Wenn Chemikalien das Hormonsystem stören -Umweltorganisation fordert mit der SIN List 2.0 EU-weite Regulierung (Pressekonferenz) |
Wann? |
26.05.2011 - 13:00 Uhr -17:30 Uhr |
Wo? |
D-10178 Berlin, Oranienburger Str. 13/14 |
Was? |
Wenn Chemikalien das Hormonsystem stören -Umweltorganisation fordert mit der SIN List 2.0 EU-weite Regulierung für endokrin wirksame Substanzen WECF sieht einen wichtigen Schritt im Kampf gegen hormonell wirksame Stoffe - In Deutschland wird der Dialog am 26. Mai in Berlin fortgesetzt
Die schwedische Umweltorganisation ChemSec veröffentlicht heute in Brüssel die SIN-List 2.0. Die aktualisierte Liste wurde um 22 endokrin wirksame Substanzen (EDCs)* erweitert, die speziell auf endokrinen Eigenschaften identifiziert wurden, und enthält nun 378 Chemikalien. Die EDCs wurden wie auch die auf der SIN-List** von 2008 gelisteten Chemikalien nach REACH-Kriterien*** als "besonders besorgniserregende Substanzen" (SVHC - Substances of very high concern) identifiziert und sollten Ziel einer künftigen Regulierung in der EU werden. In Deutschland findet die Diskussion um die SIN-List 2.0 am 26. Mai bei einer ChemSec-Konferenz zu EDCs in Berlin eine Fortsetzung.
Endokrin wirksame Substanzen können das menschliche Hormonsystem stören und werden zunehmend mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Krebs, Diabetes, Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen sowie mit der Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit in Verbindung gebracht. "EDCs sind häufig in Lebensmittelverpackungen und Kosmetika, und sogar in Spielsachen zu finden", so Alexandra Caterbow, Koordinatorin der Abteilung Chemikalien von WECF. "Jeder von uns kommt täglich mehrmals mit einer Reihe dieser hormonell wirksamen Stoffe über Alltagsprodukte in Berührung. Es ist dringend an der Zeit, Menschen vor diesen Substanzen zu schützen. Die SIN-List 2.0 ist ein hervorragendes Instrument, damit die Politik endlich tätig wird."
Die EU hat den Ehrgeiz die Bedrohung durch EDCs anzugehen, konnte sich bisher jedoch weder auf EDC-Kriterien einigen noch dafür, sie als Substanzengruppe zu behandeln. "Wir ermutigen die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten mit der Nominierung von EDCs für die REACH-Kandidatenliste zu beginnen", erläutern Per Rosander und Jerker Ligthart von ChemSec. "Die neue Erweiterung der SIN-Liste enthält neueste Forschungsergebnisse und gibt Aufschluss, wo die Politik und Unternehmen starten können."
27 EU-Mitgliedstaaten haben im Rahmen von REACH vereinbart, die Verwendung von "besonders besorgniserregenden Substanzen" (SVHC) strikt zu begrenzen. Bisher wurden allerdings nur 46 Chemikalien offiziell als SVHC identifiziert und auf die REACH-Kandidatenliste gesetzt. Keine davon wurde speziell aufgrund ihrer endokrinen Eigenschaften ausgewählt, obwohl sie nach REACH als ebenso problematisch wie andere besonders Besorgnis erregende Substanzen gelten.
Die SIN-Liste 2.0 wird heute bei einer öffentlichen Anhörung zu EDCs in Brüssel vorgestellt. Bei dieser Veranstaltung werden Vertreter aus der Wirtschaft von IKEA, Boots und von der Investment Ratingagentur MSCI darstellen, wie sie die Verwendung von EDCs in verbrauchernahen Produkten beschränken und wie sie die SIN-Liste in diesem Bemühen anwenden. Wissenschaftler und Vertreter der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedsstaaten werden in einer offenen Debatte weitere Schritte diskutieren.
Die Konferenz Endokrin wirksame Stoffe - ein deutscher Dialog findet am 26. Mai 2011 in Berlin statt. Anmeldung unter www.chemsec.org/registration-berlin. Das vorläufige Programm finden Sie unter www.chemsec.org/news/news-2011/701-a-german-dialogue-about-endocrine-disrupting-chemicals |
Wer? |
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Redaktion ECO-World Events, D-81371 München | eingetragen am 05.05.2011 | | |
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