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Rubrikeninfo:   Haus & Garten|Solarwärme
Die Sonne schickt keine Rechnung
Solarwärme
Wie funktioniert die solarthermische Anlage?

Bei solarthermischer Nutzung von Sonnenenergie wird die Strahlung der Sonne mittels so genannter Kollektoren in Wärmeenergie umgewandelt. Diese wird i.d.R. zur Erwärmung von Wasser zum Duschen und Waschen oder zur Raumheizung eingesetzt. Solarthermische Anlagen bestehen üblicherweise aus einem Sonnenkollektor, einer Regeleinheit mit Pumpe und einem gut gedämmten Warmwasserspeicher. Im Kollektor sammeln besonders beschichtete Kupferbleche die Solarenergie. Unter den Blechen sind Kupferrohre befestigt, durch die eine Wärmeträgerflüssigkeit fließt. Die Regeleinheit mit der Pumpe sorgt dafür, dass die Wärme abtransportiert wird. Im Speicher wird die Wärme dann durch einen Wärmetauscher an das Speicherwasser abgegeben. So steht das warme Wasser auch nachts oder an Regentagen zur Verfügung.
Bei den Kollektoren unterscheidet man zwei Bautypen: Flach- und Röhrenkollektoren. Der Röhrenkollektor hat einen vergleichsweise höheren Anschaffungspreis (ca. 30%) als ein Flachkollektor, dafür aber auch einen besseren Wirkungsgrad.



Quelle: www.Solifer.de
Das Funktions-Schaubild der Sonnenwärmeanlage zeigt vereinfacht die Fülle der möglichen Problemlösungen. Sie erkennen die drei flüssigen Medien, davon bekommen Sie im Alltag nur das dritte zu sehen - das klare, frisch geheizte Wasser aus der Leitung. In der Ablauflogik ist das erste Medium (grasfarben) die Solarflüssigkeit (Wasser mit Frostschutzmittel). In geringer Menge und möglichst träge zieht dieses Solarwasser durch die Kollektoren. Bei großer Kollektorfläche werden über 90° C erreicht. Diese Wärme übernimmt das System durch einen Wärmetauscher in den Pufferspeicher. Das zweite Medium (apfelfarben), ebenfalls Wasser, füllt den Pufferspeicher und kreist in den Heizkörpern sowie im Heizkessel. Die Wärme für das Duschen gibt der Puffer durch einen weiteren Wärmetauscher in der Frischwasserstation - im Durchlauferhitzerverfahren - an das Trinkwasser (himmelblau) ab, nur nach Bedarf und erst bei Bedarf, in der benötigten Menge. Die drei Wassermedien vermischen sich nie - man könnte sie, wie in der Grafik, einfärben. Zu sehen ist nur das Trinkwasser, so rein wie es in Ihr Haus kommt.


Scheint genug Sonne?

Bekanntlich genießt das Allgäu mehr Sonnentage als Ostfriesland, die Sächsische Schweiz mehr als der Erzgebirgskamm - der Unterschied beträgt höchstens 300 kWh/m2/a. Aber das ist kein Grund zur Sorge. Für eine rentable Anlage genügt die Sonne in unseren Breitengraden praktisch überall. Wo weniger Sonne scheint, müssen wir der Sonne mehr Kollektorfläche anbieten, damit sie das gleiche Ergebnis für uns erzielt, also höchstens ein bis drei Quadratmeter mehr, um dieser Durchschnittszahl gerecht zu werden. Wichtiger sind die Dachrichtung und Dachneigung, und wenn zu hohe Bäume Ihr Haus umgeben, kann es knapp werden.


Scheint die Sonne zur richtigen Jahreszeit?

Ausgerechnet im Sommer leistet die Solarwärmeanlage am wenigsten. Warum? Weil sie nicht mehr Sonne erntet, als im Haus verbraucht oder vergeudet wird. Hat der Pufferspeicher seine höchste Temperatur erreicht und es scheint noch immer die Sonne - dann ist Erntepause. Im Sommer braucht man wenig Wärme, man hätte denn ein Schwimmbad zum Aufheizen. Ist Solarthermie daher nicht widersinnig? Die Antwort erschließt sich beim genaueren Hinsehen: Wann immer die Sonne durch die Wolken bricht, ernten wir Energie, vorausgesetzt, wir verbrauchen zuvor Energie und der Puffer möchte wieder auffüllen. Sogar im Winter beziehen wir kostenlose Sonnenwärme, am meisten in den sechs Monaten der Übergangszeiten, Frühjahr und Herbst plus ein bisserl im Sommer.
Zu allen Zeiten ist jedes bisschen zur Entlastung des Heizkessels willkommen. Im Sommer brauchen Warmduscher wie wir heißes Wasser - dazu bemühen wir den Heizkessel gar nicht erst. Und in der Übergangsjahreszeit (immerhin die Hälfte des Jahres) geht es über weite Strekken auch ohne Kessel.
Das heißt, übers Jahr ersparen wir dem Heizkessel die teuerste aller Betriebsweisen: den teuren Stotterverkehr, mal an, mal aus. Wechselhaftes Wetter im Frühjahr und Herbst, wie in unseren Regionen, bietet beste Bedingungen für die Solarthermie. Entweder es scheint die Sonne, dann bekommt der Kessel nichts zu tun. Oder sie scheint nicht, aber der Puffer ist voller Wärme - dann hat der Kessel auch nichts zu tun.
Nur wenn das miese Wetter anhält, muss der Kessel einspringen. Unter idealen Bedingungen könnte der Kessel in über neun von zwölf Monaten arbeitslos sein.


Basisförderung von Solarkollektoranlagen
Hinweis: Für Anlagen, die auf Gebäuden errichtet werden, bei denen ab dem 01. Januar 2009 der Bauantrag gestellt oder die Bauanzeige erstattet wurde, verringern sich die unten genannten Basisförderbeträge um 25 %.

1. Solaranlagen für die Warmwasserbereitung
Bei der Erstinstallation von Solarkollektoranlagen zur Warmwasserbereitung bis 40 m2 Bruttokollektorfläche beträgt die Basisförderung 60 Euro je angefangenem m2 Bruttokollektorfläche, mindestens jedoch 410 Euro je Anlage.

2. Solarkollektoren für die kombinierte Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, für die Bereitstellung von Prozesswärme und zur solaren Kühlung
Bei der Erstinstallation von Solarkollektoranlagen bis 40 m2 beträgt die Förderung 105 Euro je m2 installierter Bruttokollektorfläche.
Bei der Erstinstallation von Solarkollektoranlagen von mehr als 40 m2 Bruttokollektorfläche auf Ein- oder Zweifamilienhäusern zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung und mit Pufferspeichervolumina von mindestens 100 Litern je m2 Bruttokollektorfläche wird für die ersten 40 m2 105 Euro je m2 Bruttokollektorfläche und für die darüber hinaus errichtete Bruttokollektorfläche 45 Euro je angefangenem m2 Bruttokollektorfläche gewährt.

3. Erweiterung von Solarkollektoranlagen
Für die Erweiterung von bereits in Betrieb genommenen Solarkollektoranlagen um bis zu 40 m2 Solarkollektorfläche beträgt die Förderung 45 Euro je zusätzlich installiertem, angefangenem m2 Bruttokollektorfläche.


Bonusförderungen
Besonders innovative oder effiziente Anwendungen von Solarkollektoranlagen können zusätzlich zur oben genannten Basisförderung mit den folgenden Bonus-Förderungen bezuschusst werden:

Kesseltauschbonus: Die Errichtung von Solarkollektoranlagen wird zusätzlich mit einem Bonus gefördert, sofern gleichzeitig der bisher betriebene Heizkessel ohne Brennwerttechnik durch einen neuen Brennwertkessel nach Energieeinsparverordnung mit Brennstoff Öl oder Gas ersetzt wird. Dieser Bonus wird auch bei der Erstinstallation von Solarkollektoranlagen von mehr als 40 m2 Bruttokollektorfläche auf Ein- oder Zweifamilienhäusern mit Pufferspeichervolumina von mindestens 100 Litern je m2 gewährt. Der Bonus beträgt bei der Kombination von Kesseltausch mit Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung 750 Euro und in der Kombination von Kesseltausch mit Solarkollektoren zur alleinigen Warmwasserbereitung 375 Euro. Diese Förderung ist bis zum 31.12.2009 (Tag der Antragstellung) befristet.
Der Bonus kann nur gewährt werden, wenn der Kesseltausch in Verbindung mit der Errichtung einer Solarkollektoranlage vorgenommen wird. Ein bloßer Kesseltausch ohne Errichtung einer Solarkollektoranlage ist nicht förderfähig.

Gleichzeitigkeit von Kesseltausch und Installation der Solarkollektoranlage: Hierbei ist ein maximaler Zeitrahmen von sechs Monaten zwischen den Inbetriebnahmedaten der Solarkollektoranlage und des Kesseltausches zu beachten. Innerhalb dieser sechsmonatigen Frist muss der Antrag gestellt werden.
Der Bonus für den Kesseltausch muss zusammen mit der Förderung der Solarkollektoranlage beantragt werden. Die Installation des Brennwertkessels ist durch Rechung der Fachfirma nachzuweisen.


Ansprechpartner
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Referate 433-436
Frankfurter Straße 29 - 35
65760 Eschborn
Telefon: 06196 / 9 08 - 6 25
www.bafa.de


Antragsformulare erhalten Sie direkt online beim BAFA


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