Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 23.11.2022
Illegaler Flughafenbau: Umweltgruppen verklagen die albanischen Behörden
Flughafen stellt eine massive Bedrohung für das Ökosystem des Landschaftsschutzgebiets Vjosa-Narta dar
Die albanischen Naturschutzorganisationen PPNEA und AOS haben heute mit Unterstützung der internationalen Naturschutzorganisation EuroNatur und internationalen Wissenschaftlern eine Klage beim albanischen Verwaltungsgericht eingereicht, mit der sie die Verwaltungsabläufe für den Bau des Flughafens Vlora anfechten. Die Bauarbeiten in der Narta Lagune finden in einem der wichtigsten Feuchtgebiete entlang der Adria mit großer biologischer Vielfalt statt, das zudem auf einer wichtigen Flugroute für viele Zugvögel liegt. Mit der Fortführung der Bauarbeiten verstoßen die albanischen Behörden gegen nationale Gesetze und internationale Konventionen, umgehen die eigentlich vorgegebenen Verfahren und ignorieren die Hinweise internationaler Institutionen.

Der Bau des Flughafens Vlora hat bereits begonnen.
© PPNEA
Die Kläger haben Fakten und Erkenntnisse über die Verletzung des Schutzgebietsgesetzes, des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung, des Raumplanungsgesetzes und der vorvertraglichen Konzessionsverfahren vorgelegt. Darüber hinaus werden die Kläger darauf hinweisen, dass das Vorgehen der Behörden Unregelmäßigkeiten aufweist, dass es an Transparenz und Beteiligung der betroffenen Parteien mangelt und dass wesentliche Entscheidungsverfahren umgangen wurden. Zusammengefasst: Der Bau des Flughafens ist illegal, mit besorgniserregenden und unumkehrbaren negativen Auswirkungen auf die Natur und Umwelt in dem Schutzgebiet. Die Kläger sind bereit, den Rechtsstreit durch alle gerichtlichen Instanzen bis hin zum Obersten Gerichtshof des Staates Albanien zu führen, um das Ökosystem zu erhalten und so stellvertretend für das Recht der im Schutzgebiet Vjosa-Narta lebenden Tier- und Pflanzenarten einzutreten.

Aleksandër Trajçe, Geschäftsführer von PPNEA, erklärt: "Wir haben unsere Besorgnis über den Bau des Flughafens Vlora geäußert, seit die ersten Pläne für seinen Standort der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Es ist unvorstellbar, dass eine so riesige Infrastrukturbaumaßnahme in einem Schutzgebiet stattfinden soll, dessen Zweck es eigentlich ist, Projekte wie diese an solchen aus naturschutzfachlicher Sicht wertvollen Stellen zu verhindern. Wenn dieses Projekt mit all den Unregelmäßigkeiten, die von unzähligen nationalen und internationalen Experten nachgewiesen wurden, weitergeführt wird, dann ist das gesamte Schutzgebietsnetz Albaniens für die Zukunft gefährdet. Nichts kann verhindern, dass weitere Infrastrukturinvestitionen in Schutzgebieten stattfinden und die ökologische Integrität und das Naturerbe Albaniens zerstören, das wir für künftige Generationen bewahren sollten."

Für Flamingos ist die Narta-Lagune ein hervorragender Lebensraum.
© PPNEA
Seit Beginn der Baumaßnahmen für den Flughafen Vlora ist weniger als ein Jahr vergangen. Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen auf nationaler und internationaler Ebene haben die albanische Regierung wiederholt aufgefordert, den Bau des Flughafens Vlora im per Gesetz geschützten Landschaftsschutzgebiet Vjosa-Narta zu stoppen. Die Regierung hat jedoch nichts unternommen, und der Bau wird ohne jegliche Bedenken fortgesetzt.

Vjosa-Narta ist als "geschützte Landschaft" Teil des albanischen Schutzgebietsnetzes und ist als "Important Bird Area" (IBA), "Key Biodiversity Area" (KBA), und als offizielles Kandidatengebiet für das Emerald Network im Rahmen der Berner Konvention anerkannt. Es erfüllt zudem alle Kriterien für die Einstufung als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung im Rahmen der Ramsar-Konvention. Vjosa-Narta spielt eine wichtige Rolle im gesamten Schutzgebietsnetzwerk Albaniens. Der massive Bau im Herzen des Schutzgebiets würde das gesamte natürliche Ökosystem des Feuchtgebietes dauerhaft schädigen.

Taulant Bino, Leiter der Albanischen Ornithologischen Gesellschaft, erklärt: "Es ist undenkbar, dass Albanien seinen Beitrag zum Schutz des nationalen und internationalen Naturerbes durch den Bau eines Flughafens schmälert, der die biologische Vielfalt des Vjosa-Narta-Schutzgebiets und anderer wichtiger adriatischer Feuchtgebiete zerstört. Ein Flughafen in einem künftigen Natura-2000-Gebiet ist ein No-Go für den EU-Beitritt."

Annette Spangenberg, Leiterin Naturschutz bei EuroNatur: "Mit dem Bau eines Flughafens in einem per Gesetz geschützten Gebiet umgeht die albanische Regierung den Rechtsstaat zum Nachteil der Natur und zu Gunsten von Partikularinteressen. Solche Vorgänge sollten auch bei der Europäischen Union Misstrauen erwecken."

Hintergrundinformationen:
Das Schutzgebiet Vjosa-Narta ist eines der wichtigsten Ökosysteme Albaniens, das zweitwichtigste Feuchtgebiet Albaniens und Heimat wichtiger Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist Teil mehrerer ökologischer Netze und liegt an der adriatischen Zugroute, die mehr als 220 Vogelarten beherbergt.

Nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen haben sich von Anfang an gegen die Pläne für den Bau eines Flughafens im Schutzgebiet Vjosa-Narta ausgesprochen. Offene Briefe an die Behörden, Kundgebungen und die Überarbeitung des UVP-Berichts sind einige der Maßnahmen, die ergriffen wurden, um sich dem illegalen Bau des Flughafens im Vjosa-Narta-Schutzgebiet zu widersetzen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
BUND-Einkaufsführer "Torffrei gärtnern" Moore und Klima schützen

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft

Solaranlagen für private Haushalte: Das sind die Vorteile

10.04.2024
Starke Unterstützung für den Natürlichen Klimaschutz in den Kommunen Beschluss des Haushaltsausschusses zu Förderung in Höhe von knapp 200 Mio. Euro

EU: Verpackungen werden umweltfreundlicher Ein weiterer wichtiger Schritt nach umfangreichen Verhandlungen