Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  projekt 21+ oekologisches und ethisches investment, D-80636 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 29.06.2016
Fehlsteuerung EEG 2016
Punkt 1: Energiewende falsch verstanden
Das BMWi peitscht eine Novelle des EEG durch alle politischen Instanzen. Bürger und Verbände durften ihre Einwendungen vom 14. bis 28. April 2016 (also innerhalb von nur 2 Wochen) einreichen. Dieser kurze Zeitraum konnte von kleinen gemeinnützigen Organisationen oder Genossenschaften kaum genutzt werden. Vor der Sommerpause (9. Juli) sollen Bundestag und Bundesrat nun ein Gesetz verabschieden, das vollkommen falsche Maßstäbe setzt und die Energiewende verteuert und ausbremst, weil veraltete Denkmuster zugrunde liegen.


Was denkt das BMWi

Deutschland verbraucht pro Jahr im Moment etwa 600 Terawattstunden (TWh) Strom. Das BMWi visiert für 2030 einen Stromverbrauch von 612 TWh an und will für 2050 durch Einsparungen 561 TWh erreichen. Danach richtet das Ministerium die Ausbaukorridore. Dieser verminderte Stromverbrauch ist ein wichtiger, aber in diesem Zusammenhang leider sehr einseitiger und veralteter Ansatz, denn das BMWi klammert die Sektoren Wärme, Mobilität und Industrie aus. Für eine sichere und nachhaltige Versorgung müssen wir die Sektoren koppeln und benötigen dadurch mindestens das Drei- bis Fünffache an erneuerbarem Strom.


Die Energiewende benötigt eine Koppelung der Sektoren

Für eine kostengünstige und umfassende Energiewende mit Rohstoffunabhängigkeit und größtmöglichem Klimaschutz muss die Bundesregierung Mobilität, Heizung und Industrie mit dem erneuerbaren Strommarkt koppeln, weil nur Wasser-, Wind- und Sonnenenergie zu 100% heimische und nachhaltige Energiequellen darstellen. Zudem benötigt der erneuerbare Strommarkt die flankierenden Märkte (Heizung, Mobilität und Industrie) als starke Partner zum Ausgleich von Produktionsschwankungen. Im Fachjargon wird dieser Gedanke Sektorenkoppelung genannt.


Was denkt die moderne Forschung

Viele Studien zur Sektorenkoppelung richten sich nach dem vom BMWi geplanten Stromverbrauch und erreichen diese Werte nur mit einer massiven Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent (was wohl unrealistisch ist).
Wissenschaftliche Studien, die Sektorenkoppelung unabhängig von bundespolitischen Zahlenvorgaben betrachten, gehen dagegen von einer deutlichen Steigerung des Strombedarfs aus. Das Umweltbundesamt (UBA) legte bereits im Oktober 2013 ein umfassendes Szenario vor und gibt einen Jahresstrombedarf von 3.000 TWh bis 2050 an (gegenüber 561 TWh des BMWi). Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin legte nun ihrerseits aktuelle Zahlen vor. Obschon in deren Szenario die elektrische Energie kaum umgewandelt, sondern weitgehend direkt (und damit sehr effizient) genutzt wird, gehen die Experten vom HTW mindestens von einer Verdoppelung des heutigen Strombedarfs aus (auf 1.350 TWh).


Fehlstellung Ausbauzahlen

Das BMWi legt also vollkommen falschen Zahlen zugrunde und handelt danach. Derzeit verlangsamt das BMWi die Fortentwicklung der Erneuerbaren Energien zum Beispiel durch enge Ausbaukorridore.
Für eine ausreichende und nachhaltige Versorgungssicherheit müsste das BMWi das Tempo der letzten Jahre laut der HTW-Studie dagegen deutlich beschleunigen, nämlich um das Vier- bis Fünffache!


Was tun

Die gemeinnützige Organisation energie neu denken gUG forderte von den Bundesparlamentariern und Bundesratsmitgliedern eine Korrektur der Novellierung des EEG. Mit mehreren Briefen informierte der Think Tank die Politiker über die Fehlsteuerungen und bietet Alternativen für ein konsequentes und rasches Gegensteuern.
Die Briefe und eine Übersicht mit allen angeschriebenen Politikern finden sich auf www.energie-neu-denken.de/eeg-2016 .



energie neu denken gUG
energie neu denken setzt sich für den bürgernahen Ausbau der Erneuerbaren Energien ein. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft kämpft für eine volkswirtschaftlich sinnvolle, gerechte und sozial verträgliche Transformation des deutschen Strommarktes. Dazu organisiert energie neu denken Informationsveranstaltungen, berät Umweltorganisationen und setzt Kampagnen für Erneuerbare Energien und gegen atomare und fossile Techniken um.

Für Fragen steht Ihnen Frau Trudel Meier-Staude (Tel. 089-35 65 33 44, Mail info@energie-neu-denken.de) von energie neu denken gUG gerne zur Verfügung.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
BUND-Einkaufsführer "Torffrei gärtnern" Moore und Klima schützen

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft

Solaranlagen für private Haushalte: Das sind die Vorteile

10.04.2024
Starke Unterstützung für den Natürlichen Klimaschutz in den Kommunen Beschluss des Haushaltsausschusses zu Förderung in Höhe von knapp 200 Mio. Euro

EU: Verpackungen werden umweltfreundlicher Ein weiterer wichtiger Schritt nach umfangreichen Verhandlungen