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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 30.09.2024
Im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels
Kleinbäuerinnen und -bauern in Afrika setzen verstärkt auf Biodiversität
Wie stark verändert der Klimawandel Afrikas natürliche Vielfalt? Wie schädigt er Afrikas Landwirtschaft? Dazu hat Cotton made in Africa (CmiA), der international anerkannte Standard für nachhaltig produzierte Baumwolle, zusammen mit dem Zambia Agriculture Research Institute jene Menschen befragt, die vom Klimawandel inzwischen existenziell bedroht sind: Baumwollbäuerinnen und -bauern in Sambia. Sie beobachten nicht nur, wie die Folgen des Klimawandels ihre Arbeit und ihr Leben tagtäglich bedrohen. Sie wissen auch: Es gibt Mittel, um ihnen effektiv entgegenzuwirken.

Der Verlust der Biodiversität und die Folgen des Klimawandels setzen dem Baumwollanbau südlich der Sahara aktuell stark zu. Doch wie spüren die Menschen vor Ort die Veränderungen? Cotton made in Africa setzt sich aktiv für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität in den afrikanischen Anbaugebieten ein. In Gruppendiskussionen diskutierte die Aid by Trade Foundation (AbTF), Trägerin von CmiA, darum mit Landwirt*innen in Sambia, woran sie die Veränderungen der biologischen Vielfalt ausmachen und mit welchen Maßnahmen sie gegen die Folgen des Klimawandels, den Verlust der Biodiversität und eine abnehmende Bodenfruchtbarkeit kämpfen. "Mit den Bäuer*innen gemeinsam Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren stand im Fokus der Gespräche", fasst Nina Schöttle, Projekt Managerin Monitoring and Evaluation, die vor Ort gewonnenen Erkenntnissen zusammen und ergänzt: "Es geht darum, mit umfassenden Maßnahmen, die die Menschen in den Anbauregionen aktiv einbeziehen, die Abnahme an Biodiversität zu stoppen und die Resilienz der Kleinbäuer*innen in Afrika zu steigern."

Afrikanische Kleinbäuer*innen berichten über abnehmende Biodiversität und ihre Folgen
Die Abnahme der Biodiversität ist im ländlichen Afrika laut Studienergebnissen deutlich spürbar. Abholzung, Wasserknappheit, Wilderei sowie die Ausweitung von Siedlungen hätten viele Wildtierarten stark beeinträchtigt, sogar zum Aussterben einiger Tierarten geführt und viele Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren geschürt. Ein weiteres Problem ist ebenso die Wasserknappheit in Flüssen, die durch unzureichenden Niederschlag in Folge des Klimawandels verstärkt wird.

Die Landwirt*innen berichteten in den Diskussionsgruppen von verschiedenen Methoden, die sie anwenden, um Veränderungen der biologischen Vielfalt auf den Feldern und der Umgebung zu beobachten. Einigen Landwirten zufolge deute das Fehlen von Pilzen in den Wäldern darauf hin, dass die biologische Vielfalt abgenommen habe. Auch Veränderungen der Bodenstruktur und -farbe weise ihrer Erfahrung nach auf eine verschlechterte Bodenqualität hin. In einigen Fällen wurde das Auftreten bestimmter Unkräuter, wie z. B. des Hexenkrauts und des Jakobskreuzkrauts, festgestellt, was sie als Indiz für Veränderungen im biologischen Gleichgewicht werten. Als weiteres Merkmal beobachten sie klimatische Schwankungen, wie ungewöhnlich hohe und niedrige Temperaturen und unregelmäßige Niederschlagsmuster.

In den Diskussionen mit den Bäuer*innen vor Ort wurde deutlich, wie stark die abnehmende Biodiversität Einfluss auf ihre Felder hat. So habe die Bodenfruchtbarkeit abgenommen, was zu geringeren Erträgen geführt habe. Die Studie macht deutlich: Früher konnten die Bauern ohne Düngemittel gute Ergebnisse erzielen, heute ist dies nicht mehr möglich. Buschfeuer und der wahllose Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln haben die Vorkommen an nützlichen Bodenmikroorganismen wie Regenwürmern geschädigt, die beim Abbau von organischem Material helfen.

Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität
Die Kleinbäuer*innen in den insgesamt sechs Gruppendiskussionen stellten klar heraus, dass die Art der Bewirtschaftung ihrer Baumwollfelder einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der Böden und die Biodiversität in ihrer Umgebung hat. Darum wenden die Kleinbäuerinnen und Kleinbauen für ihre Felder Fruchtwechsel oder das integrierte Pflanzenschutzmanagement an. Damit beschränken sie den massiven Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel auf ein notwendiges Minimum und weichen stattdessen auf biologische Alternativen aus, um der Verarmung der Ackerböden entgegenzuwirken. Darüber hinaus greifen sie auf regenerative Praktiken wie Direktsaat (no-till oder zero tillage) zurück. Dabei wird auf die Bodenbearbeitung verzichtet und mit Kompost sowie organischem Material, wie etwa Kuhdung, die Qualität der Böden verbessert.

Die Förderung nachhaltiger Praktiken für mehr Klima- und Umweltschutz in der Landwirtschaft sind im Standard von Cotton made in Africa seit vielen Jahren verankert und werden in den regelmäßig stattfindenden Schulungen den Kleinbäuer*innen vermittelt. Insgesamt ist das Ziel von CmiA mit Schulungsinhalten wie diesen, die Resilienz der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen und ihre Lebensgrundlage langfristig zu verbessern.

Durchgeführt wurde die Umfrage vom Zambia Agriculture Research Institute (ZARI) in Kooperation mit der Aid by Trade Foundation mit 6 Fokusgruppen in Sambia im Juli 2024. Die Gruppe von CmiA Kleinbäuer*innen setzte sich aus 46% Männern und 54% Frauen zusammen. Von dieser Gesamtzahl leben 66 % seit ihrer Geburt und 34% seit 10 bis 20 Jahren in diesen Gebieten.

Lesen Sie mehr über die Biodiversität in Farming Communities

Über Cotton made in Africa:
Die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) wurde 2005 unter dem Dach der in Hamburg ansässigen Aid by Trade Foundation (AbTF) gegründet. CmiA ist ein international anerkannter Standard für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika und vernetzt afrikanische Kleinbäuer*innen mit Handelsunternehmen und Modemarken entlang der globalen Textilwertschöpfungskette. Ziel der Initiative ist es, durch Handel, statt Spenden die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von rund einer Million Kleinbäuer*innen samt ihren Familien zu verbessern. Darüber hinaus profitieren auch die Beschäftigten der Entkörnungsfabriken von besseren Arbeitsbedingungen. Weitere Projekte in den Bereichen Schulbildung, Umweltschutz, Gesundheit und Förderung von Frauengruppen unterstützen bäuerliche Gemeinschaften bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Erfahren Sie mehr auf: cottonmadeinafrica.org.

Über die Aid by Trade Foundation:
Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren verifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa (CmiA), Cotton made in Africa Organic (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard (RCS) und The Good Cashmere Standard (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die verifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.

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