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Energie   
Schornsteinfegermessung zu teuer und oft unsinnig
Bund der Energieverbraucher kritisiert Zwang zur Schornsteinfegermessung.
Auf dem vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg veranstalteten Expertenfachgespräch über Schornsteinfegerarbeiten am 21. und 22. Januar 2004 in Stuttgart hat der Bund der Energieverbraucher e.V. die oft unsinnigen und überzogenen Schornsteinfegerarbeiten kritisiert. Der staatliche Zwang zur Messung sei für häusliche Gas- und Ölheizungen zumindest in jährlichen Intervallen nicht zu rechtfertigen.

"Das Beispiel anderer europäischer Länder zeigt, dass der in Deutschland betriebene Aufwand für die jährlichen Schornsteinfegermessungen nicht nur überflüssig ist sondern auch in geradezu groteskem Missverhältnis zur erzielten Energieeinsparung steht. Die Schornsteinfeger und ihre Fachkunde werden jedoch dringend gebraucht, um die ab 2006 nach EU-Recht vorgeschriebenen Energiepässe zu erstellen und die Schwachstellen von Gebäude und Heizung dingfest zu machen", äußerte der Vereinsvorsitzende Dr. Aribert Peters. "Das Messprotokoll des Schornsteinfegers wird von den Haushalten nicht verstanden. Deshalb hat der Bund der Energieverbraucher zusammen mit den Fachverbänden des Schornsteinfegerhandwerks eine verständliche Erläuterung erarbeitet, unterstützt vom Umweltbundesamt. Diese Broschüre verdient stärkere Verbreitung. Die Schornsteinfeger setzen dieses Angebot zur Verbraucheraufklärung leider kaum ein".

Dr. Gerhard Luther, Physiker an der Universität des Saarlandes, kritisiert in einem Hintergrundbeitrag einen grundsätzlichen Denkfehler der Messungen. Der vom Schornsteinfeger hinter dem Heizkessel gemessene Bruttoabgasverlust sei überhaupt nicht der wirklich durch den Schornstein ungenutzt in die Atmosphäre abgegebene Abgasverlust der Feuerungsanlage. Dieser Nettoabgasverlust müsse nämlich auch die Kaminwärme, die ja meist als Nutzwärme an das Haus übertragen wird, berücksichtigen. Die nach bisheriger Praxis beanspruchten Energieeinsparungen bezeichnete Luther als Luftbuchungen. Die derzeitigen Abgasmessungen seien daher physikalisch unsinnig und sollten eingestellt werden.

"Der Heizkeller muss von bürokratischen und überteuerten Zwängen befreit werden", fasste der Vorsitzende Dr. Aribert Peters den Reformbedarf zusammen.

Der Bund der Energieverbraucher hat Grundsätze für eine Entrümpelung der staatlichen Auflagen zum Betrieb einer Feuerungsanlage zusammengestellt und auf dem Expertenfachgespräch in die Diskussion eingebracht.



Hintergrundpapiere: Physikalische Grundlagen

 
Quelle: Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
http://www.energienetz.de/
info@energieverbraucher.de
    

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