Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Einrichten & Wohnen alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Einrichten & Wohnen    Datum: 08.07.2024
Fürs Klima, gegen die Wohnungsnot:
Wie die EU eine freiwillige Reduzierung der Wohnfläche fördern kann
Die Wohnungspolitik der EU steht vor der Aufgabe, angemessenen Wohnraum für alle bereitzustellen und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren. Wenn Menschen ihre Wohnfläche freiwillig reduzieren, können sie einen bedeutenden Beitrag zu diesem Ziel leisten. Um dies zu ermöglichen, sollte die EU den Bau von kleineren Wohnungen in einem attraktiven Umfeld und eine flexiblere Nutzung des vorhandenen Wohnungsbestands fördern, so das Fazit einer Studie mit Beteiligung des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS).

© Anja; Pixabay.com
"Bauen und Wohnen tragen wesentlich zum Klimawandel bei. Durch eine Verkleinerung der Wohnfläche würden Treibhausgas-Emissionen, insbesondere vom Heizen, reduziert. Wir wollten verstehen, unter welchen Bedingungen das in Europa funktionieren könnte", sagt RIFS-Direktorin Doris Fuchs, Ko-Autorin der Studie. Die Forschenden untersuchten dafür die Akzeptanz, die Motivation und die erwarteten Auswirkungen einer freiwilligen Wohnflächenreduzierung in fünf EU-Ländern: Deutschland, Lettland, Schweden, Spanien und Ungarn. Die Arbeit entstand in dem Projektkonsortium "EU 1,5° Lebensstile", das vom RIFS koordiniert wird.

Im Zentrum standen Fragen wie: Was kann die Europäerinnen und Europäer dazu motivieren, auf kleinerem Raum zu wohnen? Welche Auswirkungen hätte die Verkleinerung, zum Beispiel auf das nachbarschaftliche Zusammenleben oder das Konsumverhalten? Welche gesellschaftlichen Veränderungen könnten zur Zufriedenheit mit der reduzierten Wohnfläche beitragen? Antworten erhielten die Forschenden bei interaktiven Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessenvertretern aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien in den fünf Ländern.

Kaum Bereitschaft, die Wohnfläche freiwillig zu verringern
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf ist in Europa zwischen den Jahren 2000 und 2018 um 16 Prozent gestiegen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind allerdings groß: In Lettland liegt die Wohnfläche bei 29,6 Quadratmetern, in Schweden hingegen bei 48,7 Quadratmetern. "Dennoch äußerten die Befragten in allen Ländern ähnliche Bedenken bezüglich einer Verkleinerung: Sie fürchteten eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit und Privatsphäre und beschrieben den Wohnungsmarkt als schwierig. Wer Wohneigentum erwirbt, sieht dies als langfristige Geldanlage, die auch mit sozialem Status verbunden ist", sagt Erstautor Matthias Lehner (Universität Lund).

Die Bereitschaft zur Reduzierung von Quadratmetern war unter den Teilnehmenden der Workshops in Spanien mit 42 Prozent am höchsten, in Ungarn bekundeten nur 15 Prozent Bereitschaft zum Umzug. Noch unpopulärer als kleinere Wohnungen war in allen Ländern die Vorstellung, gemeinsam mit anderen in einer Wohn- oder Hausgemeinschaft zu leben. Ungarische Befragte fühlten sich hiervon an negative Erfahrungen mit dem erzwungenen Zusammenleben während der Sowjetzeit erinnert.

Attraktives Umfeld erleichtert Entscheidung
Trotz vielfältiger Herausforderungen sei aber auch deutlich geworden, dass EU-Bürgerinnen und -Bürger sich für eine Verringerung der Wohnfläche entscheiden könnten, wenn die Bedingungen stimmen, so Fuchs: "Häufig genannt wurden zentral gelegene Wohnungen in einem grünen, freundlichen und sicheren Umfeld mit Dienstleistungs- und Freizeitangeboten. Dies sollte verbunden sein mit attraktiven gemeinschaftlichen Einrichtungen und öffentlichen Räumen, die den geringeren privaten Lebensraum kompensieren und das Lebensgefühl insgesamt verbessern."

Wenn die EU eine Verringerung der Wohnfläche fördern will, so die Forschenden, sollte sie den Bau von kleineren Wohnungen in einer lebenswerten städtischen Umgebung fördern. Der vorhandene Wohnungsbestand sollte effizienter genutzt werden, etwa durch die Teilung oder Zusammenlegung von Wohnungen für unterschiedliche Haushaltsgrößen, die Förderung von Wohngemeinschaften und die Verbesserung der Nachhaltigkeit durch Renovierungen. Hierfür seien entsprechende Gesetze und wirtschaftliche Anreize für Bau und Planung notwendig. Aber auch "weiche Werte" wie eine gute Gemeinschaft seien wichtig, die Politik solle daher Initiativen für sozialen Zusammenhalt und Inklusion unterstützen.

Lehner, M., Richter, J. L., Kreinin, H., Mamut, P., Vadovics, E., Henman, J., Mont, O., & Fuchs, D. (2024). Living smaller: acceptance, effects and structural factors in the EU. Buildings and Cities, 5(1), pp. 215-230. doi.org/10.5334/bc.438

Am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) werden Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft erforscht, aufgezeigt und unterstützt. Es ist seit 2023 ein Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, eingebunden ins Deutsche Geoforschungszentrum GFZ Potsdam. Der Forschungsansatz ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, politischen Institutionen, kommunalen Verwaltungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden von allen getragene Lösungen entwickelt. Zentrale Forschungsthemen sind unter anderem die Energiewende, der Klimawandel und soziotechnische Wandel, aber auch Fragen der nachhaltigen Governance und Partizipation. Ein starkes nationales und internationales Partnernetzwerk verbunden mit einem Fellow-Programm unterstützen das Institut.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

21.10.2024
Tosca veröffentlicht den Nachhaltigkeitsbericht 2024 und treibt die Transformation zur Nachhaltigkeit voran Der Bericht unterstreicht Toscas führende Position in der Wende hin zu wiederverwendbaren Verpackungen.


Der Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 209 Consumenta mit Spitzenköchinnen; Arielle, Zoe und Kirschbaumküche; Tag des Schreiners; HEWA Fotos; Wohnungssuche; Riesensofa übrig; Tischphilosophisches;


16.10.2024
Generation 55+ legt Wert auf Regionalität VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps für einen nachhaltigeren Einkauf

15.10.2024
Liofit schenkt E-Bike Akkus ein zweites Leben Mit Innovation und Leidenschaft für mehr Nachhaltigkeit der E-Bike Branche


Fotoausstellung Klimagerecht leben Oikocredit präsentiert Bilder in Lüneburg vom 22. - 27. Oktober


14.10.2024
BSH-Studie: Mehr Hitzewellen in der Ostsee 2022 verzeichnete die Ostsee regional die drittwärmsten bis wärmsten Sommer- und Herbsttemperaturen an der Oberfläche seit 1997

Klimakrise wirkt sich massiv auf bayerische Staatswälder aus Gewinnzahlen bei der Holzwirtschaft dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die bayerischen Staatswälder massiv unter der Klimakrise leiden.

Kostensenkung und Nachhaltigkeit durch genauere Kontrolle: Kimberly-Clark Professional((sup))TM((/sup)) bietet kostenfreie Audits für Spendersysteme an


13.10.2024
Tierschutz verbessern, um die nächste Pandemie zu verhindern: VIER PFOTEN mit Aktion beim World Health Summit in Berlin

12.10.2024
Einsatz von modernen Kuttern in allen Bereichen So finden Sie das richtige Modell für Ihre Bedürfnisse


11.10.2024
Ursula Hudson Preis 2025 Auszeichnung für inspirierende Gesichter und Projekte der Ernährungswende startet in die fünfte Runde

Wasser - eine grundlegende Ressource unseres Planeten BMUV und BMBF nehmen WGBU-Gutachten "Wasser in einer aufgeheizten Welt" entgegen

Keine Kompromisse beim Wassercent! BUND Naturschutz stellt Position zum Wassercent vor. Keine Ausnahmen für Industrie, Landwirtschaft und Wasserkraft. Besonderer Schutz des Tiefengrundwassers.

Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen: Unser Wald wird vielfältiger und damit widerstandsfähiger und war in den letzten zehn Jahren eine CO2-Senke

Wassererlebnishaus Fuldatal feiert 25-jähriges Jubiläum Umweltzentrum bringt Kindern und Erwachsenen die Natur näher

Zero Waste im Kleiderschrank VERBRAUCHER INITIATIVE beim Forum Citizen Science 2024

Nachhaltig und ohne Tierversuche Beauty-Pflege auf die umweltfreundliche Art


10.10.2024
Novellierung des Tierschutzgesetzes zu Mährobotern reicht nicht aus Igelschützer lassen den Mähroboter in der Nacht stehen!

"Bau-Turbo" führt zu weiterer Preissteigerung und Verdrängung auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt Gemeinsames Forderungspapier. Agrar- und Grünlandflächen erhalten

Bayerns Geschenk an fossile Konzerne: CSU und Freie Wähler verhindern Erdgas-Förderabgabe

 

 
An unhandled exception occurred at 0x4BED6800 : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x4BED6800 An unhandled exception occurred at 0x0045635E : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x0045635E 0x004A15BC