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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 30.07.2024
Japankäfer - Gefahr durch invasiven Käfer
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ruft die Bürger:innen auf, mitzuhelfen, dass sich der gefährliche Schädling in Deutschland nicht ausbreitet. Der Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Schweiz nahe der Grenze, unter anderem in Basel, gefunden worden. Sollte er sich weiter ausbreiten, drohen massive Schäden bei vielen Baumarten, Weinreben und landwirtschaftlichen Kulturen.

Erste Maßnahmen
Deshalb haben die Behörden im angrenzenden Lörrach (Südbaden) eine sogenannte Pufferzone eingerichtet. Dort gelten verschiedene Einschränkungen. Unter anderem dürfen Privatpersonen und Betriebe, die mit Grünschnitt oder Erde arbeiten, dieses nicht mehr in andere Gebiete außerhalb der Zone bringen. Damit soll verhindert werden, dass Larven in der Erde oder Käfer an den Blättern in umliegende Bereiche eingeschleppt werden. In der "Befallszone", die sich in einem Radius von einem Kilometer um die Fundstelle erstreckt, gilt zudem ein Bewässerungsverbot. Geräte und Fahrzeuge müssen innerhalb des Ein-Kilometer-Radius gesäubert werden, wenn Böden damit bearbeitet wurden.

Wie sieht er aus?
Die Japankäfer sind 8 bis 11 Millimeter lang. Sie ähneln dem heimischen Gartenlaubkäfer. Das Halsschild des Japankäfers schimmert auffällig goldgrün. An jeder Körperseite befinden sich unterhalb der Flügeldecken, jedoch gut sichtbar, fünf weiße Haarbüschel sowie zusätzlich zwei Büschel am letzten Körpersegment. Der Käfer zeigt ein spezielles Alarmverhalten, wodurch er gut von anderen Käfern zu unterscheiden ist: Er spreizt ein Beinpaar seitlich ab (JKI).

Warum ist er so gefährlich?
Der aus Asien stammende Fraßschädling stellt ein erhebliches Risiko für die Land- und Forstwirtschaft dar. Erfahrungen aus Italien zeigen, dass sich das Insekt innerhalb der ersten Jahre seines Auftretens bis zu zehn Kilometer pro Jahr ausbreiten kann.

Mit über 300 Wirtspflanzenarten - darunter auch viele Baumarten, landwirtschaftliche Kulturen und Weinreben - kann er immense Schäden verursachen. Der Käfer, der als prioritärer Quarantäneschädling eingestuft ist, befällt Blätter, Blüten und Früchte, während seine Larven die Wurzeln angreifen. Dies führt zu erheblichen Pflanzenschäden und kann im Extremfall zum Absterben der Pflanzen führen.

Wie kommt er zu uns?
Der Japankäfer kann überall nach Deutschland eingeschleppt werden, etwa als "Blinder Passagier" an Fahrzeugen oder mit Pflanzen und Pflanzenteilen wie einem Blumenstrauß. Um eine Einschleppung zu verhindern, sollten Reisende Fahrzeuge und Gepäck vor der Rückreise aus stark befallenen Regionen (Norditalien, Südschweiz) gründlich kontrollieren. Zudem sollten keine Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte mitgebracht werden.

Was können die Bürger:innen tun?
Die Früherkennung ist das A und O bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer. Sind Käfer gesichtet, müssen sofort Maßnahmen von behördlicher Seite, wie gerade in Lörrach, ergriffen werden. Auch Bürger:innen müssen mithelfen. Wird ein verdächtiger Käfer gefunden, sollte man diesen einfangen und in einem verschlossenen Gläschen der Behörde (Pflanzenschutzamt) zur exakten Bestimmung mit Datum und Fundort übergeben.

Generell gilt: Unabhängig von der Art des Schädlings, Pilzes oder Bakteriums kann es helfen, die Sohle der Schuhe regelmäßig zu säubern und zu desinfizieren. In anderen Ländern zum Beispiel in Großbritannien ist dies bereits eine Selbstverständlichkeit

Was machen die zuständigen Behörden?
Das BMEL und sein Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, das Julius-Kühn-Institut (JKI), beobachten die Situation und kooperieren mit den zuständigen Stellen für Pflanzengesundheit in den Bundesländern sowie mit Partnerländern in der EU und der Schweiz. Für die Kontrolle und die Einleitung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen vor Ort, die auf die Ausrottung der Käfer abzielen, sind die Bundesländer verantwortlich. Bereits im Frühjahr 2022 hatte das JKI in Zusammenarbeit mit den Bundesländern einen Notfallplan erarbeitet. Erfahrungen aus Italien zeigen, dass sich das Insekt innerhalb der ersten Jahre seines Auftretens bis zu zehn Kilometer pro Jahr natürlich ausbreiten kann.

Seit wann breitet er sich in Europa aus?
Seit 2014 breitet sich der Japankäfer in Europa aus, insbesondere in der Lombardei (Italien) und seit 2020 auch im Tessin (Schweiz). Neue Funde wurden 2023 nördlich der Alpen und im Wallis verzeichnet. Im Sommer 2024 wurde ein Ausbruch in Basel registriert.

Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.

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