, dass jährlich 1,85 Milliarden Liter Heizöl und 1 Milliarde Kubikmeter Erdgas weniger verbraucht würden, sofern alle veralteten Heizungen aufgerüstet oder erneuert würden. Die seit dem 1. Januar 1998 geltenden Bestimmungen sehen vor, dass jede Heizung über 4 Kilowatt Leistung einmal im Jahr vom Schornsteinfeger auf ihre Umweltverträglichkeit, d.h. ihre Abgasverluste, kontrolliert wird. Dabei werden an neuere Geräte entsprechend schärfere Auflagen gestellt als an ältere Heizungsanlagen. Diese müssen jedoch bis spätestens 2004 ebenfalls die neuen Anforderungen erfüllen. Bei der Modernisierung der Heizung stehen Hauseigentümern vier verschiedene Heizungsanlagen zur Auswahl:
Fotos: Bayosan, Osmo, Marmorit, Claytec
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