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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Gesundheit & Wellness    Datum: 31.05.2010
Tabaklobby hat weiter enormen Einfluss
Experte: "Philip Morris präsentiert sich als Jugendschützer"
Europa ist für die Tabakindustrie weiterhin höchst lukratives Terrain (Foto: pixelio.de/Desche)
San Francisco/Gerlingen (pte/31.05.2010/13:59) - Die Tabakindustrie lenkt weiter mit hohem Geschick Gesellschaft und Politik, so sehr auch die negativen Folgen des Rauchens im allgemeinen Bewusstsein verankert sind. Im "American Journal of Public Health" zeigen US-Forscher in mehreren Studien, dass der Einfluss weit subtiler geschieht als von vielen vermutet wird. Für ihre Analyse konnten die Forscher auf 50 Mio. Dokumente rund um die Rauchergesetzgebung der USA zurückgreifen, die an der University of California in San Francisco www.ucsf.edu gesammelt werden.

Scheinheilige Raucherprävention

Die erste Studie widmete sich einem weit verbreiteten Raucherpräventions-Programm für Jugendliche, das von der Tabakindustrie finanziert wird. Dessen Hauptfunktion sei, das Image der Tabakindustrie zu verbessern und Regulierungen zurückzudrängen, so die Forscher. Die Gesetzesgeber sollten vorsichtig sein, ähnliche Selbstregulierungen zu akzeptieren, da diese kaum wirksam seien und der Industrie selbst zugute kommen würden, empfehlen sie.

Der Gerlinger Thoraxchirurg Thomas Kyriss, der 2008 die Lobbyarbeit der Tabakindustrie in Deutschland analysiert hat, bestätigt das gegenüber pressetext. "Philip Morris etwa präsentiert sich heute als Jugendschutzorganisation. Propagiert werden jedoch einzig Studien, deren Wirksamkeit bestritten wird", so der Mediziner. Als einzig effektive Maßnahmen, um Rauchen bei Jugendlichen zu verhindern, sieht Kyriss das Abhängen von Zigarettenautomaten, das Werbeverbot oder auch die Erhöhung der Steuern.

Krieg erzeugt Raucher

Die zweite Untersuchung der US-Forscher analysierte die Situation von Kriegsveteranen, die während ihres Militärdienstes zu rauchen begannen und später infolge dieser Gewohnheit schwer behindert wurden. Anspruchsforderungen auf Behindertenpension verliefen aufgrund geschickten Zusammenspiels von Regierung, Tabakindustrie und Veteranenorganisationen stets ergebnislos, konnte gezeigt werden. Grund ist, dass den Veteranen "gewolltes Fehlverhalten" unterstellt wurde, obgleich die lange gängige Militärpraxis oft zum Rauchen animiert habe.

Auch in Europa erzeugte der Krieg viele spätere Raucher. Bekannt ist hier etwa die Zigarettenmarke Reemtsma - 2002 wurde die deutsche Erfolgsmarke von britischen "Imperial Tobacco" übernommen - die im Nationalsozialismus ihre Umsätze verzehnfachte. Nach Bestechungen führender NS-Politikern in Millionenhöhe waren kostenlose Zigaretten, Vergünstigungen für Soldaten und Werbungen in der Parteizeitschrift plötzlich kein Gegensatz mehr zum stets propagierten "gesunden Volkskörper".

David gegen Goliath

Der Tabakindustrie ist es lange gelungen, dass wissenschaftliche Forschung wie etwa die zum Lungenkrebs seit den 60er-Jahren ohne Folgen blieb. Tatsächlich zum Problem wurden erst in den 90ern kostspielige Raucherprozesse in den USA, berichtet Kyriss. "Diese Verluste waren ein Schlag für die Tabakindustrie und haben ihre Position in den Medien und in der Politik wesentlich geschwächt." Der heutige Einfluss Internet, im Lobbyismus und direkt in der Politik über Beziehungen und Parteispenden sei jedoch weiterhin immens und das Vorgehen des Nichtraucherschutzes erinnere finanziell noch immer an David und Goliath.

Immerhin gewinnt das Thema Rauchfreiheit heute an Terrain, wobei laut dem Experten WHO und Krebsforschungszentren einen wichtigen Beitrag geleistet haben. "Wenigstens weiß heute jedes Kind, dass Rauchen gefährlich ist, bei Passivrauchen ist man noch nicht soweit." Die Märkte, auf die sich die Tabakkonzerne stürzen, sind nun vor allem Indien und China. "Doch auch Europa und die USA sind weiter immens wichtig, da Marken, Produktion und Vertrieb bestens installiert sind. Solange es Zigaretten gibt, spielen die Tabakkonzerne also auf Zeit", so der Mediziner. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Johannes Pernsteiner
email: pernsteiner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-316

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