Autorenlesung im Natur-Park Südgelände - Gerhard Trommer liest vom "wilden" Naturkontakt (Vortrag) |
Wann? |
29.06.2012 - Einlass: 16.00 Uhr Beginn: 16.30 Uhr |
Wo? |
D-12157 Berlin, den Natur-Park Südgelände erreichen Sie direkt durch den S-Bahnhof Priesterweg ( |
Was? |
Gerhard Trommer war viel in der freien Natur unterwegs, mit Kindern, Studierenden und Erwachsenen. Am meisten Freude machte es ihm wohl mit den Kindern. In seinem Buch "Schön wild! Warum wir und unsere Kinder Natur und Wildnis brauchen" erzählt er einige der schönsten Geschichten, die er mit Kindern in den von ihm bevorzugten "wildnistypischen" Umgebungen erlebt hat. Beispielsweise wie er sich mit dreien seiner Enkelklinder zwischen 9 und 12 Jahren einmal im Rieseberger Moor verlaufen hatte und der hereinbrechende Abend den Kindern ein intensives Angsterlebnis in der plötzlich sehr bedrohlich werdenden Wildnis bescherte. Als sie nach dreistündigem Herumirren endlich doch wieder auf eine Straße kamen, leuchtete den Kindern in der Ferne ein erleuchtetes McDonalds-Logo tröstlich entgegen - als Inbegriff zivilisatorischer Geborgenheit.
Dass Trommer uns auch diese Geschichte erzählt, die ja aus umweltpädagogischer und didaktischer Sicht als Misserfolg zu bewerten wäre, beleuchtet die unideologische und entkrampfte Art, in der er uns in seinem Buch die Botschaft vermittelt, für die er unterwegs ist: Junge Menschen brauchen für ihre Entwicklung intensiven, direkten und möglichst "wilden" Naturkontakt. Dafür sammelt er Gründe aus den diversen Erfahrungs- und Forschungsgebieten. Er verbindet dabei eigene Beobachtungen mit Ergebnissen der Gehirnforschung und Entwicklungspsychologie. Fast beiläufig streut er im Erzählton Erkenntnisse über ADHS-diagnostizierte Kinder ein und stellt fest, "dass ADHS keine Krankheit, sondern eine Ansammlung von Symptomen bei Kindern ist, die auf mangelhafte Sozialisationserfahrung verweisen", einen Erfahrungsmangel, der auch - aber natürlich nicht ausschließlich - in der Naturferne und Überkontrolliertheit heutiger Sozialisationswelten begründet ist.
Trommer idealisiert Natur und Wildnis nicht, er betont explizit ihre Nicht-Nachhaltigkeit, Unberechenbarkeit und Maßlosigkeit. Das bewahrt ihn auch davor, Wildnis und Zivilisation als absolute Gegensätze zu begreifen, vielmehr sind beide (ohnehin ja dem menschlichen Gehirn entspringende) Begriffe Elemente auf einer "gemeinsamen Skala": "Wir können daher nur von einem relativem Kontrast zwischen Wildnis und Zivilisation ausgehen."
Die Autorenlesung bildet den Auftakt zum "Wildniswochenende" von stratum® - lesen Sie mehr zur Veranstaltungsreihe unter: www.stratum-consult.de/
Eine Voranmeldung wird empfohlen, da die Plätze begrenzt sind! Nutzen Sie hierfür unser Onlineformular unter: www.stratum-consult.de/stratum-ideen/autoren-bücher/anmeldung-autorenlesung/
oder senden Sie uns ein Fax an: 030.223 25 271 |
Wer? |
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stratum® GmbH | Unternehmensentwicklung zur Zukunftssicherung speziell für Non-Profit-Organisationen, D-10245 Berlin | eingetragen am 14.06.2012 | | |
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