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Presse-Stelle:  Pressebüro Hüttmann, D-90617 Puschendorf
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 31.07.2014
Unverhofft kommt oft - Meist verabschieden sich Heizkessel zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Die Lebensdauer von Heizkesseln verhindert eine Umstellung hin zu Erneuerbaren Energien für mindestens 20 Jahre.
Ein Erlebnis mit einem Kollegen hat mir deutlich vor Augen geführt, dass offensichtlich ein typisch menschliches Verhaltensmuster zu dem Dilemma im deutschen Heizungskellern führt. Die Modernisierungsrate ist in einem Allzeit-Tief, wird der Altkessel getauscht kommt es nur selten zu einem Brennstoffwechsel. Das Problem: Der Kesseltausch findet meist in Form einer "erzwungenen Modernisierung" statt, es bleibt alles beim alten, Solartechnik oder Biomasse bleibt in den allermeisten Fällen außen vor.


Cupertino oder Redmond
Seit Jahren schwärme ich im privaten Kreis von meinem Wechsel von Windows hin zu Macintosh. Es hatte Jahre gedauert meinen Entschluss in die Tat umzusetzen, die Angst sich mit der Umstellung zu separieren und künftig nur noch umständlich elektronisch kommunizieren zu können war groß. Zudem war es unklar, welchen Aufwand die Umstellung bedeuten würde und was dazu an Planung im Vorfeld notwendig war. So hatte es einen Anlass bedurft, den Schnitt zu machen. Der Wechsel zur Selbständigkeit war der idealer Zeitpunkt, da sich in diesem Moment das Leben und der ganze Rest, sprich die Arbeitswelt fundamental änderte. Kurzum tat ich den Schritt, welcher mich letztendlich überraschend wenig Aufwand und Zeit kostete und den ich bis heute nicht bereue. Auch ein Kollege hatte mir gegenüber mehrfach betont, sich ernsthaft mit dem Gedanken zu tragen, beim nächsten Rechnerkauf auch ein Produkt mit angebissenem Apfel erstehen zu wollen. Doch es kam wie so oft ganz anders. Als das alltägliche Werkzeug urplötzlich komplett streikte musste schnell Ersatz her. Wichtige Dokumente waren gefährdet, auch an Zeit für Einarbeitung war im Alltagsstress nicht zu denken. Die ideale Lösung war ein 1:1 Ersatz: Festplatte ausbauen, in ein neues, möglichst identisches Gerät einbauen, schon konnte es wie gewohnt weitergehen. Ihm wurde klar, dass er zwar immer wieder mal an einen Plan B gedacht hatte, aber auch nicht mehr. Er wollte vielleicht etwas ändern, aber das war immer weit weg, so dass er es stets vermied etwas in diese Richtung auszuarbeiten. Es gab keine Vorab-Überlegungen die im Notfall hätten aus der Schublade gezogen werden können. Es musste eine schnelle, pragmatische Lösung her, da alles andere schwer abzuschätzen gewesen wäre, unwägbar war das neue.


Gas-Brennwert oder solares Heizen
Das Jahr 2013 war für die Hersteller von Heizkesseln ein durchaus erfolgreiches Wärmejahr. So konnten im Vergleich zum Vorjahr rund 6 % mehr Heizgeräte eingebaut werden. Das interessante: Das größte Wachstum gab es bei den Gasgeräten, deutlich dominiert von der Brennwerttechnik. Aber auch Gas-Niedertemperaturkessel sterben nach wie vor nicht aus. Das Wachstum bei Wärmepumpen lag dagegen nur bei einem Prozent. 60.000 neu installierten Wärmepumpen stehen 599.000 neue Wärmeerzeuger gegenüber. Und Erneuerbare Energien spielen bei der Wärmebereitstellung erst recht nur eine untergeordnete Rolle. Betrachtet man den Anteil der jährlichen "Investitionsfälle mit Einkopplung von EE" wird es sehr deutlich: 2008 wurden 618.500 EUR in Wärmetechnik, die einen Anteil an Erneuerbaren beinhaltete, investiert, deren Anteil betrug 45 % (ca. 280.000). Letztes Jahr lagen diese Gesamtinvestitionen bei 686.500 EUR, der Anteil der Erneuerbaren lag nur noch bei 22 % (ca. 150.000 EUR).


Maßgeblich für die Wechselunwilligkeit ist die besagte "erzwungene Modernisierung". Meist verabschieden sich Heizkessel zum ungünstigsten Zeitpunkt. Ist es draußen besonders kalt, muss der Kessel seine ganze Leistungsfähigkeit abrufen. Ist er schon in den Jahren, ist das genau der Zeitpunkt für einen unerwarteten Totalausfall. Die Folge: Die Wohnung kühlt rasch ab, schnelle Abhilfe ist von Nöten. Kommt der Heizungsnotdienst zu dem Schluss, dass nun ein Kesseltausch ansteht, muss schnell gehandelt werden. Diese Gelegenheit wird nur in den seltensten Fällen dazu genutzt Tabula rasa zu machen und einen Brennstoffwechsel oder gar den harten Schnitt hin zur solaren Heizung oder einem Biomassekessel zu vollziehen. Es bleibt somit alles beim Alten. Der Niedertemperaturkessel wird durch ein neues Gerät der gleichen Bauart ersetzt, das Brennwertgerät gegen ein moderneres seiner Art ausgetauscht.


Verlorene Chancen
Das hat fatale Folgen. Die Lebensdauer von Heizkesseln verhindert eine Umstellung hin zu Erneuerbaren Energien für mindestens 20 Jahre. Auch wenn durch die Modernisierung eine Heizung mit deutlich niedrigerem Verbrauch eingebaut wurde, ist man in Sachen Wärmewende keinen Schritt vorangekommen, ganz im Gegenteil. Dazu kommt noch, dass eine schleppende Nachfrage nach Erneuerbaren Wärmesystemen die Innovationskraft bremst. Zu geringe Stückraten blockieren die Entwicklung neuer Produkte. Die Zyklen der Weiterentwicklung werden länger, was letztendlich dazu führt, dass die Preise zukunftsweisender Technik meist über denen konventioneller Produkte liegen.
Das Beharren auf Altbewährten zementiert letztendlich Rückständiges. Gerne wird das Handeln auch mit der Äußerung gerechtfertigt, dass man sich ein innovatives Produkt sofort zulegen wird, sobald es ausgereift und fertig entwickelt sei. Ein Teufelskreis den es zu durchbrechen gilt. Viele machen es sich leicht und schieben die Verantwortung auf das Handwerk, den Kaminkehrer oder die Förderpolitik ab. Wer auf ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder ein Serviceheft für den Brenner hofft, kann lange warten. Auch ist die Immissionsmessung nicht mit einer TÜV-Plakette auf dem Auto vergleichbar und nicht in Reichweite.

Fazit: Selbst ist der Energiewender, vorausschauend Handeln ist selbstbestimmtes Tun.

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