 |
Rubrik: |
Politik & Bildung|Tierschutz |
|
 |
Marcel Robischon: Vom Verstummen der Welt. |
Wie uns der Verlust der Artenvielfalt kulturell verarmen lässt. |
 |
Das "Tal der Bären" oder der "Berg der Geier" - Reminiszenzen an eine Zeit, in der die großen Wildtiere auch bei uns noch zahlreich waren. Heute sind sie zurückgedrängt oder längst ausgestorben. Mit ihrem Verschwinden verarmt aber nicht nur unser natürlicher Reichtum; wir selbst verlieren mit den Farben, Düften und Klängen das Instrumentarium zur Schärfung unserer Sinne und damit ein Reservoir, aus dem menschliche Kultur schon seit Jahrtausenden schöpft. Doch was bedeutet es für unser Denken, wenn die Vielfalt der Arten als Ideengeber für unsere Fantasie verschwindet, wenn die Welt immer eintöniger wird? Marcel Robischon lädt den Leser in seinem Buch "Vom Verstummen der Welt. Wie uns der Verlust der Artenvielfalt kulturell verarmen lässt", das am 27. Februar im oekom verlag erscheint, zu einer ganz ungewöhnlichen, poetischen Reise ein und zeigt mit verblüffenden Einsichten, was es heißt, wenn alles auf der Welt "immer gleicher" wird.
 Wir leben in einer Welt der Vereinheitlichung; aus Vielfalt wird Einfalt. Doch was wir in unseren Städten tagtäglich beobachten, macht auch vor Wald und Flur nicht halt - mit den bekannten Folgen für unsere Ökosysteme. Welche Auswirkungen diese "biologische Globalisierung" auf den Menschen als kulturelles Wesen hat und was es für unser Denken bedeutet, wenn immer weniger Pflanzen und Tiere die Natur bereichern, beschreibt Marcel Robischon in seiner faszinierenden Synthese von Natur- und Geisteswissenschaft. Er nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Reise voller Abenteuer, Wunder und Erkenntnis, schärft unsere Sinne und weckt unser Mitgefühl etwa für den grünen Papagei, der arglos in seinen menschengemachten Tod fliegt. Robischon öffnet uns die Augen für die Schönheit und wir ahnen, wie die wilde Musik der verlorenen Vögel einmal geklungen hat - und warum es überlebenswichtig ist, uns an all das zu erinnern und so zu verhindern, dass alles immer gleicher wird und wir in der Natur keine Antworten mehr für die Zukunft finden.
"Jedes Auffinden eines Wesens, das als ausgestorben galt, jede Wiederentdeckung eines vergessen geglaubten Wortes ist wie die Entdeckung eines weiteren Pinselstrichs auf der Leinwand eines stark beschädigten Gemäldes, ein Satz aus einer vergessenen Geschichte, der Erinnerungen weckt" (Marcel Robischon)
Marcel Robischon ist weit gereist; auf den Spuren großer Entdecker hat er Mensch und Natur beobachtet, ist Mythen und Legenden nachgereist und hat daraus eine faszinierende Theorie entwickelt. Er studierte Forstwirtschaft in Freiburg und Oxford und promovierte in Biologie an der Universität Cambridge.
|